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Studie identifiziert fehlende Richtlinien im Umgang mit Sterbefasten

Sterbefasten ist zu einem relevanten Thema für das Gesundheitspersonal in der Sterbebegleitung geworden. Eine ZHAW-Studie identifiziert fehlendes systematisches Vorgehen beim Umgang mit dem freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken.

Fachleute des Gesundheitswesens werden zunehmend mit dem Wunsch konfrontiert, durch freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken zu sterben. Der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken ist eine Möglichkeit, den Zeitpunkt des Todes früher herbeizuführen, um unerträgliche Leidenszustände zu beenden.

Bis heute gibt es in der Schweiz kein systematisches Vorgehen für den Umgang mit dem Thema. Es mangelt an Regelungen innerhalb von Institutionen und an Wissen auf professioneller Ebene. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Personen, die über einen freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken einen Sterbewunsch äussern oder ohne diesen zu äussern auf Nahrung verzichten, individuell behandelt werden. Diese individuelle Betreuung birgt Risiken. Einerseits besteht Unsicherheit darüber, ob die Menschen in der Institution behandelt werden dürfen, welche Möglichkeiten den Fachleuten zur Verfügung stehen und wie die bestmögliche Betreuung tatsächlich aussieht. Andererseits kann es dazu führen, dass Personen, die stillschweigend die Nahrungsaufnahme verweigern, als Menschen im Sterbeprozess betrachtet werden, obwohl dies nicht der Fall ist. Es ist daher möglich, dass Personen sterben, denen durch eine Therapie hätte geholfen werden können.

Die ZHAW Studie "Voluntary Stopping of Eating and Drinking (VSED) in Switzerland from different points of view" untersuchte, wie Fachpersonen des Gesundheitswesens Personen beim freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken begleiten. In einer aktuell erschienenen Publikation in der Fachzeitschrift BMC Palliative Care werden die Ergebnisse der ZHAW-Studie vorgestellt und die Forderung nach einem systematischen Vorgehen, wie beim freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken vorzugehen ist, wird diskutiert.