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Photovoltaik in den Alpen: Neue Messergebnisse veröffentlicht (Sommerhalbjahr 2021)

Die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien betreibt seit 2017 gemeinsam mit den EKZ eine Photovoltaik-Versuchsanlage in den Davoser Alpen. Damit wird untersucht, wie sich die Modulneigung an einem alpinen Standort auf den Ertrag von mono- und bifazialen Modulen auswirkt. Für das Sommerhalbjahr 2021 wurden die Messergebnisse aufbereitet.

Der neue Messbericht umfasst den Zeitraum vom 1. April 2021 bis 30. September 2021. Die Anlage liegt 2'500 Meter über Meer und besteht aus sechs einzelnen Segmenten, deren Neigung variiert werden kann. Während dieser Messperiode wurden Neigungswinkel von 30°, 40°, 60° und 90° ausgewertet.

Im Vergleich zu einer Referenzanlage im Mittelland (Wädenswil) konnten im alpinen Raum höhere Erträge gemessen werden (Abbildung 1). Mit bis zu 1019 kWh/kWp generiert die alpine Anlage im Sommerhalbjahr im besten Fall vergleichbare Erträge wie typische Mittellandanlagen über ein gesamtes Jahr. Die höchsten Erträge wurden bei 60° Neigung und dem Einsatz von bifazialen Modulen erreicht. Auffallend ist der hohe Ertrag bei Neigungswinkeln von 60° oder 90° im alpinen Raum. Obwohl diese Anlagensegmente für eine hohe Winterstromproduktion ausgerichtet sind, entsteht im Sommerhalbjahr gegenüber der Vergleichsanlage im Mittelland ein vergleichbarer oder gar höherer Ertrag.

Alle Anlagensegmente sind gegen Süden ausgerichtet. Insbesondere beim Einsatz von bifazialen Modulen wäre eine Ost-West-Ausrichtung eine Alternative. Basierend auf vertikalen Einstrahlungsmessungen gegen Osten und Westen vor wurde das Ertragspotenzial solcher Ost-West-Ausrichtungen im alpinen Raum ermittelt und mit den Süd-Ausrichtungen verglichen. Dieser Vergleich hat für das Winterhalbjahr zu einer geringeren Ertragsprognose geführt als die bestehende Süd-Aufständerung (Messergebnisse Winterhalbjahr 2020/2021(PDF 3,5 MB)). Im neuen Messbericht wurde nun zusätzlich eine Ertragsprognose für das Sommerhalbjahr erstellt. Diese Prognose zeigt bei Ost-West-Ausrichtung ein höheres Potenzial. Somit ergibt sich verglichen mit der bestehenden Südausrichtung ein vergleichbares Jahrespotenzial bei geringerem Winterstromanteil. Ein Vorteil der Ost-West-Ausrichtung liegt in der gleichmässigeren Verteilung des Ertrages über den Tag – Produktionsspitzen fallen tendenziell tiefer aus und in den Morgen- und Abendstunden ist mit höheren Erträgen zu rechnen als bei der Süd-Ausrichtung.

Lesen Sie den ganzen Messbericht hier: Messergebnisse Sommerhalbjahr 2021(PDF 2,9 MB)