So unterstützen digitale «Helfer» im Alter
Apps und Wearables können das selbstbestimmte und gesunde Altern fördern. Dafür müssen sie inhaltlich hochwertig, einfach und verständlich sowie sicher sein. Worauf ältere Menschen und Fachpersonen bei der Nutzung konkret achten sollen, zeigen Forscher:innen der ZHAW Gesundheit und der Berner Fachhochschule in einem übersichtlichen Flyer.

Die meisten Menschen möchten möglichst lange im vertrauten Umfeld leben. Dazu können Apps und Wearables – wie z. B. Smartwatches oder Fitnessarmbänder – einen Beitrag leisten, etwa wenn sie soziale Kontakte oder Bewegung fördern oder die Sicherheit durch Alarm- und Erinnerungsfunktionen unterstützen. Zudem sind sie kostengünstig und oft einfach zu bedienen.
Trotz ihres Potenzials werden Apps und Wearables von älteren Menschen oft nur zögerlich genutzt. In der Schweiz fehlen bisher ausserdem die rechtlichen Grundlagen für die Entwicklung, Veröffentlichung und Vermarktung solcher Anwendungen, sofern sie nicht als Medizinprodukt registriert sind. Daher ist oft unklar, welche Apps und Wearables tatsächlich die nötige Qualität besitzen, um ältere Menschen sinnvoll zu unterstützen.
Tools analysiert und Nutzende interviewt
In einem gemeinsamen Projekt gingen Forscher:innen des BFH Instituts für Alter sowie des ZHAW Departements Gesundheit den Fragen nach,
- wie Apps und Wearables ältere Menschen im Alltag unterstützen können,
- welche Vor- und Nachteile deren Einsatz hat,
- welche Voraussetzungen sie erfüllen sollten und
- wie hoch die Qualität dieser Anwendungen in der Schweiz ist.
Antworten lieferten sowohl eine systematische Analyse von Apps und Wearables als auch Fokusgruppen-Interviews mit älteren Menschen, Angehörigen und Gesundheitsfachpersonen.
Fünf Erkenntnisse und konkrete Tipps
Die Ergebnisse der Studie machen die Forscher:innen in Form eines vierseitigen Flyers als «Empfehlungen für ältere Menschen und Fachpersonen» zugänglich. Dabei fassen sie in der Einleitung fünf zentrale Erkenntnisse zusammen:
- Hohes Potenzial: Apps und Wearables können die Selbstständigkeit und das Gesundheitsmonitoring älterer Menschen unterstützen.
- Qualitätsunterschiede beachten: Sicherheit, Datenschutz und Wirksamkeit variieren stark.
- Kritische Auswahl ist erforderlich: Nutzen Sie transparente und vertrauenswürdige Apps, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
- Datenschutz prüfen: Kontrollieren Sie Herkunft, Verarbeitung und Sicherheit der Daten sorgfältig.
- Eine informierte Nutzung minimiert Risiken: Eine bewusste Entscheidung schützt vor Datenschutzverletzungen und Fehlinformationen, die zu (gesundheitlichen) Risiken führen können.
In den darauf folgenden Seiten konkretisieren die Forschenden die Empfehlungen zuerst explizit für ältere Nutzer:innen und danach für Fachpersonen – wie Ergo- und Physiotherapeut:innen sowie Pflegefachpersonen:
Weiterführende Links
Projektteam und Kontakt
Co-Projektleitung / Kontakt
Prof. Dr. Brigitte Gantschnig, Leiterin Forschungsstelle Ergotherapie ZHAW
Dr. Marina Bruderer-Hofstetter, Berner Fachhochschule BFH
Projektteam
Leah Reicherzer, Forschungsstelle Physiotherapie ZHAW
Dr. Mandy Scheermesser, Forschungsstelle Physiotherapie ZHAW
Thomas Michael Ballmer, Forschungsstelle Ergotherapie ZHAW
Dr. Franzisca Domeisen Benedetti, Forschungsstelle Pflege ZHAW
Dr. Tina Quasdorf, Forschungsstelle Pflege ZHAW