Summer School in Deutschland: Agrobiodiversität praxisnah, interdisziplinär und international erleben
Im Rahmen der diesjährigen International Agrobiodiversity Summer School erkundeten 23 Studierende aus über zehn Ländern die komplexe Welt der Agrobiodiversität – durch praktische Einblicke, Exkursionen und inspirierende Projekte in Mitteldeutschland.
Organisiert wurde die Summer School von der ZHAW-Forschungsgruppe Geography of Food sowie den Forschungsinstituten für biologischen Landbau in der Schweiz und in Deutschland (FiBL). Die Teilnehmenden untersuchten nicht nur die zentrale Bedeutung der Agrobiodiversität für den Aufbau resilienter und nachhaltiger Ernährungssysteme, sondern vertieften auch ihr Verständnis für lokale landwirtschaftliche Strukturen und die historischen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Dabei hatten sie die Möglichkeit, eine Vielzahl inspirierender Beispiele kennenzulernen, die zeigen, wie eng Landwirtschaft und Biodiversität miteinander verflochten sind. Dazu gehörten unter anderem:
- Der Besuch des eindrucksvollen Agroforstsystems von Werragut mit über 15 Baum- und Straucharten.
- Das Projekt „Schaf schafft Landschaft“, das verdeutlicht, wie extensive Schafbeweidung zum Erhalt artenreicher Grünlandlebensräume im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land beiträgt.
- Auf Hof Tolle erlebten die Studierenden Klimaanpassung in der Praxis und erhielten Einblicke in innovative Ansätze wie Mob Grazing sowie die Diversifizierung des Anbauportfolios mit Kichererbsen und Sojabohnen.
- Im Gemüsekollektiv Kaufungen lernten die Studierenden neue Formen der Betriebsoganisation und gemeinschaftlichen Lebensweisen kennen.
In interdisziplinären und interkulturellen Teams entwickelten die Studierenden im Laufe von zehn Tagen zukunftsweisende Strategien zur Förderung und Erhaltung der Agrobiodiversität in unterschiedlichen Kontexten. Sie erkannten, dass es keine universellen Lösungen gibt und dass Maßnahmen stets an die jeweiligen lokalen Bedingungen und Kontexte angepasst werden müssen. Die Förderung von Agrobiodiversität ist vielschichtig und erfordert die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen.
Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Projektpartner FiBL Deutschland und FiBL Schweiz für ihre wertvolle Unterstützung bei der Organisation dieser Summer School!
Weitere Informationen zu den verschiedenen Fallstudien, an denen die Studierenden gearbeitet haben, sowie zu ihren Erfahrungen finden Sie auf unserem Blog: Eat Grow Change - A Blog of the ZHAW Zurich University of Applied Sciences
Die nächste Ausgabe der Summer School findet im kommenden Jahr in Galicien (Spanien) statt. Die Bewerbungsphase beginnt im November/Dezember 2025.