Japans Deal mit Trump: Keine Blaupause für die Schweiz
Im Rahmen eines Gastbeitrags in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) analysieren Dominique Ursprung, Dozent am ZHAW International Management Institute, und Sandro Fuchs, Professor für Public Management an der ZHAW, die jüngste Einigung Japans mit dem US-Präsidenten Trump im Zollstreit – und zeigen auf, weshalb diese kein Vorbild für die Schweiz sein kann.

Japan hat sich im Streit um US-Zölle zu Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe verpflichtet. Trotz dieser enormen Zugeständnisse bleibt Tokyo in einer schwierigen Position, da die USA weitreichende Kontrolle über die Umsetzung des Deals haben werden. Für Dominique Ursprung vom ZHAW Center for Geopolitics and Competitiveness, ist dies ein eindrückliches Beispiel dafür, wie heute selbst engste Verbündete Washingtons erpresst werden.
Die Schweiz, so betont Ursprung im gemeinsamen NZZ-Gastbeitrag mit Sandro Fuchs, ZHAW-Professor für Public Management, müsse ihre Handlungsspielräume sorgfältig ausloten und dürfe sich nicht zu solchen Versprechen in astronomischer Höhe hinreissen lassen. Wenn der Preis höher sei als der Schaden, den die 39 Prozent Basiszölle hier verursachen, gebe es für den Bundesrat keinen Grund, sich auf einen solchen Vertrag einzulassen.
Dank einer erfolgreichen Freihandelspolitik verfüge die Schweiz – meistens zusammen mit den EFTA-Staaten – weltweit über ein gutes Netz an Freihandelsabkommen, welches ihr nun umso mehr zu gute komme: „Wer Alternativen hat, ist weniger gut erpressbar“, so Ursprung.