Power Alliance
Power Alliance: Von der lokalen Lastoptimierung zur regionalen Verteilnetzoptimierung, ein transnationales Demonstrationsprojekt
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Silvia Ulli-Beer
- Projektteam : Mirjam West, Dr. Juliana Victoria Zapata Riveros
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Dritte , Bund (Bundesamt für Energie BFE / Projekt Nr. SI/501406)
- Projektpartner : Xamax AG, Stadtwerke Crailsheim GmbH, Hochschule Luzern, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, EBM Energie AG, ASKI Industrie-Elektronik GmbH, Alpiq AG
- Kontaktperson : Silvia Ulli-Beer
Beschreibung
Dem Projekt liegen die Annahmen zugrunde, dass als Folge der
Energiewende die herkömmlichen Netzstrukturen an ihre
physikalischen Grenzen kommen werden und der konventionelle
Netzausbau volkswirtschaftlich dauerhaft kein Optimum darstellt.
Auf der Suche nach einer einfachen und effizienten Alternative zum
grossflächigen Netzausbau widmet sich das Projekt Power Alliance
der Frage: kann das Netz in Zukunft durch dezentrale Optimierung
unterstützt werden, damit der Ausbau auf maximal mögliche Bezugs-
oder Einspeiseleistung hinausgezögert oder vermieden wird? Wie
könnte ein lokales Lastmanagement/Lastspitzenoptimierung so
eingesetzt werden, dass die Schalthandlungen das Verteilnetz
netzdienlich unterstützen und mögliche Engpässe im Vorfeld
verhindert werden?
Für die Studie sollen marktübliche Systeme des lokalen
Lastmanagements so weiter entwickelt, zentral aggregiert und
gesteuert werden, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre
Lasten und Eigenerzeugungsanlagen nicht mehr nur eigenoptimiert
steuern, sondern bei Netzengpässen das vorgelagerte Versorgungsnetz
(Netzebene NE5 und NE7) unterstützen können. Als Grundlage zur
Schaffung von Anreizen für die Netznutzer dient ein marktbasiertes
Ampelmodell. Daraus werden Businessmodelle und Tarife erarbeitet,
sowie Prognose-Tools und autonome Algorithmen zur
Ampel-Signalgenerierung entwickelt, welche eine Minimierung von
menschlichen Eingriffen in die Regelprozesse ermöglichen. Bei Phase
grün können alle Teilnehmer uneingeschränkt an den verschiedenen
Märkten agieren. Bei gelb werden Lasten und Eigenerzeuger
netzstützend zu- oder weggeschaltet, ohne vitale Fertigungsprozesse
der Kunden zu beeinflussen. Phase rot führt zur Abschaltung von
gefährdeten Netzknoten und damit der dahinter liegenden
Kundenanlagen. Dieser Netzzustand soll durch das Ampelmodell
weitgehend verhindert werden.
Nach der konzeptionellen Phase werden die Studienresultate in einem
praktischen Feldversuch mit Marktakteuren als Demonstrationsprojekt
verifiziert. Dies soll in der Schweiz und Deutschland
parallel umgesetzt werden, um die praktische Anwendung
überregional abzustützen und in unterschiedlichem regulatorischen
Umfeld zu testen.