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Das Facility Management in Zeiten digitaler Transformation

Über 220 Teilnehmende aus der FM-Praxis und der FM-Ausbildung trafen sich am sechsten IFM Day der ZHAW in Wädenswil zum fachlichen Austausch und zur Feier der Master-Absolventinnen und -Absolventen 2018.

Der IFM-Day des Instituts für Facility Management der ZHAW hat sich als Begegnungstag für die FM-Ausbildung und die FM-Praxis in der Branche etabliert. Die Schwerpunkte am diesjährigen IFM-Day vom 9. März bildeten Impulsvorträge zum Management in Zeiten digitaler Transformation, Präsentationen ausgewählter Abschlussarbeiten von Masterabsolvierenden, eine Podiumsdiskussion mit FM-Führungskräften sowie zum Abschluss die Masterdiplomfeier.

Der Algorithmus im Schlaraffenland

Zum Auftakt beleuchteten Tom Kleiber, Entrepreneur in Digital Transformation aus Zürich und Charlotte Geyer, von der XU Corporate Education GmbH Berlin in ihren Impulsvorträgen die digitale Transformation auf Managementebene. Als ehemaliger Microsoft Schweiz-Manager gab Tom Kleiber in seinem Vortrag mit dem Titel «Der Algorithmus im Schlaraffenland» einen erhellenden Überblick zum Thema und ging auf die Herausforderungen sowie mögliche Lösungen im Umgang mit der Digitalisierung ein. Er betonte, dass die heutige Arbeitskultur eine digitale Zukunft verhindere, wenn man nicht mehr Raum für Interaktion und Flexibilität schaffe. In seinem lebhaften Vortrag machte er auch klar, dass bei aller Digitalisierung die Bedeutung physischer Begegnungsorte zum sozialen Austausch zunehmen wird.

Wie Digitalisierung die Unternehmen verändert und welcher neuer Kompetenzen es bedarf, um im dynamischen Umfeld zu bestehen, war Thema der Trainerin und Bildungsexpertin Charlotte Geyer. Anhand des digitalen Kompetenzmodells erklärte sie, dass Führungskräfte und Mitarbeitende in die Lage versetzt werden sollen, zentrale Handlungsfelder der digitalen Transformation zu erkennen und die daraus entstehenden Chancen aktiv zu nutzen. So geht es in Zeiten des digitalen Wandels für Führungskräfte neben vernetztem Denken, co-kreativer Innovation und gegenseitigem Lernen vor allem darum, Coach zu sein, Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu begegnen und diese zu einem entsprechenden Denken zu befähigen.

Beide Rednerinnen und Redner waren sich darin einig, dass es bei aller Dynamik der technologischen Entwicklungen, im modernen Management der Fähigkeit bedarf, sich nicht von einem blinden digitalen Aktionismus anstecken zu lassen, sondern vielmehr bedacht und aus Distanz darauf zu schauen, wie die Organisation die Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels meistern kann, um auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein.

Chancen der digitalen Transformation aktiv nutzen

An der Podiumsdiskussion mit den FM-Managern Enzo Moliterni, CEO Bouygues Energies & Services Schweiz AG sowie Oliver Steiner, Head of Global Commercial Management, Credit Suisse und Matthias Peter, Leiter FM, SBB AG Immobilien, gab es einen spannenden Austausch zu Trends, Veränderungen, Sicherheit und Personalentwicklung im Zusammenhang mit der digitalen Transfor­mation.

Zusammen mit Tom Kleiber und Charlotte Geyer diskutierten die drei FM-Führungskräfte mit dem Publikum, ob die FM-Branche sich für die digitale Transformation gewappnet fühlt und welche Veränderungen in Zukunft aktiv mitgestaltet werden sollten. So kann dem FM – gerade als Schnittstelle zwischen Kern- und Unterstützungsgeschäft – eine zentrale Rolle zukommen, wenn es um die Datengewinnung und -nutzung geht.

Fazit der intensiven Diskussion war, dass sich die FM-Branche vor der Digitalisierung nicht zu fürchten brauche, aber ihre Hausaufgaben machen muss, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und ihren aktiven Wertschöpfungsbeitrag für Auftraggeber und Nutzer hervorzuheben. Zu diesen Aufgaben gehört in erster Linie  die Weiterentwicklung der Mitarbeiter- und Führungskompetenzen in Zeiten digitaler Transformation.

Masterarbeiten überzeugen mit ihren Studienergebnissen

Auch die Forschungsergebnisse des Master-Studiengangs standen im Zentrum des IFM-Day. Die Studierenden des ZHAW-Abschlussjahrgangs Master of Science in FM stellten in einem Posterforum die Ergebnisse ihrer Masterarbeiten eindrücklich vor. So konnten die teilnehmenden Fachleute mit den Studierenden dieses strategisch ausgerichteten MSc-Studiengangs Ideen zu deren Forschung diskutieren. Vier ausgewählte Abschlussarbeiten wurden durch Masterstudierende im Plenum präsentiert. Das sehr breite Themenspektrum reichte in diesem Jahr vom Einsatz künstlicher Intelligenz bei Support-Prozessen im Spital bis hin zur Analyse moderner Arten des FM-Outsourcing in Form des Vested-Ansatzes. Die angeregten Diskussionen zwischen den vortragenden Absolvierenden und dem Fachpublikum zeigten im Anschluss die praxisrelevante Bedeutung der Studienarbeiten eindrücklich auf.

Feierliche Diplomübergabe an zwölf Absolvierende des Master in Facility Management

Prof. Dr.-Ing. Antje Junghans, IFM-Institutsleiterin und Prof. Dr. Daniel Baumann, Vize-Direktor des Departements Life Sciences und Facility Management, eröffneten die diesjährige Diplomfeier und beglückwünschten die je sechs diplomierten Frauen und Männer. Die Diplomansprache hielt Prof. Geir K. Hansen von der NTNU – Norwegian University of Science and Technology, Trondheim. Er betonte die Bedeutung eines Masterabschlusses – auch aus internationaler Perspektive – in Zeiten zunehmender Komplexität und Dynamik.

Die MSc-Studiengangleitenden, Prof. Dr. Andrea Kofler und Prof. Dr. Christian Coenen, übergaben den Absolventinnen und Absolventen aus sieben Ländern ihre Diplome und richteten im Rückblick auf eine gemeinsame intensive Studienzeit ein paar persönliche Worte an die Diplomierten. Paul Schmitter, aktueller MSc-Absolvent , erhielt neben seinem Diplom noch zwei weitere Auszeichnungen. So erhielt er nicht nur den FM Alumni-Preis für den besten Masterabschluss, sondern auch den Preis für die beste Masterarbeit 2018 des Verbands IFMA Schweiz. Passend zum diesjährigen Thema des IFM-Day, ging der IFMA-Preis an seine Arbeit über Künstliche Intelligenz im Spitalbereich («Artificial Intelligence in FM in Healthcare: The Use of Intelligent Personal Assistants for Optimizing the Interaction of Patients and Visitors with Non-Medical Support Services in Swiss Hospitals»).

Im Rahmen der Diplomfeier überreichte Studiengangleiterin Irene Arnold auch sechs Bachelor-Teilzeitstudierenden ihr Diplom.