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Drei von vier Reisen werden storniert

Die Corona-Krise hat die bestehenden Reisepläne der Schweizerinnen und Schweizer stark beeinflusst: Viele der gebuchten Reisen wurden storniert oder sollen noch storniert werden. Und doch planen weiterhin drei Viertel der Befragten dieses Jahr eine private Ferienreise, wie eine aktuelle Studie der ZHAW zeigt.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Corona-Krise für den Schweizer Tourismus eine Chance darstellt.

Für fast 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gehört das Reisen zu den Ferien dazu. Darauf verzichten wollen die meisten auch vor dem Hintergrund der momentanen Lage nicht. Massgeblich verändert hat der Ausbruch des neuartigen Virus aber wohin und wie gereist wird. Dies zeigt eine empirische Studie, die das Institut für Marketing Management der ZHAW Mitte Mai durchgeführt hat. Knapp 300 Personen im Alter zwischen 30 und 79 Jahren aus der deutschsprachigen Schweiz wurden dabei zum Thema Reisen vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Situation befragt.

Reisen in entfernte Destinationen abgesagt

Die Mehrheit der Studienteilnehmenden gibt an, für dieses Jahr bereits konkrete Ferienpläne gehabt zu haben. Die meisten Reisen hätten in Destinationen ausserhalb der Schweiz geführt. Aufgrund der Corona-Krise wurden nach Angaben der Befragten nun fast drei von vier der geplanten Reisen storniert oder werden noch storniert werden. Das betrifft vor allem solche mit Zielen in Überseegebieten, jedoch auch Reisen ins nahe Ausland und vereinzelt solche innerhalb der Schweiz. Die wenigsten der Befragten geben an, konkrete Ersatzpläne zu haben. Drei Viertel geben aber an, trotz Covid-19 verreisen zu wollen.

Angst vor Covid-19 steigt bei Reisen ins Ausland

Bei der Wahl des Reiseziels ist ein Anstieg der Anforderungen festzustellen: «Flexible Stornierungsbedingungen und wenig Corona-Fälle in der Urlaubsregion sind momentan wichtige Entscheidungskriterien für viele Reisende. Zudem erwarten sie erweiterte Desinfektionsmassnahmen und ein spezielles Schutzkonzept», erklärt Studienleiterin Nina Heim. Daneben herrschen im Kontext der aktuellen Situation verschiedene Ängste und Sorgen vor. So wird von den Studienteilnehmenden beispielsweise befürchtet, sich in der Ferienregion in Quarantäne begeben zu müssen oder im Falle einer Erkrankung an Covid-19 keine angemessene medizinische Versorgung zu erhalten. Aus der Untersuchung wird auch deutlich, dass Reisen in der Schweiz allgemein als weniger risikoreich wahrgenommen werden als solche, die in andere europäische oder aussereuropäische Staaten führen.

Chance für Schweizer Gastgeber

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Corona-Krise für den Schweizer Tourismus eine Chance darstellt. Einerseits deshalb, weil Auslandsreisen derzeit generell weniger beliebt sind, Schweizerinnen und Schweizer aber dennoch reisen wollen. Andererseits aber auch, weil die Krise überraschend wenig Einfluss auf die finanzielle Situation der Befragten hat. So gibt die Mehrheit an, momentan keine finanziellen Einbussen zu erleiden, die ihre Reisepläne einschränken würden. Ausserdem werden von den Reiseanbietern und Hotels mehrheitlich auch keine Rabatte erwartet. Steffen Müller, Mitautor der Studie und Leiter der Fachstelle für Behavioral Marketing der ZHAW, resümiert: «Schaffen es die Schweizer Gastgeber, durch überzeugende Schutzkonzepte und offene Kommunikation Vertrauen zu schaffen, werden sie eine sehr attraktive Alternative zu den Angeboten im Ausland darstellen.»

Kontakt

Dr. Nina Heim, ZHAW School of Management and Law, Institut für Marketing Management, Telefon 058 934 68 66, E-Mail nina.heim@zhaw.ch

ZHAW Corporate Communications, Telefon 058 934 75 75, E-Mail: medien@zhaw.ch