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Erfolgreiche Energiekonferenz Behave 2018 an der ZHAW

Hochkarätige Forscherinnen und Forscher aus 26 Ländern haben sich im September an der Behave-Konferenz 2018 zum Thema Energieverhalten ausgetauscht. «Der Erfolg der Energiewende hängt nicht nur von neuen Technologien ab», so ZHAW-Psychologe und Konferenzleiter Markus Hackenfort. «Das Verhalten der Menschen ist das Moment, mit dem jede grosse Idee steht oder fällt.»

Auch ZHAW-Rektor Jean-Marc Piveteau hob in seiner Begrüssungsrede hervor, dass neue Technologien allein nicht dazu führen, dass weniger Energie verbraucht wird und nannte als Beispiel die LED-Lampen: Oft brennen die neuen Leuchtmittel wegen ihres geringeren Energieverbrauchs den ganzen Tag. Ein grosses Problem sei das menschliche Verhalten. Was braucht es, um hier Veränderungen zu bewirken? Strengere Gesetze, tägliche Erinnerungen an unseren Energieverbrauch, strengere Normen und Regeln? Er unterstrich die Bedeutung des ZHAW-Forschungsschwerpunkts Energie, in dessen Rahmen Forschende auf viele dieser Fragen nach innovativen Antworten suchen – auch in Kooperation mit anderen nationalen und internationalen Hochschulen. 

Wissen allein führt nicht zu Veränderung

Unter den rund 300 Teilnehmenden wurden laufende Forschungsprojekte, politische und regulatorische Steuerungsinstrumente oder Marktmechanismen ebenso kritisch diskutiert, wie neue Ideen zur besseren Vermittlung von Forschungsergebnissen. «Viele Menschen denken, ihr Beitrag mache sowieso keinen Unterschied», meint Marilyn Mehlmann. Die Preisträgerin des renommierten internationalen Umweltschutzpreises «Rachel Carson Award» und Co-Gründerin der Non-Profit-Organisation Legacy 17 zeigte in ihrer Rede auf, wie Menschen dazu gebracht werden können, in ihrem Alltag mit nur kleinen, aber gezielten Veränderungen eine grosse Wirkung auf den CO2-Abdruck zu erzielen. Laut Mehlmann reiche es nicht, Forschungsergebnisse zu vermitteln. Denn Wissen allein führe nicht zur Veränderung von Verhalten. Vielmehr gehe es darum, die richtigen Fragen zu stellen, Einsichten zu fördern, Konsumenten dort abzuholen, wo sie stehen und in ihren Entscheidungen zu unterstützen.

Kein Gelingen der Energiewende ohne Einsatz aller

Auch für Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik beim Bundesamt für Energie (BFE), ist die Energiewende eine Frage der Einsicht. An der Konferenz gab sie einen Überblick über die Schweizer Energiepolitik, erläuterte innen- und aussenpolitische Zusammenhänge und die damit verbundenen Hürden in der Energiepolitik: «In der Schweiz kann gegen jedes Gesetz ein Referendum ergriffen werden. Daher wird es keine einfache, schnelle Lösung durch ein Gesetz oder eine Richtlinie geben.» Für das Gelingen der Energiewende brauche es mehr als die Politik, so Zünd. Es brauche auch die Unterstützung der Wirtschaft, zum Beispiel mit neuen Technologien und beim Energieverhalten der Firmen sowie der Bürgerinnen und Bürger. Auch die Fachhochschulen stehen in der Verantwortung. Marianne Zünd sieht in ihnen das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis: «Fachhochschulen können helfen, die Brücke zwischen der Forschung und der Wirtschaft zu schlagen und das Bewusstsein und das Verhalten der breiten Öffentlichkeit zu verändern. Das ist wichtig, denn ohne den Einsatz aller wird die Energiewende nicht gelingen.»

Behave 2018

Organisiert wurde die Konferenz von der ZHAW zusammen mit dem European Energy Network (EnR). Das EnR ist ein Bündnis von derzeit 23 nationalen Energieagenturen aus Europa und angrenzenden Ländern. Ziel dieses Netzwerks ist die Vernetzung der europäischen Akteure im Energiebereich, um die Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien zu steigern.

Weitere Informationen zur Behave 2018