Bakterielle Lebensmittelinfektionen durch Vibrionen: Gesundheitliche Bewertung zum Vorkommen von Vibrio spp (Nicht-Cholera-Vibrionen) in Lebensmitteln
Vibrionen sind weltweit verbreitete Umweltkeime, die hauptsächlich in salzhaltigen Gewässern, Feuchtgebieten und Brackwasser vorkommen. Sie sind häufig die Ursache bakterieller Verunreinigungen von Meerestieren, Fischen und Fischprodukten («Seafood»). Werden diese Lebensmittel roh verzehrt oder vor dem Verzehr unzureichend erhitzt, können die darin enthaltenen Vibrionen Durchfallerkrankungen beim Menschen auslösen.
Aufgrund weltweit steigender Meerwassertemperaturen können sich auch Vibrionen verstärkt ausbreiten. Somit kann es aus Sicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) durch den Verzehr von Seafood auch in Deutschland perspektivisch zu einer Zunahme derartiger Lebensmittelinfektionen kommen.
Verbraucherinnen und Verbrauchern rät das BfR, bei der Zubereitung von Seafood-Speisen auf ausreichendes Erhitzen zu achten. Die Vibrionen werden beim Erhitzen auf mindestens 70 °C für zwei Minuten im Inneren des Lebensmittels sicher abgetötet. Zudem kann das Befolgen der allgemeinen Hygieneregeln bei Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel («Küchenhygiene») einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen leisten.
BfR - Bundesinstitut für Risikobewertung (Stellungnahme Nr. 011/2022 vom 13. April 2022, pdf)