Ernährungsstrategien für alle – Partizipation und Transformation in kleineren Städten
Ernährungsstrategien sind Prozesse um eine nachhaltige Entwicklung lokal zu fördern. Doch wie können diese auch in kleineren Gemeinden umgesetzt werden?
News aus dem Projekt
- Die Grundlagenphase des Projekts ist abgeschlossen - der Fokus lag darauf, von Akteuren bestehender Ernährungsstrategien zu lernen und zudem die Bedürfnisse kleinerer Gemeinden zu verstehen. Auf dieser Basis wurden erste Empfehlungen für die Entwicklung einer Ernährungsstrategie ausgearbeitet. Die Bedürfnisse kleiner Gemeinden wurden in dieser studentischen Arbeit(PDF 1,5 MB) analysiert. Alle Erkenntnisse aus der Grundlagenetappe wurden in diesem Bericht(PDF 826,3 KB) zusammengetragen.
- Am 28. November 2023 trafen sich Verwaltungsmitarbeitende, Personen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Forschung an einem Workshop, um zu diskutieren, wie Ernährungsstrategie-Prozesse den Wandel unterstützen können und was es auf der lokalen Ebene dafür braucht.
News-Post zum Workshop
Projektziel
Sowohl global als auch lokal stehen Ernährungssysteme im Zentrum einer nachhaltigen Entwicklung und sind eng mit der Umwelt, der Wirtschaft, unseren gesellschaftlichen Strukturen und unserer Gesundheit verbunden. Im Rahmen von Ernährungsstrategien können Gemeinden gemeinsam mit der Bevölkerung und Akteuren Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definieren und konkrete Massnahmen zur Umsetzung entwickeln.
Das Forschungsprojekt «Ernährungsstrategien für alle» der Forschungsgruppe Geography of Food untersucht Potentiale von Ernährungstrategien für die nachhaltige Entwicklung in kleineren Städten. Mit dem Projekt soll die Transformation hin zu nachhaltigeren lokalen Ernährungssystemen angestossen und nachhaltige Produktions- und Konsummuster gefördert werden. Langfristig sollen sowohl negative Umweltauswirkungen reduziert als auch die lokale Wertschöpfung sowie eine resiliente und gesunde Gesellschaft gestärkt werden.
Wieso kleine Städte?
In Schweizer Grossstädten, wie Zürich, Basel und Bern wurden bereits Strategien für nachhaltige lokale Ernährungssysteme erarbeitet und konkrete Massnahmen formuliert. Doch wie kann auch in kleineren Gemeinden die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme gefördert werden?
Aufgrund der Unterschiede im Ernährungssystem, wie die grösserer Bedeutung der Landwirtschaft, geringerer Ressourcenverfügbarkeit, höhere Venetzung und anderer Bedürfnissen, müssen die bestehenden Prozesse zur Erarbeitung von Ernährungsstrategien für kleinere Gemeinden angepasst werden. An der Schnittstelle zwischen Stadt und Land besteht ein besonderes Potential, die gesamte Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Konsum, bei der Entwicklung von Zielen und Massnahmen einzubeziehen.
Das Projekt in Kürze
Projektdauer
April 2023 - Januar 2025
Projektpartner
Im Rahmen des Projektes sollen geeignete Angebote entwickelt werden, um Gemeinden bei der Entwicklung von Ernährungsstrategien zu unterstützen. Akteur:innen des lokalen Ernährungssystems sollen motiviert und befähigt werden, partizipative Prozesse zur Transformation des lokalen Ernährungssystems anzustossen und umzusetzen.
Das geplante Projekt besteht aus drei Phasen:
- In der ersten Phase soll aufbauend auf Erfahrungen bestehender Initiativen zur Entwicklung von Ernährungsstrategien sowie einer Bedürfnisabklärung in kleineren Städten ein erstes Konzept zur Entwicklung von Ernährungsstrategien in kleineren Städten erarbeitet werden.
- Dieses Konzept soll während der zweiten Phase im Rahmen eines Pilotprojektes in Wädenswil und einer weiteren Gemeinde (noch offen) umgesetzt und angepasst werden.
- Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden in der dritten Phase Angebote für die Entwicklung partizipativer Ernährungsstrategien erarbeitet, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer Städte und Gemeinden angepasst ist.
Pilotumsetzung - Eine Ernährungsstrategie für Wädenswil
Wädenswil, mit seinen knapp 25’000 Einwohner:innen, ist eine Gemeinde an der Schnittstelle zwischen Stadt und Land. Eine Viehlzahl landwirtschaftlicher Betriebe, diverse Forschungs- und Bildungseinrichtungen, engagierte Intiativen und eine lebendige Gemeinde prägen das Bild dieser Stadt.
Als gemeinsame Intiative der Klimaidee von Transition Wädenswil und der ZHAW fand 2021 der erste Wädenswiler Ernährungstisch statt, bei dem sich Personen aus den verschiedenen Bereichen des lokalen Ernährungssystems über ihre Visionen und Ziele austauschten. Neben einer ersten Vision (s. Bild) entstand hierbau auch der Wunsch, gemeinsam mit der Bevölkerung eine Ernährungsstrategie für Wädenswil zu erarbeiten. Durch die Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz konnte der Prozess im Sommer 2023 als Fallstudie gestartet werden.
Im Rahmen der Ernährungsstrategie werden
- Der Ist-Zustand des Wädenswiler Ernährungssystems erhoben
- Ziele, Wünsche und Bedürfnisse in partizipativen Prozessen mit der Bevölkerung erarbeitet
- Massnahmenplan zur Umsetzung formuliert.
Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Prozess werden fortlaufend hier veröffentlicht.
Interessante Ressourcen
Handbücher / Guidelines
- Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ernährung. Gute Beispiele für Kantone und Gemeinden.(PDF 3,7 MB)
- Urban Food Strategies: The Rough Guide to Sustainable Food Systems
- Praxisbuch Partizipation - Gemeinsam die Stadt entwickeln(PDF 14,8 MB)
- Kommunen gestalten Ernährung - Neue Handlungsfelder nachhaltiger Stadtentwicklung
- In comune - Gemeinsam für die Gemeinden: Partizipative Methoden
- Manual for Participatory Food System Sustainability Assessments and Transformation (FoodSAT) – Steps towards Food Democracy
Fallbeispiele
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