Health Technology Assessment: Medikamente gegen Demenz bei Alzheimer und Parkinson
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Simon Wieser
- Projektteam : Maria Carlander, Prof. Dr. Philipp Egli, Prof. Dr. Andreas Gerber-Grote, Prof. Dr. Karin Nordström, Maxim Sharakin, Dr. Christina Tzogiou, Linda Vinci
- Projektvolumen : CHF 199'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Bund (Bundesamt für Gesundheit BAG / Sektion Health Technology Assessment (HTA))
- Kontaktperson : Christina Tzogiou
Beschreibung
Dieser HTA-Bericht (Health Technology Assessment - HTA) untersucht die Wirksamkeit von verschiedenen Antidementiva für die Behandlung von Demenzsymptomen bei Alzheimer und Parkinson. Daneben werden die Sicherheit, das Kosten-Nutzenverhältnis, sowie rechtliche, soziale, ethische und organisatorische Aspekte einbezogen. Die Literaturrecherchen zeigten, dass die benutzten Antidementiva im Vergleich zu Placebo bei leichter bis mittelschwerer und teilweise auch bei fortgeschrittener Demenz bei Alzheimer und Parkinson einen gewissen positiven Effekt etwa auf die kognitiven Fähigkeiten haben. Ob Patient:innen diesen Effekt überhaupt spüren, ist fraglich.
Bei Betrachtung einer längeren Zeitspanne war das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei den meisten Antidementiva positiv. Diese Kosten-Nutzen-Analysen sind aber aufgrund der beschränkten Datenlage mit Vorsicht zu geniessen. Die Behandlung von Demenzkranken beinhaltet diverse rechtliche, soziale, ethische und organisatorische Aspekte. Entscheidungen bezüglich Medikamenteneinnahme müssen die Autonomie der Patient:innen sowie Folgen für Bevollmächtigte einbeziehen.
Aus ethischer Sicht ist zu erwähnen, dass gewisse Studien für die Betroffenen wichtige Faktoren wie etwa Stimmungsschwankungen oder Angstzustände ausser Acht liessen. Aus rechtlicher Perspektive ist der Einsatz von Antidementiva bei behinderten Personen anspruchsvoll und sozial gesehen ist die Belastung der betreuenden Personen im Auge zu behalten.
Die Behandlung mit Antidementiva kommt nach den Modellberechnungen des Berichtes günstiger als ohne. Würde auf den Einsatz dieser Medikamente verzichtet, könnten theoretisch Einsparungen entstehen, wenn kein zusätzlicher Pflegebedarf anfällt. Es könnten auch zusätzliche Kosten entstehen, da nach dem Absetzen mit einer verfrühten Überführung in die stationäre Pflege gerechnet werden muss.