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Sparpotentiale im Gesundheitswesen

Im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich (GD ZH) hat das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG) verschiedene Massnahmen und Instrumente zur Beeinflussung der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen untersucht.

Das Projekt

Ausgangslage

Die Gesundheitskosten in der Schweiz steigen konstant an und machen mittlerweile einen Anteil von mehr als 12% des BIP aus. Davon betroffen ist nicht nur die Bevölkerung als Prämienzahlerin. Damit verbunden ist auch eine zunehmende finanzielle Belastung der Kantone. Aus diesem Grund hat die GD ZH das WIG mit einer Studie zur Untersuchung der Sparpotentiale im Gesundheitswesen beauftragt. Dabei wurden die wichtigsten bisher in politischen Diskussionen erwähnten Massnahmen und Instrumente zur Beeinflussung der Kostenentwicklung systematisch dargestellt und bewertet. Anders als in vielen Medienberichten zum Themenkreis Gesundheitskosten hat die Studie konsequent eine Unterscheidung zwischen «Kosten» (Was sind die geldwerten Aufwände der erbrachten Leistungen?) und «Finanzierung» (Aus welchen Quellen werden die Kosten bezahlt?) vorgenommen. Auch wurde darauf hingewiesen, dass die wichtigsten Kostentreiber im Gesundheitswesen – zunehmender Wohlstand, technischer Fortschritt, Alterung der Bevölkerung und Zunahme der Bevölkerung – dafür sorgen werden, dass die Kosten in der Tendenz auch in Zukunft weiter steigen werden und eine fundamentale Veränderung der Kostenentwicklung aufgrund von konkreten Massnahmen folglich nicht zu erwarten ist, sondern eher ein Dämpfen des Kostenanstiegs.

Vorgehen

In einem ersten Schritt wurde untersucht, welche Dimensionen auf die Finanzierungslast des Kantons Zürich wirken. Dazu wurde ein Wirkungsmodell entwickelt, welches die vier Dimensionen Preis, Menge, Finanzierung sowie Governance in einen Zusammenhang bringt.

Danach wurden gemeinsam mit Vertretern der GD ZH 28 thematische Massnahmencluster identifiziert und in die Dimensionen des Wirkungsmodells eingeteilt. Die so identifizierten Instrumente und Massnahmen sind anschliessend durch das WIG aufbereitet und bewertetet worden. Die Bewertung erfolgte anhand von drei Bewertungskriterien: Erstens, das Potential zur Kostendämpfung im Gesamtsystem der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), zweitens, dem Sparpotential für die Kantonsfinanzen des Kantons Zürich, sowie drittens, der Realisierbarkeit für den Kanton Zürich.

Resultate

Abgeleitet von den Bewertungen hat das WIG Handlungsempfehlungen an den Kanton Zürich formuliert, von denen sich einige bereits in der Umsetzung befinden und andere derzeit von der GD ZH näher geprüft werden. Weitere Empfehlungen für Massnahmen mit einem hohen Potential zur Kostendämpfung betreffen das Gesamtsystem der OKP und sind mit Gesetzesänderungen auf Bundesebene verbunden:

Ein besonderes Anliegen der Autoren sind die Empfehlungen zu begleitenden Massnahmen zur Verbesserung der Governance im Gesamtsystem. Massnahmen wie die Entflechtung der Mehrfachrollen der Kantone, die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Behandlungen (EFAS) sowie der Aufbau von regionalen Versorgungsgebieten haben für sich alleine nur geringe direkte Auswirkungen, erhöhen aber die Wirkungskraft anderer Massnahmen teilweise beträchtlich oder sind formale oder praktische Voraussetzungen für deren Umsetzung.

Auf einen Blick