Mehr als Landwirtschaft!
Wege zur Nachhaltigkeit und Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Hans Wydler
- Projektteam : Dr. Deborah Scharfy
- Projektvolumen : CHF 60'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Stiftung (Paul Schiller Stiftung, Temperatio-Stiftung)
- Kontaktperson : Hans Wydler
Beschreibung
Die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft ist politisch heiss
umstritten. Mehr als die Hälfte eines durchschnittlichen
Betriebseinkommens stammt heute aus öffentlichen Geldern. Der
überwiegende Teil der Mittel fliesst in die Unterstützung der
Nahrungsmittelproduktion. Und dennoch nimmt die Anzahl der Betriebe
kontinuierlich ab. Diese Entwicklung ist bedenklich und lässt die
Frage aufkommen: Kann die Landwirtschaft auf die Produktion als
einzigen Zweck und Output setzen?
In der Debatte um Effizienzsteigerung und Technologisierung als
Antwort auf wirtschaftlichen Druck und ausländische Konkurrenz
gehen die sozialen Dienstleistungen der Landwirtschaft nämlich
vergessen. Viele Familienbetriebe wären ohne innovative
Nischenbewirtschaftung, Zusatzeinkünfte aus
„paralandwirtschaftlichen“ Tätigkeiten und geeigneten
Erwerbskombinationen nicht überlebensfähig. Dies zeigt, dass die
Resilienz von Betrieben mit einer innovativen Gestaltung sozialer
Dienstleistungen gefördert werden kann. Manche Betriebe erbringen
bereits heute Leistungen in den Bereichen Betreuung, Bildung,
Agrotourismus, Eventorganisation oder soziale Vermarktungs- und
Verarbeitungsformen. Bis anhin haben diese Leistungen wenig
Anerkennung gefunden. Damit soziale Dienstleistungen mehr
Aufmerksamkeit bekommen, braucht es Beweise für deren
Resilienzbeitrag und eine objektive Debatte über den Bedarf an
Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe neben der
Nahrungsmittelproduktion. Beratungsleistungen müssen sich auch auf
diese Bereiche beziehen.