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Internationaler Hebammentag: Studentinnen würdigen Arbeit ihrer Berufskolleginnen

Der internationale Hebammentag, der gestern weltweit gefeiert wurde, stand unter dem Motto «Hebammen verteidigen Frauenrechte». Studentinnen des ZHAW-Bachelorstudiengangs Hebamme machten mit verschiedenen Aktionen auf den Beruf aufmerksam.

Ein frischer Zopf für die Znünipause – in diesen Genuss kamen am Sonntagmorgen die Hebammen verschiedener Spitäler und Geburtshäuser im Kanton Zürich. 21 Studentinnen des ZHAW-Bachelorstudiengangs Hebamme überreichten ihren Berufskolleginnen die Zöpfe – teils selbst gebacken, teils gesponsert von der Stadtzürcher Bäckerei Stocker – zusammen mit einem Dankeschön für die geleistete Arbeit. «Im Rahmen des internationalen Hebammentags wollen wir daran erinnern, dass sich Hebammen jahrein, jahraus tatkräftig für Frau, Kind und Familie einsetzen», hiess es auf dem Flyer zur Aktion, der in der Bäckerei Stocker an Kundinnen und Kunden abgegeben wurde, um die Hebammenarbeit in der Gesamtbevölkerung bekannter zu machen.

Mangelnder Respekt für den Beruf

Es war nicht die einzige Aktion, die Bachelorstudentinnen im Hinblick auf den Hebammentag durchgeführt haben, um auf ihren Beruf und dessen Bedeutung aufmerksam zu machen. In einer Notfallsimulation liessen sich vier angehende Hebammen von einer Landbote-Journalistin über die Schulter schauen. «Viele haben keine Ahnung davon, was unser Beruf beinhaltet», lässt sich Fabienne Tschumper, eine der vier Studentinnen, in der Reportage aus dem realitätsnahen Skillsunterricht zitieren. Der Beruf der Hebamme sei zu wenig respektiert in der Gesellschaft.

Im Gespräch mit «FM1 Today» – dem News-Portal des Ostschweizer Radios FM1 –  erzählt Fabienne Tschumper von ihrer Ausbildung und dem Arbeitsalltag als Hebamme. Im dazugehörigen Video räumt sie gemeinsam mit ihrer Mitstudentin Natascha Sbarra mit gängigen Vorurteilen zum Beruf auf.

Das Online-Portal «Die Ostschweiz» wiederum veröffentlichte einen Beitrag der Hebammenstudentin Seraina Baumgartner, die das im April eröffnete Geburtshaus in der Stadt St.Gallen mit den Frauenrechten – dem diesjährigen Thema des Hebammentags – verknüpft.   

Andere Studentinnen realisierten auf den Hebammentag hin einen Film, der Einblick in ihre Aufklärungsarbeit an Primarschulen gibt. Der Film zeigt, wie die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler  der Primarschule Urdorf mithilfe lebensechter Baby-Puppen, Schwangerschaftsbäuchen zum Umbinden oder Wochenbettbinden an die Themen Schwangerschaft und Geburt, aber auch an den Beruf der Hebammen herangeführt werden.

Einen besonderen internationalen Hebammentag erlebte die ZHAW-Studentin Vera Maria Probst, die in Kolumbien ihr Praktikum absolviert. Dort half sie bei den Vorbereitungen zum Kongress «Traditionelle Hebammenkunst», an dem Hebammen aus Westkolumbien ihr traditionelles Wissen über Menstruation, Fertilität, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett weitergaben. Zum Abschluss des Kongresses wurde der Hebammentag mit spannenden Beiträgen, einem Reinigungsritual im Fluss und viel Musik und Tanz gefeiert.

Für die Rechte der Frauen

Der diesjährige internationale Hebammentag stand unter dem Slogan «Hebammen verteidigen Frauenrechte». Wie der Schweizerische Hebammenverband (SHV) in einem Communiqué anlässlich des Tages mitteilte, stehen Hebammen «Frauen nicht nur während der Schwangerschaft, unter der Geburt und während der Still- und Wochenbettzeit fachlich als Expertinnen bei, sondern zeigen ihnen während der Mutterschaftszeit auf, welche Rechte es zu beachten gibt und geben Hilfestellung, damit Frauen zu ihren Rechten kommen». Laut dem SHV zeigen die Debatten rund um das Thema «Gewalt in der Geburtshilfe», dass «Frauen häufig zu wenig darüber informiert sind, welche Rechte sie haben». Das Recht, vor jeder Behandlung informiert zu werden, und das Recht, einer Behandlung zuzustimmen oder sie abzulehnen, sollte bei jeder Behandlung zentral im Vordergrund stehen, wird Andrea Weber-Käser, Geschäftsführerin des SHV, in der Mitteilung zitiert.

Der Hebammentag wurde 1990 an der International Confederation of Midwives in Japan ins Leben gerufen und 1991 erstmals durchgeführt. Seither treten Hebammen jeweils am 5. Mai an die Öffentlichkeit, um auf ihren Berufsstand, ihre Leistungen und Anliegen aufmerksam zu machen.