Herdenschutz mit Hunden – Wahrnehmung und Verhalten von Outdoorsportlern (Wandern und Mountainbiking)
Erarbeitung von Grundlagen zur Minimierung von Konflikten

Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Matthias Riesen
- Projektteam : Prof. Dr. Reto Rupf
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Dritte (AGRIDEA, Schweizer Wanderwege, Fachstelle Langsamverkehr GR)
- Projektpartner : FS Langsamverkehr GR, Schweizer Wanderwege, AGRIDEA
- Kontaktperson : Matthias Riesen
Beschreibung
Zusammenfassung
Herdenschutzhunde werden seit Jahrtausenden eingesetzt, um
Nutztiere vor Raubtieren zu schützen. Mit der erneu-ten Besiedelung
der Schweizer Alpen durch die Grossraubtiere Wolf, Bär und Luchs
gewinnt der Herdenschutz wie-der an Bedeutung. Eine wichtige
Aufgabe ist die Information der breiten Öffentlichkeit zum Thema
«Herdenschutz-hunde» mit dem Ziel, das Konfliktpotential zwischen
Herdenschutzhunden und Outdoorsportlern zu minimieren. Die
Wahrnehmung der Hunde und der entsprechenden Informationen durch
die Outdoorsportler und ihre Reaktion darauf spielt spielt dabei
eine zentrale Rolle.
In einer gesamtschweizerischen Onlinebefragung mit 1335 Personen,
einer Befragung an Herdenschutzhunde-Standorten mit 388 Personen
und einem Monitoring mit automatischen Fotokameras an Standorten
mit Informations-tafeln wurde das Verhalten von Wanderern und
Mountainbikern untersucht.
Es zeigte sich, dass das Thema «Herdenschutz mit Hunden» von den
befragten Personen mit Interesse wahrgenom-men wird und die Arbeit
der Herdenschutzhunde respektiert wird. Die Personen wissen auch
grundsätzlich, wie sie bei einer Begegnung mit Herdenschutzhunden
reagieren müssen. Die Informationstafeln mit den Verhaltensregeln
dienen dazu als wichtigstes Kommunikationsmittel und werden von
rund einem Viertel der Besucher wahrgenom-men. Bei einem Grossteil
der Befragten hatte eine Begegnung mit Herdenschutzhunden auch
keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf ihrer Tour. Dennoch zeigte
ein Bildexperiment in der Onlinebefragung, dass das Vorkommen von
Herdenschutzhunden in einer gestellten Situation einen negativen
Einfluss auf das Wohlbefinden der befragten Personen hatte.
Es wird daher empfohlen, in der Wandersaison nach Möglichkeit die
Bestossung der Weidezonen nahe an den stark frequentierten Wander-
und Bikerouten unter Einsatz von Herdenschutzhunden vermeiden
werden. Ansonsten soll-ten die Wanderwege an kritischen Stellen
ausgezäunt werden. Das Angebot mit den Informationstafeln an
geeigne-ten Standorten beim Ausgangspunkt der Tour soll weiter
auszubauen.