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Gesundheit

Wellguides

Junge Menschen informieren über psychische Gesundheit und Angebote

Hintergrund

Viele psychische Störungen treten bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Rund 10–20 % der Kinder und Jugendlichen sind betroffen – mit oft langfristigen Folgen für ihre Entwicklung, ihren Bildungsweg und ihr soziales Leben. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Trend weiter verstärkt. Obwohl es zahlreiche Angebote in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales gibt, sind diese jungen Menschen häufig nicht bekannt oder werden nicht in Anspruch genommen.

Schulen – von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II und tertiären Bildungsstätten – bieten eine zentrale Zugangsmöglichkeit zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Deshalb sind schul- und hochschulbasierte Massnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit und zur Verbesserung von Früherkennung und Frühintervention besonders wichtig.

Ziele

Das Projekt wellguides.ch verfolgt das Ziel, psychische Gesundheitskompetenzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken. Dazu werden junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren als Multiplikator:innen (Wellguides) ausgebildet. Sie informieren Gleichaltrige im Rahmen von Workshops an Schulen und Hochschulen über psychische Gesundheit, sensibilisieren für das Thema und stellen konkrete Angebote zur Unterstützung vor.

Darüber hinaus sollen bestehende Barrieren im Zugang zu Hilfe abgebaut und langfristig tragfähige Strukturen zur Verankerung dieser Peer-to-Peer-Arbeit in kantonalen und nationalen Präventionsprogrammen geschaffen werden.

Methode

  1. Peer-to-Peer als zentrales Konzept: Im Zentrum des Projekts steht ein Peer-to-Peer-Ansatz: Junge Menschen informieren Gleichaltrige auf Augenhöhe – ein Format, das sich bei sensiblen Themen wie psychischer Gesundheit als besonders wirkungsvoll erwiesen hat.
  2. Schulung der Wellguides: Die Wellguides werden in einem mehrstufigen Format ausgebildet. Die Schulung umfasst:
    Präsenzveranstaltungen (2 Blöcke à je 3 Stunden),
    ein E-Learning-Modul (Moodle),
    fallbasierte Trainings (z. B. Umgang mit Stress, Ansprechen von Belastungen),
    fachliche Begleitung durch Expert:innen aus Sozialer Arbeit, Gesundheitsförderung und Kinder- und Jugendpsychiatrie.
  3. Durchführung der Workshops: Im Anschluss führen die Wellguides 90-minütige Workshops an Schulen und in anderen jugendrelevanten Institutionen (z. B. Brückenangebote, Jugendarbeit) durch. Der Workshop besteht aus einem Input-Vortrag, einem interaktiven Postenlauf und der Vorstellung lokaler Hilfsangebote. Zusätzlich kommunizieren die Wellguides Inhalte über Social Media.
  4. Einbindung von Fachnetzwerken: Multiprofessionelle Netzwerke in den Kantonen Bern und Zürich – mit Fachpersonen aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales – stellen Angebotsübersichten bereit und wirken an der Weiterentwicklung der Schulungsmaterialien mit.
  5. Evaluation und Weiterentwicklung: Die Workshops werden mittels Online-Fragebögen (prä-post-Design) wissenschaftlich evaluiert. Für die neue Projektphase (2025–2027) wird der Ansatz auf weitere Regionen und die Tertiärstufe ausgeweitet und ein nachhaltiges Multiplikationsmodell entwickelt.

Ergebnisse der Pilotphase (2024)

Im Jahr 2024 wurde das Wellguides-Konzept erstmals in der Praxis getestet. Acht junge Erwachsene wurden zu Wellguides ausgebildet und führten neun Workshops an verschiedenen Schulen in den Kantonen Bern und Zürich durch. Die Workshops wurden wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Wirkung.
Teilnehmende der Workshops berichteten, dass sie sich nach dem Workshop besser informiert und ermutigt fühlten, über psychische Gesundheit zu sprechen. Das Wissen über psychische Gesundheit und Hilfsangebote nahm deutlich zu. Viele Jugendliche fühlten sich nach dem Workshop sicherer im Umgang mit eigenen Belastungen – und auch darin, anderen Unterstützung anzubieten. Besonders positiv hervorgehoben wurden die interaktive Gestaltung, die offene Atmosphäre sowie der Austausch auf Augenhöhe mit den Wellguides. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach mehr Zeit für Diskussionen und tiefergehenden Informationen geäussert.

Die Workshops tragen somit nicht nur zur Wissensvermittlung bei, sondern auch zur Enttabuisierung psychischer Belastungen und zur Förderung von Handlungskompetenz und Selbstwirksamkeit.

Zusammenfassung der Evaluationsergebnisse

Wissen & Relevanz

Selbstwirksamkeit

Kommunikation & Offenheit

Informationsverhalten & Orientierung

Feedback der Teilnehmenden

Nächste Schritte (2025–2027)

Nach dem erfolgreichen Start wird das Projekt in den kommenden drei Jahren weiterentwickelt:

Projektorganisation