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Gesundheit

Drei Fragen an Irene Etzer-Hofer, Leiterin Fachstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement

Motivierte und leistungsfähige Mitarbeitende braucht jedes Unternehmen für seinen Erfolg. Systematisch gesunde und persönlichkeitsfördernde Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit die Mitarbeitenden möglichst lange gesund bleiben, ist darum das Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Am Departement Gesundheit ist seit Februar 2017 Irene Etzer-Hofer für das BGM zuständig.

Vor 20 Jahren fand das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in den Unternehmen noch wenig Beachtung. Was ist heute anders?

Vor zwanzig Jahren ging es der Wirtschaft sehr gut. Es gab für alle Arbeit und gleichzeitig standen den Unternehmen genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung. Seitdem hat sich die Arbeitswelt stark verändert. Technologische, demografische und wirtschaftliche Entwicklungen stellen die Unternehmen vor grosse Herausforderungen, gleichzeitig stehen sie unter hohem Kosten- und Wettbewerbsdruck. Die Mitarbeitenden sind mit neuen Belastungen konfrontiert: Arbeitsintensität, Zeitdruck und Unsicherheiten haben zugenommen und dadurch psychische und psychosomatische Erkrankungen.

Aufgrund dieser Veränderungen steigen seit Anfang der 1990er Jahre das Bewusstsein und das Engagement der Betriebe für die Gesundheit der Mitarbeitenden. 2013 hat auch der Bundesrat das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in seinem Strategiepapier «Gesundheit2020» als Priorität definiert.

Welche Punkte des BGM sind besonders wichtig und was ist Ihre Vision für die Zukunft?

Damit BGM etwas bewirken kann, muss das Thema Mitarbeitergesundheit in allen wichtigen Unternehmensprozessen integriert sein. Dazu gehören Organisationsentwicklung, ergonomische Arbeitsbedingungen und Aspekte des Personalwesens. Führungskräfte haben eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des BGM, indem sie bei der Arbeitsgestaltung die Fähigkeiten der Mitarbeitenden berücksichtigen und ihnen die Möglichkeit geben, diese weiterzuentwickeln. Eine weitere Aufgabe des BGM ist es, Belastungen bei der Arbeit zu evaluieren und wenn möglich zu reduzieren. Wenn dies nicht geht, unterstützt es die Mitarbeitenden, besser damit umzugehen, zum Beispiel mit Stressmanagement-Workshops.

Meine Vision ist, dank des BGM längerfristig gesunde Mitarbeitende und Unternehmen zu haben. Arbeit ist eine wichtige Ressource für unsere Zufriedenheit im Leben. Dies zielgerichtet zu nutzen und veränderbare Belastungen zu reduzieren, bedeutet für mich eine gesunde Entwicklung hin zum Wesentlichen.

Was interessiert Sie besonders am Betrieblichen Gesundheitsmanagement?

Ich bin seit fast 30 Jahren im Gesundheitswesen beruflich aktiv – in unterschiedlichen Funktionen und Lebenswelten und konnte beim Aufbau des BGM in verschiedenen Firmen mitwirken. Das Thema «Gesundheit und Arbeitswelt» begeistert mich immer wieder. Denn das Spannungsfeld zwischen Individuum und Unternehmen macht das Betriebliche Gesundheitsmanagement dynamisch. Für mich ist es eine sinnvolle Aufgabe, aus diesen beiden Polen Ressourcen zu aktivieren.