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CHEERS – Nutzung von Brauerei-Nebenströmen für die Herstellung innovativer Produkte

Logo des CHEERS-Projektes

Auf einen Blick

Beschreibung

Bei der industriellen Produktion von Bier entstehen oft grössere Mengen an Nebenprodukten, welche nicht optimal weiterverwendet werden. Das Europäische Projekt «CHEERS» möchte ungenutzte oder abfallbedingte Nebenströme der Bierproduktion wie Bagasse, Abwasser, CO2 und CH4 in innovative biobasierte Produkte umzuwandeln. Aktuell wird die Bagasse für Tierfutter minderer Qualität genutzt, zukünftig könnte Insektenprotein hergestellt werden. CO2 aus der Bierfermentation wird aktuell in die Atmosphäre freigegeben und könnte für die Herstellung von Capronsäure oder Hypochlorid genutzt werden. Biogas aus dem Abwasser und der Klärschlammbehandlung wird aktuell für Heizkraftwerke genutzt, zukünftig könnte dies im Prozess für die Herstellung von Capronsäure, Hypochlorit, Ectoin oder Zellprotein mit hoher Qualität verwendet werden. Dadurch entstehen zirkuläre anstatt linearer Produktionsprozesse.

Das Projekt wird von Mahou San Miguel koordiniert und beinhaltet Projektpartner aus Spanien, Deutschland und Grossbritannien. Das Gesamtprojektbudget beläuft sich auf 7.5 Mio. Euro, die Forschungsgruppe wird mit 500 000 Euro vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziert. Die Forschungsgruppe Ökobilanzierung der ZHAW hat den Lead des Work Package 6 und arbeitet dort mit den spanischen Firmen ainia und Mahou San Miguel zusammen sowie mit Earthwatch aus Grossbritannien. In diesem Arbeitspaket wird eine techno-ökonomische Analyse (TEA), ein Life Cycle Sustainability Assessment (LCSA) und eine ökonomische Machbarkeitsanalyse durchgeführt. Das TEA beurteilt die wirtschaftliche Machbarkeit der Prozesse und hebt die wichtigsten Parameter für die Umsetzung von Businessmodellen hervor. Die Ergebnisse werden mittels Kostenschätzungen und einer Risikoanalyse bewertet, um Schwachstellen zu ermitteln. Die LCSA führt drei Analysen zusammen:

  • eine soziale Lebenszyklusanalyse (S-LCA), die basierend auf dem UNEP-SETAC Leitfaden der UN durchgeführt wird.
  • Eine Ökobilanz, welche die Umweltauswirkungen auf dem gesamten Lebensweg beurteilt und Treibhausgasemissionen, Primärenergiebedarf sowie Ressourcenknappheit bewertet sowie die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt.
  • Eine Lebenszykluskostenrechnung (LCC), welche alle Kosten zusammenfasst, die mit dem Lebenszyklus der Produkte verbunden sind, namentlich die Investitionskosten und die Operativen Ausgaben.

Abschliessend erfolgt eine ökonomische Machbarkeitsanalyse auf den drei Betriebsgrössen Klein-, Mittel- und Grossbrauerei, um eine Skalierung der Technologie und Produkte beurteilen zu können. Basierend auf dieser Analyse und den Ökobilanz-Ergebnissen wird ein nachhaltiges Business Modell ausgearbeitet.

Die Arbeit der Forschungsgruppe Ökobilanzierung zeigt die Umwelthotspots dieser neuen zirkulären Bierbrauerei auf und hilft dadurch mit, die Umweltauswirkungen der neuen, innovativen Produkte zu reduzieren.

Weiterführende Informationen