Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

Ernähren sich verschiedene Generationen anders?

Agroscope-Forschende analysierten die Ernährungs-Trends der verschiedenen Generationen in der Schweiz. Die Ergebnisse helfen mit, genauere Ernährungsprognosen zu erstellen.

Für die Ernährungswirtschaft ist es zentral, die Konsum-Trends der Schweizer Bevölkerung zu kennen. Doch diese sind nicht einheitlich über die verschiedenen Generationen gesehen. Deshalb haben Agroscope-Forschende genauer hingeschaut. Als Grundlage dienten Daten von 60 Nahrungsmittel-Gruppen. Der untersuchte Zeitraum reicht von 1990 bis 2020. Sechs Generationen mit Geburtsjahren zwischen 1930 und 1980, die jeweils zehn Jahre Abstand voneinander haben, standen im Fokus.

Unterschiede bestehen bei Fleisch und Zitrusfrüchten

Die Nachfrage nach Zitrusfrüchten stieg bei jüngeren Generationen während des Untersuchungszeitraums deutlich an, während bei älteren Menschen genau das Gegenteil geschah, aber weniger deutlich. Dieses Intergenerations-Muster ist insofern von Bedeutung, weil es auf Folgendes hinweist: Die bisher rückläufige Nachfrage nach Zitrusfrüchten wird sich in Zukunft in eine steigende Nachfrage verwandeln.

Beim Fleisch ist die Lage uneinheitlich. Personen, die heute zwischen 50 und 70jährig sind, bevorzugten während des Untersuchungszeitraums mit steigender Tendenz Geflügelfleisch, während Jüngere über die Jahre hinweg immer mehr Ziegen- oder Schaffleisch kauften. Hier zeigt sich, dass das Angebot breit sein darf, um alle Vorlieben abzudecken.

Alle essen gerne Bohnen sowie Erbsen und trinken weniger Milch

Nicht ausgewertet wurden Daten von genau jenen Generationen, die sich vermehrt vegan oder vegetarisch ernähren, also die aktuell unter 35-Jährigen mit Geburtsjahr nach 1985. Trotzdem ist über alle Generationen hinweg ein Trend hin zu Bohnen und Erbsen festzustellen. Demgegenüber konsumieren heute alle Schweizerinnen und Schweizer deutlich weniger Trinkmilch als in den 1990er-Jahren.

Solche Trends zu erfassen ist wichtig für alle Entscheidungsträger in der Schweizer Ernährungswirtschaft. Sie zeigen auf, welche Produkte eine steigende Nachfrage erfahren. Denn Konsumentinnen und Konsumenten sind «Gewohnheitstiere». Wer beispielsweise in jungen Jahren auf Zitrusfrüchte setzt, wird dies meist bis ins hohe Alter beibehalten. Und Produkte, die über alle Generationen hinweg beliebt sind, werden auch in Zukunft sehr gefragt sein. Doch die Ergebnisse sind nicht nur nützlich, um das Angebot optimal zu gestalten. Man kann damit auch gezielt einer bestimmten Generation, die sich beispielsweise zu stark fleischbasiert ernährt, eine gesündere Ernährung ans Herz legen.

Fazit

  • Die Nachfrage nach Zitrusfrüchten stieg bei jüngeren Generationen während des Untersuchungszeitraums deutlich an, während bei älteren Menschen genau das Gegenteil geschah, aber weniger deutlich.
  • Beim Fleisch ist die Lage uneinheitlich: Die Mittelalten bevorzugten Geflügel, während Jüngere vermehrt Ziegen- oder Schaffleisch kauften – beides Tendenz steigend.
  • Über alle Generationen hinweg ist ein Trend hin zu einem höheren Konsum von Bohnen und Erbsen festzustellen.
  • Schweizerinnen und Schweizer konsumieren heute deutlich weniger Milch als früher.
  • Die Ergebnisse helfen mit, die Qualität von Ernährungsprognosen zu erhöhen.

www.agrarforschungschweiz.ch

Wissenschaftlicher Artikel