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Psychosomatische Komorbiditäten: Prävention und Früherkennung psychosomatischer Störungen in der Kinder- und Hausärztlichen Praxis

Förderprogramm Interprofessionalität

Auf einen Blick

Beschreibung

Hintergrund:

Viele psychische Störungen (Angststörungen, Depressionen, Störungen des Sozialverhaltens) treten schon früh im Leben auf. Im Kindesalter geht man global von 10-20% (Kieling et al., 2011) Betroffenen aus, wobei eine grosse Diskrepanz zwischen der Anzahl Kinder und Jugendliche in Behandlung und der tatsächlich Betroffenen angenommen wird (Green et al., 2013). Unbehandelte psychische Störungen haben für alle Kinder und Jugendliche langfristige Folgen (z.B. Schulmisserfolge, Schulte-Körne, 2016) und führen zu einem Fortbestehen einer häufig bereits bestehenden sozioökonomischen Benachteiligung auch im Erwachsenenalter. Damit die Menschen mit psychischem und somatischem Krankheitsbild optimal versorgt werden können, muss einerseits das Bewusstsein für psychische Beeinträchtigungen bei vordergründig vor allem körperlichem Leiden geschafft werden, andererseits braucht es eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den psychischen und den somatischen Versorgungsbereichen bzw. den darin tätigen Fachpersonen. Haus und KinderärztInnen sind die Ärztegruppe, die von der Bevölkerung am häufigsten aufg-sucht werden. Nicht zuletzt die NCD-Strategie hat diesem Umstand entsprechend das hohe Präventionspotential in der Primärversorgung festgehalten (BAF, 2016). Für viele Personen sind Haus-und KinderärztInnen langjährige Vertrauenspersonen, eine Basis, das für die Erfassung von psychischen Störungen und Risiken nicht unerheblich ist. Für diese wie auch weitere Gesundheitsfachpersonen bedarf es "Setting"- gerechter Instrumente, die es ermöglichen, die psychischen oder somatischen Risiken und Krankheitsbilder zu frühzeitig zu erkennen.

Ziele / Fragestellung:

Um eine vermehrte Integration der psychischen Gesundheit in der Kinder- und Hausarztpraxen zu fördern zielte das Projekt darauf ab, geeignete Instrumente zu recherchieren oder zu entwickeln, die Kinder- und Hausärzte/-innen unterstützen, psychische Störungen früher zu erkennen.

Methode:

Zur Klärung des Handlungsbedarfes und der Bedürfnisse der Kinder- und Hausärzte/-innen wurden Fokusgruppen in der Deutschschweiz und im Tessin durchgeführt. Aufbaubauend auf diesen Ergebnissen wurde ein Massnahmenpaket beschlossen. Mit Hilfe wissenschaftlicher Literaturrecherchen, Fokusgruppen und Experteninterviews wurden ressourcen-orientiere Materialen zur Förderung der psychischen Gesundheit und Früherkennung von psychischen Störungen erarbeitet.

Nutzen/Resultate:

Als Endergebnis wurden ressourcen-orientierte Informationsbroschüren zur Stärkung der psychi-schen Gesundheit von Kindern und Jugendldichen erarbeitet, sowie Fachinformationen für Kinder- und Hausärzte/-innen. Diese Informationsbroschüren tragen zur Sensibilierung der Eltern von Schulkindern und Jugendlichen für psychischen Erkrankungen bei und bieten konkrete Tipps für die Gesundheitsförderung.Die Fachbroschüren liefern wichtige Hintergrundinformationen und unterstützen die Früherken-nung von psychischen Erkrankungen in der pädiatrischen und hausärztlichen Praxis.

Weiterführende Informationen

Publikationen