Eingabe löschen

Hauptnavigation

Gesundheit

Neue Erkenntnisse zur Ernährung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen

Zwei neue Studien des Bundes geben Aufschluss über die Ernährung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in der Schweiz: Die nationale Erhebung «menuCH-Kids» wurde erstmals durchgeführt und zeigt, dass Kinder zwischen 6 und 17 Jahren mehrheitlich genügend Hauptnährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette oder Nahrungsfasern zu sich nehmen. Allerdings stehen Snacks und Süssgetränke häufig auf dem Speiseplan, während Früchte und Gemüse eher selten gegessen werden. Eine aktuelle Erhebung zur Ernährung von Säuglingen zeigt, dass Babys heute tendenziell häufiger und länger gestillt werden als früher. Die neuen Daten dienen dazu, Ernährungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche zu erarbeiten und Politik, Eltern und Fachpersonen gezielt zu informieren.

Quelle dieser News: Medienmitteilung.
Herausgeber: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen
Veröffentlicht am 13. November 2025

 

Die in der Kindheit geprägten Essgewohnheiten beeinflussen die Gesundheit ein Leben lang. Bisher fehlten repräsentative Daten zur Ernährung junger Menschen in der Schweiz. Forschende und die öffentliche Hand mussten sich ausländischer Studien bedienen, die die hiesige Esskultur und das schweizerische Lebensmittelangebot nicht berücksichtigen. Die vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in Auftrag gegebene Erhebung «menuCH-Kids» füllt nun diese Wissenslücke. Sie zeigt anhand von 1852 Teilnehmenden erstmals, was, wie viel, wann und wo 6- bis 17-jährige Mädchen und Jungen essen und trinken.

Fettzufuhr an der oberen Grenze, Früchte- und Gemüsekonsum niedrig

Gemäss der Erhebung entspricht die durchschnittliche Ernährung von Kindern und Jugendlichen mehrheitlich den Empfehlungen für die Aufnahme von Hauptnährstoffen. So wird im Durchschnitt eine angemessene Menge an Kohlenhydraten und Ballaststoffen konsumiert. Die Proteinaufnahme ist aber insgesamt hoch, vor allem bei männlichen Jugendlichen. Der Fett-Konsum bewegt sich bei Jungen wie bei Mädchen aller Altersstufen an der oberen Grenze der empfohlenen Werte. Der Verzehr von Früchten und Gemüsen ist im Durchschnitt eher gering, jener von Fleisch hoch. Snacks und Süssgetränke stehen häufig und in beachtlichen Mengen auf dem Speiseplan. Die Studie zeigt zudem, dass rund 13 Prozent der 6 bis 17-Jährigen übergewichtig oder fettleibig sind. Beides sind Risikofaktoren für chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes. 10 Prozent der 6 bis 17-Jährigen wiesen zudem Blutwerte mit Anzeichen eines erhöhten Diabetesrisikos auf.

Die Erhebung ermöglicht es dem Bund, Ernährungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, die auf den tatsächlichen Schweizer Essgewohnheiten basieren. Die Daten helfen zudem, besser einzuschätzen, in welchem Ausmass Kinder in der Schweiz Lebensmittelkontaminanten wie zum Beispiel Blei oder Arsen ausgesetzt sind. Zudem erlauben sie einen Vergleich mit anderen Ländern. Nicht zuletzt unterstützen die Resultate die Forschung zu aktuellen Ernährungsfragen, etwa zu ultra-verarbeiteten Lebensmitteln, Übergewicht oder Nährstoffmangel.

Babys werden tendenziell häufiger und länger gestillt

Das BLV führt alle zehn Jahre eine repräsentative Erhebung zur Ernährung von Säuglingen durch, insbesondere zum Stillverhalten. Die aktuelle «Swiss Infant Feeding Study» liegt nun ebenfalls vor und zeigt, dass die Empfehlungen zur Säuglingsernährung sehr gut angenommen werden. Im Vergleich zur letzten Erhebung ist eine Zunahme der Stilldauer und -häufigkeit zu beobachten. Insbesondere gibt es mehr Säuglinge, die in den ersten vier Lebensmonaten ausschliesslich gestillt werden. Auch das teilweise Stillen hat tendenziell zugenommen. Beikost, wie gekochtes Gemüse, ergänzt Muttermilch und wird zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat und damit zum gleichen Zeitpunkt eingeführt wie bei der letzten Erhebung.

An der aktuellen Studie nahmen 1269 Mütter von Babys zwischen 3 und 12 Monaten teil. Nebst dem Stillverhalten untersuchte sie auch die Gesundheit der Babys, die körperliche und mentale Gesundheit der Mütter sowie Aspekte wie das Stillen am Arbeitsplatz. Anhand der Resultate stellt der Bund Eltern und Fachpersonen gezielte Informationen zur Säuglingsernährung zur Verfügung.

Bericht Swiss Infant Feeding Study (SWIFS)

Weitere Informationen