Eingabe löschen

Kopfbereich

Hauptnavigation

Life Sciences und
Facility Management

Zwischen Bachelorstudium und Weltcup - Eiskletterin Vivien Labarile im Interview

Vivien Labarile studiert im 2. Semester Applied Digital Life Sciences (ADLS) und gehört nebenbei zu den besten Eiskletterinnen der Welt. Im Interview erzählt sie von ihrem Weg an die ZHAW, ihrer Faszination für Technik und Medizin – und davon, wie sie Studium, Sport und Beruf motiviert und gekonnt unter einen Hut bringt.

Warum hast du dich für den Studiengang BSc ADLS entschieden und was hast du vorher gemacht?

Ich habe eine Lehre als medizinische Praxisassistentin absolviert und danach einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Nebenberuflich habe ich die Berufsmaturität im Bereich Gesundheit und Soziales abgeschlossen. Die Welt der IT und des Programmierens hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich damals noch keine Erfahrungen in diesem Bereich hatte. Gleichzeitig wollte ich nicht vollständig aus der Medizin aussteigen. Der Studiengang ADLS bietet eine ideale Kombination aus beiden Welten, was mich überzeugt hat.

Was gefällt dir besonders am Bachelorstudium?

Bisher konnten wir in jedem Semester eigene kleine Projekte umsetzen. Im ersten Semester haben wir mit verschiedenen Sensoren gearbeitet und diese programmiert. Am Ende hatten wir ein eigenes kleines Produkt, das wir von Anfang an selbst entwickelt und einem bestimmten Zweck zugeführt haben. Aktuell haben wir die Möglichkeit, freiwillig an einer internen Blutzuckerstudie teilzunehmen, was sehr spannende Daten liefert und für mich besonders interessant ist.

Du hast zuletzt den Vize-Europameisterinnentitel im Eisklettern gewonnen. Gratuliere! Wie gelingt es dir, das Studium an der ZHAW mit deinem Leistungssport zu vereinen?

Der Sport und das Klettern helfen mir, nach einem intensiven Studiumsalltag abzuschalten. Ich plane meine Woche im Voraus und weiss dadurch genau, wie viel Zeit ich für das Studium habe und wie viel ich in den Sport investieren kann. Beide Bereiche motivieren mich gegenseitig, und ich schätze es sehr, beides gleichzeitig ausüben zu können.

Was sind die grössten Herausforderungen, mit denen du als Leistungssportlerin im Studium konfrontiert bist, und wie gehst du damit um?

Es ist oft schwierig, genügend Zeit für das Training zu finden, besonders wenn viele Projekte gleichzeitig laufen oder Prüfungen anstehen. Hinzu kommt, dass Eisklettern eine Randsportart ist, mit der man nur schwer Geld verdienen kann. In meinem Fall bedeutet das, dass ich neben Studium und Sport auch noch arbeite. Die Kombination der drei Bereiche kann manchmal stressig sein. Besonders im Januar war es mental anspruchsvoll, weil meine Weltcup-Phase zeitgleich mit der Prüfungsphase stattfand. Ich bin ständig zwischen Training, Lernen, Wettkämpfen und Prüfungen hin- und hergerannt.

Eine gute Planung und Struktur helfen mir jedoch, in stressigen Phasen den Überblick zu behalten und motiviert zu bleiben. Ich plane meine Woche im Voraus und setze klare Prioritäten. So weiss ich immer genau, welche Aufgaben wann erledigt werden müssen, und schaffe es, sowohl im Studium als auch im Sport mein Bestes zu geben. Am Ende hat es trotz der Herausforderungen funktioniert.

Welche Zukunftspläne hast du nach dem Studium?

Aktuell interessiere ich mich sehr für die Vertiefung im Bereich Digital Health und könnte mir gut vorstellen, später in diesem Bereich zu arbeiten. Wie genau das aussehen wird und ob es tatsächlich diese Vertiefung wird, kann ich heute noch nicht sagen. Was die Eiskletter-Wettkämpfe betrifft, entscheide ich von Jahr zu Jahr, abhängig davon, wie viel Freude mir der Sport noch bereitet und wie viel Zeit ich dafür aufbringen kann. In den nächsten Monaten wird entschieden, ob Eisklettern im 2030 Teil der Olympischen Spiele in Frankreich sein wird. Diese Entscheidung könnte auch meine Zukunft beeinflussen, aber das wird sich zeigen.

 

Mehr Informationen zum Bachelor in Applied Digital Life Sciences.