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Fundraising: Mit Briefen fängt man Spendende, oder?

Der allseits beliebte Brief: bewährtes Mittel, um Spenden zu generieren. Aber welches Mass ist überhaupt geeignet, um Spendende gezielt anzusprechen? Eine Studie geht dieser Frage nach.

Briefe sind aus dem Spendenmarketing nicht wegzudenken

Obwohl die Vielfalt an Instrumenten besonders im digitalen Bereich wächst, um Spendende gezielt anzusprechen, ist und bleibt der Brief das am häufigsten verwendete Marketinginstrument. Nicht nur sind Briefe ein gutes Instrument, um eine Beziehung mit Spendenden aufzubauen, sondern die so gewonnenen Spendeneinnahmen ermöglichen es Non-Profit-Organisationen, ihren Zweck zu erfüllen. Noch heute werden Briefe von verschiedenen Non-Profit-Organisationen genutzt und der Erfolg gibt ihnen Recht. Viel Wert wird auf ein wohlbedachtes Design gelegt, um Adressaten von einer Spende zu überzeugen. In der Flut von Briefen, besonders um die Weihnachtszeit, müssen sich die Spendebriefe jedoch abheben, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Neben dem Design kann auch der Einsatz von Erinnerungsschreiben dazu führen, dass Spendende auf eine Non-Profit-Organisation aufmerksam werden.
Aber wie verhält es sich mit Spendenden, die bereits einmal für eine Non-Profit-Organisation gespendet haben? Ist es möglich, Erstspendende durch den gezielten Einsatz von Briefen zu motivieren, erneut zu spenden? Mehr noch: Wie wirkt sich ein Erinnerungsschreiben auf das Spendenverhalten aus?

Sondersituation für Blutspendende

Auch Blutspendedienste wie der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost stellen sich diese Frage. Betrachtet man Blutspenden, fällt auf, dass sie nur im Ansatz mit anderen Fundraising-Arten vergleichbar sind. Während Geld-, Zeit- und Sachspenden jederzeit getätigt werden können, unterliegen Blutspenden bestimmten zeitlichen und örtlichen Voraussetzungen. So finden Blutspendeevents in Deutschland nur ein paar Mal  pro Jahr und Ort statt. Zusätzlich dürfen Blutspendende nur in bestimmten zeitlichen Abständen Blut spenden. Dennoch ist es ein Anliegen von Blutspendediensten, besonders ihre Erstspendenden so früh wie möglich zu einer weiteren Spende zu bewegen. Aus der Forschung wissen sie, dass die Zeit zwischen der ersten und der zweiten Spende sehr entscheidend dafür ist, ob Spendende auch in Zukunft spenden und eine Beziehung zur Non-Profit-Organisation aufbauen.

Rahmenbedingungen der Studie

Eine Ende 2014 durchgeführte Studie mit Erstblutspendenden des DRK-Blutspendedienst Nord-Ost geht der Frage nach, ob ein zusätzliches Erinnerungsschreiben das Blutspendenverhalten positiv beeinflusst. Neben einer Einladung per Brief zum nächsten Spendetermin erhielt eine Gruppe von Erstspendenden ein Erinnerungsschreiben eine Woche nach dem Erhalt der Einladung. Insgesamt wurden 396 Erstspendende eingeladen, von denen 193 nur die reguläre Einladung und 203 zusätzlich das Erinnerungsschreiben erhielten. Die Gruppe mit dem zusätzlichen Erinnerungsschreiben erhielt also insgesamt zwei Briefe innerhalb von zwei Wochen für den selben Blutspendetermin vor Ort.

Erinnerungsschreiben oder kein Erinnerungsschreiben?

Die Ergebnisse waren ernüchternd. Ein Erinnerungsschreiben nach der eigentlichen Einladung zum Blutspendetermin per Brief hatte keinen Einfluss. Die Erstspendenden kamen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit für eine Zweitspende zurück, auch wenn sie nur die reguläre Einladung erhielten. Für Blutspendedienste bedeutet dies, dass es ausreicht, eine einzige Einladung zu versenden. Es geht nicht nur um die Optimierung der Frequenz von Briefen, sondern zusätzlich um den Inhalt der Briefe. Das Positive für Non-Profit-Organisationen: Man kann sich die Porto-Kosten sparen.