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School of Management and Law

UBS Finance Seminar: Ganzheitliche Weiterbildung für Group Finance

Seit über zehn Jahren führt das Institut für Financial Management ein Finance Seminar für Mitarbeitende der UBS durch und vermittelt diesen fundiertes Wissen zu Rechnungslegung, regulatorischen Anforderungen und Risikomanagement. Eine praxisnahe Fallstudie, in der die Akquisition einer Bank simuliert wird, rundet das viertägige Programm ab und fördert die Kompetenz der Teilnehmenden nachhaltig. Die UBS profitiert von Mitarbeitenden, die komplexe Finanzthemen besser verstehen und dadurch fundierte Entscheidungen treffen sowie Prozesse gezielt verbessern können.

Ursprung und Aufbau des UBS Finance Seminars

Vor zehn Jahren hat das Institut für Financial Management für die beiden damaligen Grossbanken Credit Suisse und UBS zum ersten Mal ein gemeinsames Seminar für ausgewählte Mitarbeitende im Bereich Group Finance durchgeführt. Ziel war es, ein bestehendes Weiterbildungsprogramm im Bereich Rechnungswesen thematisch zu erweitern, die Umstellung auf die englische Sprache vorzunehmen und das Programm auf vier Tage zu straffen. Als Seminarleiter wurden Martin Lüthy (ehemals CS) und Dieter Meyer (ehemals UBS) bezeichnet, die aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit bei den Banken über das notwendige Wissen verfügten. Seit 2023 wird das Seminar aufgrund der Pensionierung von Martin Lüthy durch Dieter Meyer geleitet und umgesetzt.

Das viertägige Curriculum startet mit einem Block Financial Accounting nach IFRS und Schweizer Bankenrechnungslegung. Dabei wird unter anderem die Bedeutung der Rechnungslegung als Ausgangsbasis für die regulatorischen Eigenmittel- und Liquiditätsvorschriften erläutert. Zudem wird das Thema Unternehmenszusammenschlüsse und die Entstehung von Goodwill behandelt. Anschliessend werden die Bereiche Segmentberichterstattung, Ertrags- und Kostenallokationen und Transfer Pricing thematisiert und dabei verschiedene Ansätze und Segmentberichterstattungen anderer Banken verglichen.

Regulatorische Anforderungen: Eigenmittel und Liquidität

Weitere Schwerpunktthemen sind die Vorschriften zu den regulatorischen Eigenmitteln und zur Liquidität. Zuerst wird die Herleitung und Zusammensetzung der anrechenbaren Eigenmittel erläutert und anhand der UBS illustriert. Dabei werden auch die Charakteristiken der drei Eigenmittelkomponenten beleuchtet. Weiter wird die Ermittlung der risikogewichteten Aktiven, die im Verhältnis zu den anrechenbaren Eigenmitteln die risikogewichtete Eigenmittelquote ergibt, erarbeitet. Dies soll ein Bewusstsein für die Komplexität der Regulierung bei den Teilnehmenden schaffen und die Verbindung mit der Rechnungslegung illustrieren. Dieser Ansatz wird auch für die Bestimmung der ungewichteten Eigenmittelquote (Leverage Ratio) verwendet. Um das Bild zu vervollständigen, werden die Themen Risikoverteilung, Zinsrisiko im Bankenbuch sowie die Vorgaben zum Internal Capital Adequacy Assessment Process ICAAP und Einbindung der Aufsichtsbehörden aufgenommen.

Bei der regulatorischen Liquidität wird zuerst das Thema Liquidität und Geldflüsse bei einer Bank beleuchtet und die wesentlichen Unterschiede zu Nichtbanken erarbeitet. Das Verständnis dafür, wie und wann Geldflüsse im Bankensystem stattfinden, aber auch wie Geld durch die Zentralbanken und die Geschäftsbanken geschöpft wird, bilden die Grundlage für das Verständnis der Liquiditätsvorschriften. Im Zentrum stehen hier die Ermittlung der High Quality Liquid Assets (HQLA) sowie die beiden Kennzahlen Liquidity Coverage Ratio (LCR) und Net Stable Funding Ratio (NSFR). Zur thematischen Abrundung werden zudem ökonomische Aspekte der Liquiditätshaltung aufgegriffen.

Risikomanagement und Fallstudie zum Abschluss

Am letzten Seminartag werden die Themen Fremdwährungs- und Zinsrisikomanagement erläutert. Der Fokus liegt dabei auf den Grundlagen und dem Verständnis der wesentlichen Begriffe, sowie den Methoden, die beim Management der beiden Risiken zum Einsatz kommen. Ziel ist auch, die Wechselwirkung zu den anderen Themen aufzuzeigen und ein Bewusstsein für die Komplexität zu schaffen.

Abgeschlossen wird das Seminar durch eine umfassende Fallstudie, welche die Teilnehmenden in einer Gruppe von vier bis fünf Personen unter Zeitdruck bearbeiten müssen. Es geht darum, eine hypothetische Akquisition einer mittelgrossen Bank durch die UBS auf Basis der aktuellen Bilanz zu simulieren und die Auswirkungen auf verschiedene regulatorische Kennzahlen zu erarbeiten. Die Kernfrage ist dabei, welche Empfehlung für die Finanzierung des Kaufpreises an den Verwaltungsrat der UBS abgegeben werden soll.

Dieses Jahr wird das Seminar zum neunten Mal durchgeführt. Die Teilnehmenden schätzen insbesondere die ganzheitliche Sicht sowie die Einsichten in die aktuelle Situation der UBS. Sie fühlen sich dadurch befähigt, ihre spezifischen Aufgaben kompetenter wahrnehmen zu können und proaktiv zu einer Verbesserung interner Berichte und Prozessabläufe beitragen zu können.

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