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Doktorarbeit im Dienst eines unscheinbaren Naturschatzes

Daniel Hepenstrick, Mitarbeiter der Forschungsgruppe Vegetationsökologie am IUNR, verteidigt erfolgreich seine Dissertation zur Naturschutzbiologie der Findlingsflora.

Während den letzten Jahren hat Daniel Hepenstrick für seine Doktorarbeit das biogeographisch einzigartige und bedrohte Flora auf kalkarmen Findlingen im Mittelland und Jura intensiv untersucht. Das Ziel des Projekts Naturschutzbiologie der Findlingsflora war, Grundlagen zu erarbeiten und Massnahmen zu entwickeln, damit dieses faszinierende Naturerbe erhalten bleibt. Dani ist das Thema von drei ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und entsprechend mit einer grossen Vielfalt an Methoden angegangen: (1) In einer experimentellen Arbeit untersuchte er, wie sich das Ausbringen von Kletterkalk durch Boulderer auf das Keimungsverhalten der regional seltenen Kryptogamen auswirkt. (2) In einer vegetationsökologisch-biogeographischen Studie beleuchtete er, welche Faktoren für die Ausbildung verschiedener Kryptogamengemeinschaften auf den Findlingen bedeutsam sind und ob für diese Arten die Findlinge sich wirklich wie Inseln in einem Meer verhalten. (3) Schliesslich hat er auch die Populationsgenetik ausgewählter Arten angeschaut, um zu ergründen wie isoliert die Populationen sind und ob die Findlinge einfach oder mehrfach besiedelt wurden. Durch seine vielseitigen Untersuchungen konnte Dani eine Brücke schlagen zwischen Grundlagenforschung und praktischem Naturschutz.

Aus der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Dani, ProNatura, der ETH Zürich und der WSL sind ausser zahlreichen populärwissenschaftlichen Beiträgen bereits zwei „peer-reviewed“ Artikel entstanden: «The distribution of climbing chalk on climbed boulders and its impact on rock-dwelling fern and moss species» (Ecology and Evolution), «Populationsentwicklung und Gefährdung von Asplenium septentrionale auf Findlingen im Schweizer Mittelland und Jura» (Bauhinia), während sich zwei weitere derzeit im „peer review“ befinden.

Am 18. Mai 2021 hat Dani mit Bravour seine Dissertation an der ETH Zürich verteidigt, mit Prof. Rolf Holderegger als Doktorvater. Die Forschungsgruppe Vegetationsökologie gratuliert Dani herzlich zum erfolgreichen Abschluss der Dissertation!