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Life Sciences und
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Von der Turbine ins Netz: Umfassende Sachbilanz der Windstromerzeugung 2025

Windenergie spielt in der globalen Energiewende eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang ist eine präzise Erfassung der Emissionen des Windstroms essenziell, um einen fundierten Vergleich mit anderen erneuerbaren Energiequellen zu ermöglichen. Ein aktueller Bericht der Forschungsgruppe Ökobilanzierung der ZHAW dokumentiert die Sachbilanz des aktuellen Stands der Technologie.

Laut dem Abschlussbericht des Projekts „Life Cycle Inventories of Wind Energy – Electricity generation from onshore and offshore wind farms for the Swiss and European context“ liegen die Treibhausgasemissionen aus Windstrom zwischen 10,4 und 22,7 g CO₂-Äquivalent pro kWh (siehe erstes Diagramm). Offshore-Windkraftanlagen weisen in der Regel höhere Emissionen auf als Onshore-Anlagen, hauptsächlich aufgrund von Schiffsaktivitäten. Sie profitieren jedoch gleichzeitig von höheren Kapazitätsfaktoren. Der Schweizer Windstrommix verursacht 18,1 g CO₂-Äquivalent/kWh, was über dem europäischen Durchschnitt von 14,9 g CO₂-Äquivalent/kWh liegt. Dieser Unterschied resultiert vor allem aus geringeren Kapazitätsfaktoren und kleineren Turbinengrößen in der Schweiz. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die gesamte Umweltbelastung sowie der kumulative Energiebedarf des Schweizer Mixes 13–16 % höher sind als beim europäischen Mix.

Ein Vergleich mit anderen Technologien verdeutlicht, dass Windenergie weiterhin zu den Stromerzeugungstechnologien mit den niedrigsten Klimaauswirkungen gehört und auch nach der Methode der ökologischen Knappheit die geringste Gesamtumweltbelastung aufweist (siehe zweites Diagramm).

Die Studie wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegeben. Die Forschungsgruppe Ökobilanzierung der ZHAW entwickelte ein umfassendes Set von 39 neuen Datensätzen, die heute verbreitete Windkrafttechnologien abbilden. Diese Datensätze enthalten detaillierte Inventare für Infrastrukturelemente wie Rotorblätter, Türme, Fundamente, Umspannwerke und Kabel. Darüber hinaus wurden Modelle für die Stromproduktion auf Windparkebene sowie aggregierte Windstrommixe für die Schweiz und Europa erstellt.

Die aktualisierten Inventare werden veraltete Modelle in der Schweizer LCI-Datenbank ersetzen und die Repräsentativität der Windkraftdaten verbessern. Sie dienen als Grundlage für präzisere Ökobilanzen und unterstützen damit fundierte politische Entscheidungen, die mit den Klimazielen und Strategien der Energiewende im Einklang stehen. Zudem werden die Inventare und Ergebnisse an den neuen IEA Wind Task 60 CYCLEWIND weitergegeben, um die Harmonisierung von Ökobilanzen im Bereich Windenergie international voranzutreiben.