Kolloquium "Sprache und Recht"
Reflexionen an den Schnittstellen zwischen Recht, Sprache und Technologie
5. Juni 2025
Arbeit mit und am Recht ist immer auch Arbeit mit und an der Sprache. Sprache und Recht bilden nicht nur eine rechtspragmatische, sondern auch eine analytische Einheit, die vermehrt in den Blick sowohl der Rechtswissenschaft wie auch der Linguistik rückt. Die Rechtslinguistik als hybride Disziplin reflektiert die sprachliche Konstitution juristisch relevanter Texte wie auch lebensweltliche Auswirkungen von Rechtssemantik. Untersuchungsmethoden wie computergestützte Diskursanalysen fördern darüber hinaus den Austausch zwischen den beiden benachbarten Wissenschaften, indem sie traditionelle quantitative Textanalysemethoden mit Untersuchungen begrifflicher Charakteristika und diskursiver Dynamiken ergänzen.
Das Kolloquium «Sprache und Recht» findet zum vierten Mal an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur statt. Es legt den Fokus auf Reflexionen an den Schnittstellen zwischen Recht, Sprache und Technologie und lädt Forschende, Doktorierende und Studierende der Rechts- und Sprachwissenschaften sowie benachbarter Disziplinen zum interdisziplinären Austausch ein. Geplante, laufende oder kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte, die sich mit Rechtssprache und/oder Sprachtechnologien im Kontext des Rechts beschäftigen, sollen vorgestellt und diskutiert werden.
Programm
Die Tagungsreihe
Rechtswissenschaft und Linguistik zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit Sprache aus. Dabei ist die Sprache nicht nur ihr Untersuchungsobjekt, sondern auch und insbesondere das beschreibende und interpretierende Analyseinstrument. Beide Wissenschaften deuten gewisse sprachliche Phänomene, seien es Begriffe, Kommunikationsmuster oder argumentative Prozesse, mithilfe bestimmter, ihrerseits wiederum sprachlicher, Methoden. Darüber hinaus stehen Sprache und Recht in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander: Juristische Entscheide prägen den sprachlichen Ausdruck, und gesellschaftlicher – und somit meist sprachlich manifestierter – Wandel verändert vice versa den Rechtsdiskurs.
Diese thematische Verschränkung schlägt sich immer mehr in einem interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch nieder. So zeigt beispielsweise die noch junge Disziplin der Rechtslinguistik Interdependenzen zwischen Sprache und Recht auf, und digitale linguistische Analysemethoden finden zunehmend auch in der Rechtswissenschaft Anwendung.
Veranstalter
Das Insitut für Regulierung und Wettbewerb widmet sich der Vielfalt von Verknüpfungen von Staat und Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir den neuartigen Verwaltungstätigkeiten: Die Staatsverwaltung begegnet der Wirtschaft heute nicht nur hoheitlich, sondern erfüllt ihre Aufgaben auch unter Einbezug von Leistungen Privater. Sie kauft zum Beispiel Leistungen auf dem Markt ein, kooperiert mit privaten Unternehmen und kann selbst wirtschaftliche Tätigkeiten erbringen.
Organisation
Kosten
Der Anlass ist kostenlos. Bitte melden Sie sich über das Anmeldeformular an.
Veranstaltungsort
ZHAW School of Management and Law
Gebäude SM
Theaterstrasse 15c
8400 Winterthur
Datum
Donnerstag, 5. Juni 2025
ganztags
Anmeldung
Die Veranstaltung ist öffentlich. Anmeldungen werden bis am 2. Juni 2025 entgegengenommen.