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Umweltingenieurwesen in der Praxis – von Nistkästen und Asthaufen

Im Modul Unternehmerische Praxis griffen die Studierenden letzte Woche nicht nur nach dem Laptop, sondern auch nach Spaten und Fräsmaschine. Denn nach dem Erstellen von Offerten wurden die Projekte gleich selbst in kleinen Gruppen im Feld umgesetzt.

Das Studium bietet viele theoretische Inputs und Grundlagen zu ökologischen Aufwertungsmassnahmen, Biodiversitätsmonitoring und weiteren Naturschutz- und Naturmanagementaufgaben. Für eine kompetente Beratung zu diesen Themen ist jedoch auch Wissen zur konkreten Umsetzung wichtig. Hier setzt das praxisorientierte Modul an. Das Ziel: Projekte in der Realität umsetzen und dadurch Erfahrungen zum Arbeitsablauf und -aufwand gewinnen. Denn nur wer bereits einmal einen Asthaufen gebaut oder eine Wiese aufgewertet hat, kann eine präzise und vollständige Offerte dafür erstellen.
 
Deshalb fand über die Hälfte der Unterrichtszeit draussen auf dem Feld statt. Die Projekte waren: Erstellen eines Asthaufens, Anlegen einer Benjeshecke, das Pflanzen von Stauden, die ökologische Aufwertung einer Wiese und das Bauen von Nistkästen für Turmfalke, Waldkauz, Schleiereule und Fledermäuse. Das Nistkästen-Projekt wurde in erster Linie durch Nathalia Hofmann – Modulteilnehmende und gelernte Schreinerin – organisiert und geleitet. Die Projekte im Garten setzten die kompetenten Gärtner/-innen des Campus Grüental mit den Studierenden um. Nebst fachlichen Inputs und dem Erlernen des Umgangs mit verschiedenen Maschinen gab es auch ausreichend Zeit für den informellen Austausch zu den spannenden Erfahrungen der Gärtner/-innen auf dem artenreichen Campus.
 
Dank dieses vorhandenen Fach- und Hintergrundwissens wurden die Projekte mit viel Sorgfalt umgesetzt: Beim Erstellen des Asthaufens beispielsweise wurde nicht nur auf einen kompakten Bau, sondern auch auf eine geschickte Platzierung der Wurzelstöcke geachtet. So nutzen nicht nur Hermeline oder andere Schläfer den Bau, sondern auch Holzbienen, die gerne in besonnten Holzflächen nisten. Beim Pflanzen der Stauden profitierten die Studierenden vom ornithologischen Wissensschatz von Thomas Kimmich – Obergärtner im Lehr- und Forschungsbetrieb der ZHAW – und konnten den Spechten zuhören sowie dem Schwarzmilan bei der Futtersuche zuschauen. Beim Aufhängen der Nistkästen wurde klar, wie wichtig das Hintergrundwissen für die Platzierung ist: An hellen Waldstellen mit viel Licht bauen Kleiber ihre Nester weniger hoch als an dunklen Stellen. Daraus lässt sich ableiten, dass Nistkästen an dunklen Waldstellen höher platziert werden müssen, um die Eier vor natürlichen Prädatoren, also Fressfeinden wie beispielsweise Eichhörnchen, zu schützen.
 
Die Erfahrung im Feld half den Studierenden, ihre Offerten praxisgetreu anzupassen und damit ihre Kompetenz im Beschrieb eines Leistungsverzeichnisses oder einer Offerte zu schärfen.
 
Das Modul setzt sich aus zwei praktischen Wochen zusammen. Die eine fand letzte Woche statt. Von der zweiten im Juni wird ebenfalls berichtet werden – dann steht das Mähen mit der Sense und der Bau von Tümpeln auf dem Programm.

 

Interessierst auch du dich für das Studium in Umweltingenieurwesen? Dann melde dich an - Anmeldeschluss ist der 30.Juni!

 

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