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Was ist Humus?

Humus ist das gesamte abgestorbene tierische und pflanzliche Material im Boden. Dieses Material wird bei der Kompostierung durch Bakterien, Pilze und Bodenlebewesen zersetzt und zu Humus umgewandelt. Humus findet man im Boden direkt unter der Streuschicht. Die oberen 10 bis 30 cm des Bodens enthalten in der Regel besonders viel Humus.

Humus erfüllt viele wichtige Funktionen im Boden. So stellt er beispielsweise eine Nährstoffquelle für Pflanzen und Bodenlebewesen dar und bildet einen zentralen Lebensraum für die Bodentiere. Humus ist auch wichtig für die Speicherung von Wasser. Zudem ist die Humifizierung (die Entstehung von Humus) die Grundlage der Bodenfruchtbarkeit und zählt neben den Verwitterungsprozessen zu den wichtigsten stoff­verändernden Prozessen der Bodenbildung.

Humus in Wildstauden-Mischpflanzungen

Der Boden spielt bei der Bepflanzung und Pflege eine wichtige Rolle. Bis jetzt werden Wildstauden im Siedlungsraum meist gesät oder eine Kombination aus Saat und Pflanzung wird umgesetzt. Heimische Arten werden vor allem auf eher trockenen, mageren und durchlässigen Bodentypen oder Substraten genutzt. Die Böden im Siedlungsraum haben jedoch häufig viel Humus und sind daher sehr gut mit Nährstoffen versorgt. Bei nährstoffreichen Böden ist die Pflege weniger kalkulierbar als bei magerem Substrat. Daher wird der nährstoffreiche Boden in den meisten Fällen ausgetauscht. Das bedeutet, dass Humus abtransportiert und mageres Substrat eingebaut wird. Das ist aufwendig und braucht viel Energie. An manchen Orten macht es Sinn, an anderen Orten weniger.

Im Forschungsprojekt wird daher untersucht, wie man auch auf diesen nährstoffreichen Böden einheimische Pflanzen einsetzen kann. Es soll gezeigt werden, dass Humus nicht abgetragen werden muss, wenn wir eine hohe Artenvielfalt erreichen möchten.

Weniger Hitze in der Stadt dank nährstoffreichen Böden

Für die Klimaregulierung in Städten ist die Verdunstung von Wasser aus einem Boden-Pflanzen-System, auch Evapotranspiration genannt, sehr wichtig. Die Faktoren, welche die Evapotranspiration steuern, sind komplex. Eine wichtige Rolle spielen dabei die physikalischen Eigenschaften des Bodens. Humus ist dabei gleich doppelt von Vorteil: Zum einen fördern die organischen Stoffe im Humus den Wasserrückhalt, was wiederum zu einer erhöhten Transpirationsleistung der Pflanzen führt. Zu anderem fördern die nährstoffreichen Humusböden den Biomassenaufbau, was zur Vergrösserung der Blattfläche einer Pflanze führen kann. Die vergrösserte Blattfläche vermag wiederum mehr Wasser zu verdunsten und verstärkt somit die transpirative Kühlleistung der Vegetation. Humus trägt also dazu bei, dass es in der Stadt weniger heiss wird.