Regelungsbedarf beim Einsatz von Nutri-Score
Die parlamentarische Kommission für Wissenschaft Bildung und Kultur (WBK) hat eine Motion (23.3018) verabschiedet, mit der sie den Bundesrat beauftragen will, die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Nutri-Score so festzulegen, dass dessen problematische Effekte vermieden werden.
Im Zuge der Beratung des Berichts des Bundesrats «Verbesserung der Wirksamkeit des Nutri-Score» (20.3913) hat sich die Kommission einlässlich mit dem Einsatz dieses neuen Labels befasst. Sie begrüsst, dass der Bundesrat die Ernährungskompetenz der Schweizer Bevölkerung stärken will. Allerdings zeigt sie sich der Wirksamkeit des Nutri-Score-Kennzeichnungssystems gegenüber skeptisch, nicht zuletzt, weil hochverarbeitete Produkte mit vielen Ersatz- und Zusatzstoffen dort mitunter besser abschneiden als Naturprodukte.
Vor diesem Hintergrund scheint der Kommission die Lebensmittelpyramide zur Steigerung der Ernährungskompetenz grundsätzlich das wichtigere Instrument zu sein. Sie möchte die potenziell problematischen Effekte beim Einsatz von Nutri-Score deshalb möglichst unterbinden und den Bundesrat beauftragen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend festzulegen. Insbesondere soll der Einsatz von Nutri-Score freiwillig und Sache der Marktakteure bleiben. Sie hat eine Kommissionsmotion diesen Inhalts mit 11 zu 0 Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen.
Kommission für Wissenschaft Bildung und Kultur - Medienmitteilung vom 22.02.2023
Motion 23.3018 - Problematischen Einsatz von Nutri-Score unterbinden
Siehe zum Thema auch News vom 6. Dezember 2022