Dr. Alina Nychyk vom ZHAW Center for Geopolitics & Competitiveness von France 24 interviewt
Nachdem die Ukraine erstmals seit Beginn des Krieges wieder Demonstrationen erlebt, teilt die ZHAW-Expertin für die Ukraine und Russland ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage.

Grund für die momentanen Ereignisse ist ein neues Gesetz, das zwei zentrale Anti-Korruptionsbehörden erheblich schwächt. Dr. Alina Nychyk, Expertin für die Beziehungen der Ukraine zur EU und zu Russland, die das Center for Geopolitics and Competitiveness (CGC) seit Juni 2025 verstärkt, wurde diesen Juli von France 24 interviewt.
Dr. Nychyk warnte in dem Interview vor einer gefährlichen Machtkonzentration: „Diese Behörden werden künftig von Personen kontrolliert, die wiederum direkt unter dem Einfluss von Präsident Wolodymyr Selenskyj stehen. Zwar können weiterhin Korruptionsfälle untersucht werden, jedoch wohl kaum solche, die die Machthaber selbst betreffen – allenfalls deren Gegner.“
Auch andere Fachleute, die von France 24 befragt wurden, sehen das neue Gesetz kritisch. Für die Ukraine, die sich mitten in Reformen und im Annäherungsprozess an die EU befindet, sei dies ein Rückschritt in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Transparenz.