Geschlechtergerechte Normen
Wer bei der Erarbeitung von Normen mitwirkt, vertritt nicht nur eine Branche und die Interessen eines Landes, sondern bringt auch die Sichtweise des eigenen Geschlechts in die Normung mit ein. Je nach Zusammensetzung eines Normenkomitees kann es passieren, dass Bedürfnisse der Abwesenden nicht berücksichtigt werden. In der Vergangenheit waren technische Normenkomitees fest in Männerhand. Daher sind die Bedürfnisse von Frauen, neben all den anspruchsvollen technischen Details und der Konsensfindung, teilweise nicht adressiert worden.
Beim Gewinde einer Schraube ist Geschlechtergerechtigkeit irrelevant, aber beim Gewicht von Zementsäcken kommen die körperlichen Unterschiede im wahrsten Sinne des Wortes zum Tragen. Wie kann sichergestellt werden, dass die Anforderungen von Normen auch den Bedürfnissen der weiblichen Weltbevölkerung entsprechen?