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Jugenddelinquenz: Zunahme von Straftaten und Opfern

Die Zahl der Jugendlichen, die Gewalt ausgeübt oder erfahren haben, hat zugenommen. Dies zeigt eine repräsentative Befragung.

Die Jugendgewalt in der Schweiz hat zugenommen: Dies zeigt eine 2022 publizierte Studie des Departements Soziale Arbeit und der Fachhochschule Westschweiz, für die 2021 über 11 000 Jugendliche befragt wurden. Im Vergleich zu einer entsprechenden Befragung von 2013 gaben mehr Jugendliche an, dass sie schon einmal ein Delikt verübt oder Opfer eines Deliktes geworden sind. «In der Tendenz bestätigen unsere Ergebnisse die polizeiliche Kriminalstatistik», sagt Co-Studienleiter Patrik Manzoni vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention.

Mehr Ladendiebstähle und Opfererfahrungen

29 Prozent (2013: 16 Prozent) der Befragten gaben an, schon einmal einen Ladendiebstahl begangen zu haben. Zu Vandalismus bekannten sich 15 Prozent (2013: 11 Prozent), und über 14 Prozent (2013: 11 Prozent) trugen mindestens einmal eine Waffe mit sich. Die Jugendlichen wurden erstmals zu online ausgeübten Taten befragt. Dabei gaben 8 Prozent an, mindestens einmal eine Hassnachricht verschickt zu haben, und über 4 Prozent belästigten jemanden im Internet sexuell. Auch die Rate der Jugendlichen, die einmal in ihrem Leben Opfer eines Deliktes geworden sind, stieg deutlich an – am häufigsten geschah dies durch einfache Diebstähle (43 Prozent), elterliche Gewalt (33 Prozent) und Drohungen in sozialen Netzwerken (19 Prozent). Die Straftaten nahmen zu, wurden aber von wenigen begangen: 5 Prozent der Jugendlichen begingen drei Viertel aller berichteten Straftaten. Die Studie ist Teil der International Self-Report Delinquency Study (ISRD). Diese weltweit grösste Erhebung zur Analyse von Jugendkriminalität und Viktimisierung wurde zum vierten Mal durchgeführt.

Studie: «Jugenddelinquenz in der Schweiz»