Die FeHBI-Studie
In diesem Forschungsprojekt wird der Zusammenhang von Hormonen, Bewegungsmuster und Band-Verletzungen bei Frauen untersucht.
Bandverletzungen an Knie- und Fussgelenk zählen zu den häufigsten Sportverletzungen in unserer Gesellschaft. Am häufigsten betroffen sind das vordere Kreuzband sowie Bänder des Sprunggelenks, wobei weibliche Personen einem vielfach höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Sportlerinnen sind Einschränkungen im Alltag, langwierige Reha Prozesse und die Ungewissheit je wieder auf das ursprüngliche Leistungsniveau zurückzukehren. Dazu kommen Spätfolgen wie Arthrose, die für die Gesellschaft mit immensen Gesundheitskosten verbunden sind.
Ausgangslage
Die genauen Mechanismen, weshalb Frauen ein höheres Risiko haben, Bandverletzungen an Knie- und Sprunggelenk im Sport zu erleiden, sind noch nicht klar. Als gesichert gilt, dass sich die Widerstandsfähigkeit der Bänder durch die zyklischen Schwankungen der weiblichen Geschlechtshormone verändert. Dadurch können auch Bewegungsmuster und Verletzungsrisiko beeinflusst werden. Der genaue Zusammenhang von Geschlechtshormonen, Bewegungsmuster und Verletzungen wurde jedoch noch nicht über einen längeren Zeitraum untersucht. Dementsprechend fehlen einheitliche Daten, wie die Menstruationsphasen und Hormonprofile das Verletzungsrisiko beeinflussen.
Zielsetzung
In diesem Forschungsprojekt (FeHBI Studie: Females, Hormones, Biomechanics & Injuries) soll erstmals über einen längeren Zeitraum untersucht werden, ob die Schwankungen der weiblichen Geschlechtshormone im Verlauf des Menstruationszyklus einen Einfluss auf Bewegungsmuster und Bandverletzungen der unteren Extremitäten haben. Dafür werden die individuellen Bewegungsmuster und Hormonprofile von Sportlerinnen über einen längeren Zeitraum und zu verschiedenen Zeitpunkten des Menstruationszyklus erfasst und allfällige Bandverletzungen analysiert. Ziel ist die Identifizierung von Bewegungsmustern mit erhöhtem Verletzungsrisiko für Bandverletzungen der unteren Extremitäten sowie Zusammenhänge zwischen der Biomechanik dieser Bewegungsmuster, den Hormonprofilen und dem erhöhten Verletzungsrisiko zu verstehen.
Methode und Vorgehen
Das Forschungsprojekt ist in zwei Teile gegliedert.
- Teil 1 läuft während 4 Menstruationszyklen. In den ersten zwei Zyklen dokumentieren die Teilnehmerinnen nach einem Kraft- und Beweglichkeitstest ihren Menstruationszyklus und führen selbständig Ovulationstests durch. Während den zweiten zwei Zyklen werden an 8 Zeitpunkten mit verschiedenen Bewegungstests die Bewegungsmuster analysiert (ca. 2 Stunden). Zudem werden an diesen Tagen selbständig Hormonmessungen durchgeführt.
- In Teil 2 werden die Teilnehmerinnen, die regelmässig eine Sportart mit Stop-and-go-Bewegungen ausführen, weiterverfolgt. Sie rapportieren monatlich ihren Menstruationszyklus und ihr Aktivitätslevel. Im Falle einer Verletzung wird eine weitere Blutentnahme und eine detaillierte Befragung zum Verletzungsvorgang durchgeführt.
Einschlusskriterien
- Weiblich
- Alter zwischen 18 und 34 Jahren
- Sportliche Aktivität zwischen 3 und 10 Stunden pro Woche
- Zykluslänge zwischen 24 und 35 Tagen, mindestens 9 Zyklen pro Jahr
- Keine Verletzungen in den letzten 6 Monaten, die medizinische Behandlung oder Rehabilitation erforderten
- Fähigkeit, Sprünge und Cut-Bewegungen durchzuführen
- BMI < 28 kg/m2
- Bereitschaft, selbständig Hormonmessungen durchzuführen (minimalinvasiv)
Ausschlusskriterien
- Komplette Ruptur oder chirurgische Rekonstruktion von Bändern der unteren Extremitäten
- Akute oder chronische Krankheit (neurologisch, kardiopulmonal, muskuloskelettal, unbehandelt endokrinologisch)
- Schwangerschaft oder Stillen
- Nutzung systemisch wirkender hormoneller Verhütung
- Einnahme von Hormon-Ersatztherapie in den letzten drei Monaten
Ablauf
Teil 1
Selbständige Dokumentation und Verfahren zu Hause
- Dokumentierung des Menstruationszyklus inklusive Ovulationstests (während vier Monaten)
- Blutentnahme mit einem Gerät, das speziell für die unabhängige Entnahme von Blutproben entwickelt wurde (8 mal)
- Teilnahme an körperlichen Untersuchungen an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
- Kraft- und Beweglichkeitstests (1 mal)
- Biomechanische Untersuchung verschiedener Bewegungsaufgaben wie beispielsweise Sprünge und Cutbewegungen (8 mal während zwei Menstruationszyklen)
Teil 2
Teilnehmerinnen, die regelmässig Sportarten mit Stop-and-go-Bewegungen ausführen, werden weiterverfolgt
- Monatliche Dokumentation des Menstruationszyklus
- Monatliche Dokumentation von Aktivitätslevel und Medikamenteneinnahme
Bei einer allfälligen Verletzung wird bei der Teilnehmerin eine erneute Messung des Hormonprofils und zusätzlich eine detaillierte Befragung zum Unfallhergang durchgeführt.
Unser Mess-Team im Einsatz für die FeHBI-Studie
Ein engagiertes Team von Mitarbeitenden und Studierenden ist für die Datenaufnahmen verantwortlich. Lernen Sie hier die Teammitglieder kennen, die vor Ort Ihre Ansprechpersonen sind und Sie persönlich betreuen.
Projektorganisation
Projektorganisation
- Projektleitung
Prof. Dr. Eveline Graf, Institut für Physiotherapie
Projektdauer
- 01.04.2024 – 31.03.2028
Projektteam
- Jürgen Degenfellner, Seraina Friedli, Sophia Hürlimann, Sandra Kündig,
Dr. med. Sabrina Vollrath, Dr. med. Nora Wieloch, Annika Zind
Wissenschaftlicher Beirat
- Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel, Universitätsklinikum Münster
- Prof. Dr. med. Johannes Scherr, Universitätsklinik Balgrist
- Prof. Dr. Darren Stefanyshyn, University of Calgary
- Prof. Dr. med. Petra Stute, Frauenklinik Inselspital Bern
Finanzierung
- Das Forschungsprojekt wird durch einen Beitrag aus dem Schweizerischen Nationalfond bezahlt.
Projektstatus
- laufend
Berichte
Unser Mess-Team der FeHBI-Studie präsentiert sich in Porträts auf LinkedIn – erfahren Sie dort mehr über die einzelnen Mitglieder:
- Vorherige Seite
- Seite 01
- …
- Seite 324
- Seite 325
- Seite 326
- Seite 327
- Seite 328
- …
- Seite 1707
- Nächste Seite
-
Fernando, Daniela; Matic, Igor; Schnatz, Nina Isabelle,
2022.
Digital German assessment for Swiss engineering students.
In:
XVII CercleS International Conference "The Future of Language Education in an Increasingly Digital World: Embracing Change", Porto, Portugal, 15-17 September 2022.
-
Spirig, Curdin; Fluck, Stefan; Drossaart van Dusseldorp, Saskia; Anet, Julien,
2022.
Discussing the applicability of complex simulations for urban planning problems[Poster].
In:
“Beating the Heat” Conference, Bern, Switzerland, 16 September 2022.
-
Ackermann, Günter; Juvalta, Sibylle; Marti, Simona; Wieber, Frank,
2022.
In:
Jahrestagung des DACH-Netzwerks für Gesundheitsförderung, Hall in Tirol, Österreich, 16.-18. September 2022.
-
2022.
In:
dvb Jahrestagung, Oldenburg, Deutschland, 15.-16. September 2022.
-
2022.
In:
Summer School „Methoden in der Pflegeforschung“, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn, Deutschland, 16. September 2022.
-
Papenbrock, Jochen; Ashley, John; Schwendner, Peter,
2022.
Accelerated data science, AI and GeoAI for sustainable finance in central banking and supervision[Paper].
In:
International Conference on "Statistics for Sustainable Finance", Paris, France, 14-15 September 2021.
Verfügbar unter: https://www.bis.org/ifc/publ/ifcb56_23.pdf
-
Schlüter, Ansgar; Hühn, Tilo; Kneubühl, Markus; Chatelain, Karin; Rohn, Sascha; Chetschik, Irene,
2022.
In:
51. AK Schoko, Kilchberg, Schweiz, 15. September 2022.
-
Rüegg, Ramona; Schmid, Tamara; Hollenstein, Lukas; Müller, Nadina,
2022.
Effect of particle characteristics and foaming parameters on resulting foam quality and stability.
LWT - Food Science and Technology.
167(113859).
Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.lwt.2022.113859
-
Huber, Petra; Fischer, Ludger J.,
2022.
Erste Schritte hin zu mehr Energieeffizienz Ihres Betriebes.
In:
Weiterbildungsevent SWISS SCC : Die Wirtschaft der Zukunft – werden Sie ein Teil davon! Energieeffizienz in Entwicklung und Produktion als Teil der Sustainability, Olten, Schweiz, 15. September 2022.
-
Emden, Markus; Hannich, Frank; Duff, Armin; Kaya, Tania; Leuschen, Lara,
2022.
Fortbildung zur Einbindung außerschulischer Lernorte in den Unterricht.
In:
49. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP), Aachen, Deutschland, 12.-15. September 2022.
-
2022.
Für Versicherer gibt es in Ökosystemen keine One Way-Strategie.
HZ Insurance.
Verfügbar unter: https://www.handelszeitung.ch/insurance/zhaw-studie-fur-versicherer-gibt-es-in-okosystemen-keine-one-way-strategie-531239
-
2022.
Measuring and demonstrating the value of digital health solutions.
Gesundheitsökonomie @ ZHAW.
Verfügbar unter: https://blog.zhaw.ch/gesundheitsoekonomie/2022/09/15/measuring-and-demonstrating-the-value-of-digital-health-solutions/
-
Wick, René; Penner, Dirk,
2022.
Multimaterial ceramic FDM 3D printing.
In:
Shaping 8, Dübendorf, Switzerland, 14-16 September 2022.
-
Huber, Petra; Salvatore, Ivana; Shimada, Sophia; Hülsemann, Lina; Ladeira, Ariane,
2022.
Nachhaltigkeit aus Sicht von Studierenden : Projektarbeiten mit Fokus Formulierung.
In:
SWISS SCC Weiterbildungsevent "Die Wirtschaft der Zukunft – werden Sie ein Teil davon!", Olten, Schweiz, 15. September 2022.
-
Itten, René; Jattke, Marleen; Bieser, Jan,
2022.
Repair services and their rebound effects.
In:
81st Life Cycle Assessment Discussion Forum (LCA DF), Wädenswil, Switzerland, 15 September 2022.
-
Wick-Joliat, René; Kontic, Roman; Penner, Dirk,
2022.
Shaping using additively printed soluble molds and support material.
In:
Shaping 8, Dübendorf, Switzerland, 14-16 September 2022.
-
2022.
Strategische Unternehmenskommunikation als Basis für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.
In:
4. suissepro Fachtagung Interdisziplinarität und Unternehmenskultur, Bern, Schweiz, 15. September 2022.
-
Kreinbucher-Bekerle, Christoph; Kiselev, Nikolai; Ruf, Wolfgang; Wieber, Frank,
2022.
Bewegungsempfehlungen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung.
In:
Jahrestagung der dvs-Kommission Gesundheit, Tübingen, Deutschland, 14.-16. September 2022.
-
Liebhart, Daniel,
2022.
Netzwoche.
2022(10), S. 61.
Verfügbar unter: https://doi.org/10.21256/zhaw-33416
-
2022.
Das Schweizer Klimaziel unter der Lupe : genügt Netto-Null bis 2050?.
Wädenswil:
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Verfügbar unter: https://doi.org/10.21256/zhaw-2434
















