Mehr Salmonellen-Infektionen in Europa: Hygieneregeln helfen, Geflügel sicher zuzubereiten
Besondere Vorsicht beim Umgang mit rohem Fleisch und gründliches Durchgaren können Erkrankungen verhüten
In den letzten Monaten traten über dreihundert Fälle von Salmonellosen in verschiedenen europäischen Ländern und Kanada auf, die miteinander in Zusammenhang stehen und im Vereinigten Königreich zum Teil auf tiefgefrorenes paniertes Geflügelfleisch zurückgeführt werden konnten. Die Ursache waren Infektionen mit dem Bakterium Salmonella Enteritidis, das Magen-Darm-Entzündungen auslöst. Salmonellen werden durch das Tiefgefrieren nicht abgetötet und können bei Minusgraden sehr lange infektionsfähig bleiben. Das Robert Koch-Institut (RKI) und das BfR verfolgen das Geschehen gemeinsam mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). In Deutschland ist die Zahl der nachgewiesenen Fälle aktuell auf mehr als 20 in sechs Bundesländern angestiegen. Im Jahr 2020 gab es insgesamt etwa 10.000 gemeldete Fälle von Salmonellose in Deutschland, die zumeist durch den Verzehr von belasteten Lebensmitteln verursacht wurden. Grundsätzlich kann man Lebensmittelinfektionen vermeiden, indem man beim Zubereiten von rohem Geflügel besonders auf hygienische Sorgfalt achtet. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wird zurzeit häufiger zu Hause gekocht und im Zuge dessen werden auch häufiger Convenient-Produkte wie Tiefkühlware verwendet. Teilweise ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob solche Produkte vorgegartes oder rohes Fleisch enthalten. Bei der Zubereitung sollte stets auf ein ausreichendes Erhitzen, insbesondere von Produkten mit rohem Geflügelfleisch, geachtet werden. Außerdem ist eine bakterielle Kontamination von anderen Speisen über das rohe Fleisch und die Panade möglich. «Insbesondere für Kinder und ältere Menschen besteht ein höheres Risiko, durch Salmonellen zu erkranken», sagt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel.