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Beschichtung von Silikonimplantaten mit Bioglas zur Hemmung der Kapselfibrose

Auf einen Blick

Beschreibung

Aufgrund der guten Biokompatibilität und den anti-adhäsiven Eigenschaften gehört Silikon zu den Materialien, welche für medizinische Implantate am häufigsten verwendet werden. Silikonimplantate werden in der plastischen Chirurgie beispielsweise für Brustvergrösserungen eingesetzt – entweder aus medizinisch-rekonstruktiven Gründen in Folge der Entfernung von bösartigen Tumoren in Krebspatientinnen oder aus kosmetischen Gründen. Auch wenn diese Operationen häufig durchgeführt werden, sind sie mit gewissen Komplikationen verbunden. Eine Vielzahl von Patientinnen (bis zu 50%) entwickelt beispielsweise eine sogenannte Kapselfibrose, welche mit der Ausbildung einer kontraktilen, bindegewebsartigen Kapsel rund um die Implantate einhergeht und starke Schmerzen sowie die Verhärtung der betroffenen Brust verursacht. In vielen Fällen besteht kein anderer Ausweg als die Entfernung der Implantate. 

Man geht davon aus, dass ein bakterieller Biofilm, welcher sich während oder direkt nach der Operation auf der Oberfläche der Implantate bildet und eine chronische Entzündungsreaktion auslöst, zur fibrotischen Reaktion und der Kapselfibrose führt. Bisherige therapeutische Massnahmen, wie die systemische Behandlung von Patientinnen mit Antibiotika, haben die Kapselfibrose jedoch nicht verhindern können. Interessanterweise wurde in Tierversuchen aber festgestellt, dass Implantate, die lokal mit einem Antibiotikum behandelten Netz umgeben waren, deutlich dünnere Bindegewebskapseln bildeten. Lokale Hemmung eines bakteriellen Biofilms könnte die Kapselfibrose also reduzieren. In diesem Projekt soll deshalb über die Beschichtung von Silikonimplanaten mit bioaktivem Gals, für welches antibakterielle Eigenschaften nachgewiesen worden sind, die Bildung einer fibrotischen Kapsel verhindert werden. Im ersten Schritt, soll die Beschichtung der Implantate mit Bioglas etabliert werden. Danach wird in verschiedenen Assays analysiert, inwiefern sich die Biofilmbildung und eine fibrotische Reaktion in auf der Implantatsoberfläche kultivierten Fibroblasten durch Bioglas verhindern lassen.