MBSR und Stroke
Achtsamkeitstraining in der ergotherapeutischen Behandlung
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Silke Neumann
- Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Brigitte Gantschnig
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Dr. Heidrun Becker
- Projektteam : Jeanette Berchthold, Monica Beyn, Luitgard Heusel, Beate Wanzke
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Stiftung (Stiftung für Ergotherapie Zürich)
- Projektpartner : Ergotherapie Beyn GmbH, Ambulante Ergotherapie Beate Wanzke, Ergo am See, Heusel, Ergo Praxis Berchtold GmbH
- Kontaktperson : Brigitte Gantschnig
Beschreibung
Hintergrund
Die Auswirkungen des Schlaganfalls verursachen nicht nur Einschränkungen in den persönlichen Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), sondern beeinträchtigen die Patienten massiv in der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Doch nicht nur die Betroffenen leiden an dem gravierenden Einschnitt in ihr Leben, auch das Umfeld ist unmittelbar betroffen. So entwickeln sich bei ca. 68% der Angehörigen unmittelbar nach dem Ereignis depressive Symptome, drei Jahre danach sind immer noch 50% der Ehepartner von Depression betroffen. Ungefähr ein Drittel der Ehefrauen und Ehemänner entwickeln klinisch bedeutsame Angstsymptome und eine signifikante Minderung der Lebensqualität Immer häufiger ergänzen neurologische Kliniken und ergotherapeutische Praxen ihr Therapieangebot mit fernöstlichen Entspannungs- und Meditationstechniken, wie z.B. Thai Chi, Qi Gong, Yoga usw. In den letzten Jahren gewinnt vor allem das Achtsamkeitstraining in der therapeutischen Behandlung unterschiedlichster Fachbereiche an Bedeutung. Forschergruppen auf der ganzen Welt erforschen die Auswirkung von Achtsamkeitstraining auf unterschiedliche Krankheitsbilder. Es bestehen Evidenzen, dass sich Achtsamkeitstraining positiv auf Patienten und Patientinnen mit Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, chronischen Schmerz, Depression, Angststörungen, sowie in der Prävention bei Kindern und Erwachsenen auswirkt. Die Auswirkung von Achtsamkeitstraining auf die motorische Regeneration nach Schlaganfall, sowie auf eine Verbesserung der Aufmerksamkeit und der Lebensqualität im ergotherapeutischen Kontext, wurde noch nicht erforscht.
Zielgruppen
Das praxisbezogene Projekt fokussiert sich auf zwei Zielgruppen:
- Menschen, die an den Folgen eines Schlaganfalls leiden
- Angehörige, die selbst von psychischen Erkrankungen aufgrund des Schlaganfalls im engsten Familienkreis bedroht oder bereits betroffen sind.
Ziele der StudieDie Studie verfolgt drei zentrale Teilziele:1. zu evaluieren, ob Achtsamkeitstraining und Ergotherapie tendenziell wirksam ist, in Bezug auf die Qualität der Ausführung von alltäglichen Aktivitäten, die beobachtbare und selbsteingeschätzte Qualität der Arm- Handfunktionen, die selbsteingeschätzten Aufmerksamkeitsfunktionen, die selbsteingeschätzte Krankheitsbelastung und die Lebensqualität von Menschen nach Schlaganfall;2. zu evaluieren, ob das Achtsamkeitstraining und die Ergotherapie tendenziell wirksam ist, auf die selbsteingeschätzte Krankheitsbelastung und die Lebensqualität von Angehörigen von Menschen nach Schlaganfall;3. die Machbarkeit des Studiendesigns zu evaluieren. Machbarkeitsstudien dienen als Grundlage für Wirksamkeits- und Kostenwirksamkeitsstudien .
Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes ist, Selbständigkeit und Lebensqualität der Menschen nach Schlaganfall und ihren Angehörigen zu erhöhen, die subjektive Krankheitsbelastung zu reduzieren und damit die höchstmögliche Selbstbestimmung und Zufriedenheit in der Lebensführung zu ermöglichen.
Unser Forschungsprojekt hat bereits ein positives Ethikvotum der «Kantonalen Ethikkommission des Kanton Zürich» mit der Registrierungsnummer: BASEC 2017-01602. Ebenso wurde die Studie auf der internationalen Forschungsdatenbank «clinicaltrial.gov» unter der ID: NCT03271788 registriert.
Die Interventionen sollen im Frühling 2018 starten und im Herbst 2018 abgeschlossen sein.
Publikationen
-
Neumann, Silke; Gantschnig, Brigitte Elisabeth,
2018.
Ergoscience.
13(4), S. 172-173.