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CAS Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren

Im CAS Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren werden die Kompetenzen vermittelt, um Architekt:innen auf die Herausforderungen der Klimakrise vorzubereiten. Zentral ist dabei die Praxis der entsprechenden Entwurfs- und Konstruktionsprozesse. Geeignete Berechnungstools sollen über die Erfüllung der Normen hinausgehen, indem Standards auch kritisch hinterfragt werden. Auf der Basis eines gesamtheitlichen und aufgeklärten Blicks sollen sich Architekt:innen und andere Bauspezialist:innen mit den erkannten Zielen und Bedürfnissen gegenüber Bauherr:innen, Investor:innen und Planer:innen durchsetzen können. Vermittelt werden nicht nur graue Theorie, sondern ausgewählte und hervorragende Beispiele (Best Practices), welche die Prozesse vom Entwurf zum Bau nachverfolgbar aufzeigen.

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Auf einen Blick

Abschluss:

Certificate of Advanced Studies in Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren (12 ECTS)

Start:

10.01.2025

Dauer:

Kosten:

CHF 6'400.00

Bemerkung zu den Kosten: 

Kurskosten inkl. Unterlagen und Exkursion, exkl. Anfahrt und Verpflegung.

Durchführungsort: 

ZHAW Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen, Halle 180, Tössfeldstrasse 11, 8401 Winterthur  (Auf Google Maps anzeigen)

Unterrichtssprache:

Deutsch

Ziele und Inhalt

Zielpublikum

Das Kursangebot richtet sich in erster Linie an praktizierende, planende oder in der Projektentwicklung tätige Architekt:innen und Bauingenieur:innen, die ihr Wissen bezüglich Nachhaltigkeit im Bau erweitern möchten. Das CAS richtet sich aber auch an Fachleute aus allen verwandten Disziplinen, die ein breiteres Verständnis für nachhaltige Entwurfsprozesse gewinnen möchten.

Ziele

Im Kontext einer Lebenswelt, die immer stärker durch Normen und Standards bestimmt wird, glauben wir an das Potenzial kreativer Lösungen – unter anderem in Bezug auf Fragen, die so noch nicht gestellt wurden und die nur von Architekt:innen beantwortet werden können. Die Architektur hat heute angesichts der bereits deutlich wahrnehmbaren Klimaveränderungen eine grosse Verantwortung zu übernehmen. Ein beträchtlicher Anteil der weltweiten CO2-Emissionen geht bekanntlich auf das Konto der Bauindustrie. Hier kann und muss die Architektur ihren Beitrag leisten. Dabei geht es nicht nur um die Anwendung technischer Instrumente oder planerischer Praktiken. Vielmehr sind die der Disziplin eigenen Stärken gefragt, indem das gesamte, dem Entwurf und der Konstruktion inhärente schöpferische Potenzial einbezogen wird. Es geht also nicht nur um das Bauen an sich, sondern um alles, was dem Bau vorangeht und diesen begleitet – und dabei besonders um das Entwerfen und das Konstruieren. Entwurf und Konstruktion, Planen und Bauen gilt es integral zu verflechten: Die inhärente Logik des einen muss auf das andere abgestimmt werden und umgekehrt.

Aktuell erfahren die Bauprozesse eine fortschreitende Spezialisierung und Fragmentierung in zusammenhanglose Einzelschritte. Die Techniken des Entwerfens und Konstruierens laufen Gefahr, durch prozessuale Zwänge oder neue digitale Instrumente eingeschränkt oder marginalisiert zu werden. Diesen Tendenzen gilt es aktiv zu begegnen.

Nur ein inklusiver Ansatz, der alle Akteur:innen am Bau zusammenbringt, wird nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen der Zeit liefern können. Wir müssen für eine gesamtheitliche Betrachtung der Prozesse mit allen Verknüpfungen plädieren. Wir wollen Generalist:innen sein! Das bedeutet, in einem herausfordernd komplexen und interdisziplinär zersplitterten Umfeld den Überblick zu behalten – und für das Ganze einzustehen, denn Generalist:innen sind Spezialist:innen für das Ganze.

Die Teilnehmer:innen erwerben praxisorientiertes Wissen und Fähigkeiten in folgenden Bereichen:

  • Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren
  • Architektur als Teil verschiedener Kreisläufe
  • Definitionen der Nachhaltigkeit und deren Kriterien und Normen
  • Kriterien für eine qualitativ hochstehende nachhaltige Architektur
  • Wechselwirkungen zwischen Architektur, Gesellschaft, Wirtschaft und Ökologie
  • Kommunikation und Vermittlung von nachhaltiger Architektur

Inhalt

  • Das CAS Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren besteht aus sieben Blöcken. Verschiedene, in die Kurse integrierte Exkursionen und Besichtigungen ergänzen das Programm.
  • Die Absolvierung des CAS Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren legt die Grundlage, um nachhaltige Entwurfskonzepte und Strategien eigenständig entwickeln zu können.
  • Das CAS befähigt die Kursteilnehmenden, die Nachhaltigkeit architektonischer Projekte zu bewerten und zu berechnen. Es vermittelt den Inhalt der SIA 2032 «Graue Energie – Ökobilanzierung für die Erstellung von Gebäuden» sowie der SIA 2040 «Effizienzpfad Energie».

A. Strategien

1. Block: Grundlagen der Ökobilanzierung (1 ECTS)

Leitung: Christian Meier
Gäste: Katrin Pfäffli (ZHAW, Preisigpfäffli), Irina Moor (Basler & Hoffmann)

Themen:

  • Was ist eine Ökobilanz?
  • Kennwerte und Handling von Ökobilanzen
  • Kalkulation und Prognosen von ökologischen Kennwerten
  • SIA Effizienzpfad Energie für die Klimaziele 2050.
  • Berechnung der «Methode der Ökologischen Knappheit»
  • Ökologische Labels: Übersicht, Aufwand und Wertung

2. Block: Im Bestand weiterbauen (1 ECTS)

Leitung: Meritxell Vaquer
Gäste: Stephan Gasser (Bereichsleiter Archäologie & Denkmalpflege Stadt Zürich)

Themen:

  • Re-use oder die Nachhaltigkeit des Bestands
  • Ökologie, Ökonomie und Bauen im Bestand
  • Kollektive und individuelle Identität; Quartier, Ensemble und Gebäude
  • Kollektives Weiterbauen als Alternative zum Totalersatz
  • Strategien beim Weiterbauen (z.B. Kontrast Alt/Neu oder Weiterbauen als neues Ganzes)
  • Ortsbildschutz, Denkmalschutz, ISOS, Schutzabklärung gemäss PBG

3. Block: Suffizienz und Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (1 ECTS)

Leitung: Hartmut Göhler
Gäste: Ron Edelaar (ZHAW / EMI Architekten), Jörg Lamster (durable Planung und Beratung), Mira Porstmann (Stiftung Einfach Wohnen), Tanja Reimer (DOSCRE Donet Schäfer Reimer Architekten)

Themen:

  • Was heisst Nachhaltigkeit im Wohnungsbau?
  • Was heisst Suffizienz im Wohnungsbau?
  • Lebensdauer- und Lebenszyklusbetrachtungen
  • Nachhaltige Typologien und Konstruktionsweisen
  • Case Studies: aktuelle Beispiele von Ersatzneubauten vs. Weiterbauen
  • Welche Strategien führen zu einem resilienten Projekt?

B. Konstruktion

4. Block: Ökologische Tragwerkslogik (1 ECTS)

Leitung: Patric Fischli-Boson
Gäste: Sepp Kurath (ZHAW), David Jenny (ZHAW), Elena Lloret Fritschi (USI), Peter Kobel (ZHAW)

Themen:

  • Ökologische Tragwerkslogik
  • Ressourcenallokation durch digitale Planung und Fertigung
  • Fügungslogik im Sinne der Kreislaufwirtschaft (Design for Disassembly, Right to Repair, Re-use)
  • Einsatz von «Negative Carbon Materials» als CO2-Speicher
  • Strukturen als intelligente Ruinen planen und kontextuelle Transformationen antizipieren
  • Faserverbundkunststoffe im Hoch- und Infrastrukturbau

5. Block: Bauteilwiederverwendung in der Praxis (1 ECTS)

Leitung: Eva Stricker
Gäste: Barbara Buser (Baubüro in situ), Oliver Streiff (ZHAW)

Themen:

  • Grundlagen des Bauens mit wiederverwendeten Bauteilen
  • Bauteiljagd oder die Gewinnung von Bauteilen
  • Erfassen und Bewerten, Logistik und Lagerhaltung von Bauteilen
  • Baurechtliche Fragen und nutzungsmässige Herausforderungen
  • Ökologische und ökonomische Bilanz der Bauteilwiederverwendung
  • Mit wiederverwendeten Bauteilen entwerfen

6. Block: Ressourcenschonend mit Beton bauen (1 ECTS)

Leitung: Adrian Froelich
Gäste: Tanja Reimer (DOSCRE), Frank Winnefeld (EMPA)

Themen:        

  • Betonkonstruktionen gestern, heute und morgen – aus der Umweltproblematik lernen
  • CO2-arme Zemente und ihre Anwendungsmöglichkeiten
  • Recyclingbeton und CO2-Speicherung
  • Materialtechnologische und konstruktive Möglichkeiten anhand von Praxisbeispielen

7. Block: Bauen mit Materialalternativen (1 ECTS)

Leitung: Stefanie Müller De Pedrini
Gäste: Dirk Hebel (KIT), Saikal Zhunushova (oekofacta), Remo Thalmann (ZFP Ingenieure)

Themen:

  • Wie nachhaltig sind unterschiedliche Materialien und Konstruktionsweisen?
  • Ökobilanzdaten im Baubereich kennenlernen und anwenden
  • Neue und bekannte Materialien sinnvoll einsetzen – aktuelle Beispiele von Bauten und Projekten
  • Leistungsfähige Materialkonstruktion entwickeln

C. Vermittlung

8. Block: Nachhaltigkeit vermitteln/Wissenschaftliches Schreiben (1 ECTS)

Leitung: Andri Gerber
Gäste: Jens Studer (Studer Schneider Primas), Philippe Jorisch (JOM Architekten), Caspar Schärer (BSA)

Themen:

  • Mehrwert der Nachhaltigkeit identifizieren/vermitteln
  • Umgang mit verschiedenen Stakeholders
  • Wissenschaftliches Schreiben/Forschen

Methodik

Das Ausbildungsprogramm umfasst verschiedene Lernformate wie Inputreferate, vertiefende Diskussionen mit Fachleuten und in der Gruppe, praxisorientierte Fallbeispiele, Präsentationen, Exkursionen und Selbststudium (Vor- und Nachbereitung, Erstellung der Zertifikatsarbeit). Die Zertifikatsarbeit besteht aus einer vertieften Betrachtung, Analyse und Bewertung einer architektonischen Fragestellung einzeln oder in kleinen Gruppen.

Mehr Details zur Durchführung

Das CAS umfasst insgesamt 17 Tage mit ca. 140 Kontaktlektionen. Der Unterricht wird berufsbegleitend durchgeführt und findet jeweils an zwei Tagen pro Monat statt. Ein Unterrichtstag besteht aus acht Lektionen (eine Lektion entspricht 50 Minuten). Zusätzlich ist mit 200 Stunden Selbststudium zu rechnen. Im Selbststudium vertiefen die Teilnehmenden das Gelernte an Fallstudien und in einer Zertifikatsarbeit. Fallstudien und Zertifikatsarbeit werden in kleinen Teams oder individuell bearbeitet und in regelmässigen Zwischenbesprechungen mit den CAS-Leiter:innen und externen Expert:innen weiterentwickelt.

Beratung und Kontakt

Veranstalter

Dozierende

Das Team der Dozierenden besteht aus ausgewiesenen Fachpersonen des Institut Konstruktives Entwerfen (IKE) mit Kompetenzen im praktischen und akademischen Bereich. Die Dozierenden sind Fachpersonen des IKE. Diese Fachpersonen sind über ihre freiberufliche Tätigkeit in der Praxis verankert. Zusätzlich wird das Team durch externe Referent:innen und Gäste verstärkt.

Anmeldung

Zulassungskriterien

Vorausgesetzt wird grundsätzlich ein Hochschulabschluss (Fachhochschule, Uni, ETH). Es können aber auch Praktiker:innen mit vergleichbaren beruflichen Kompetenzen zugelassen werden, wenn sich die Befähigung zur Teilnahme aus einem anderen Nachweis ergibt. Alle Teilnehmenden verfügen über eine mindestens zweijährige relevante Praxiserfahrung. Über die definitive Zulassung entscheidet die Studienleitung.

Anmeldeinformationen

Anzahl Teilnehmende: minimal 17, maximal 24 Personen

Verrechnung: Bei Anmeldung für den CAS erfolgt die Verrechnung einmalgig vor Kursbeginn CHF 6'400.-

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs fortlaufend geprüft. Sie erhalten in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen Bescheid, ob Sie aufgenommen wurden.

Anmeldeschluss: laufend

Laufzeit: Januar bis Juni 2025

Startdaten und Anmeldung

Start Anmeldeschluss Anmeldelink
10.01.2025 laufend Anmeldung

Downloads und Broschüre

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