Studium und Weiterbildung in Bodenökologie
Unsere Lehrveranstaltungen umfassen Geologie und Bodenkunde sowie Bodenschutz und Altlasten in der Vertiefung Naturmanagement. Ausserdem sind wir beteiligt mit Themen wie Bodenqualität und -fruchtbarkeit im Unterricht der Vertiefung Biologische Landwirtschaft und Hortikultur.
Wir bieten Semester- und Bachelorarbeiten in unseren Projekten oder in eurem Interessengebiet an, beispielsweise über Bodenbelastung oder -verdichtung, oder über die Wirkung der landwirtschaftlichen Praxis auf Bodenbiologie, -physik oder -chemie. Je nach Interesse kann Laborarbeit, Feldarbeit oder Modellierung im Fokus stehen, es können aber auch Konzepte entwickelt werden, wie beispielsweise für eine Bodenapp oder für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Boden.
Gerne betreuen wir auch Masterstudierende aus der Master Research Unit (MRU) Agroecology oder Biodiversity and Ecosystems. Masterarbeitsthemen werden festgelegt nach Absprache. Hier besteht die Möglichkeit Themen im Rahmen unserer laufenden Projekte zu bearbeiten, selber Themenvorschläge einzubringen oder Ideen mit externen Partnern zu entwickeln. Gerne betreuen wir auch Masterarbeiten an der Schnittstelle zu anderen Forschungsgruppen. Meldet euch, falls ihr ein Masterstudium mit Fokus Boden machen möchtet!
Studium
Module
Die Forschungsgruppe Bodenökologie ist in die Gestaltung der folgenden Module involviert.
Geologie
Der Kurs Geologie vermittelt das Basiswissen über die geologischen Gegebenheiten in der Schweiz. Dazu gehören die sichtbaren Merkmale und chemischen Eigenschaften der verschiedenen Gesteinsgruppen (Magmatite, Sedimentite und Metamorphite). Die Studierenden erhalten Einblick in die Entstehung und den Zerfall der Gesteine sowie in die wesentlichen damit zusammenhängenden Prozesse.
Bodenkunde
Der Boden ist wichtige Lebensgrundlage für Mensch, Tiere und Pflanzen. Praktisch die gesamte Nahrungsmittelproduktion basiert auf der Ertragsfähigkeit der Böden. Damit die Böden weiter und nachhaltig genutzt werden können, braucht es das Verständnis für diese essenzielle Ressource. Die Studierenden erweitern ihre Kenntnisse über das System Boden und lernen Methoden zur Untersuchung, Beschreibung und Kartierung von Böden kennen.
Umweltanalytik
In der Umweltanalytik lernen die Studierenden Messmethoden kennen, mit denen sie umweltrelevante Parameter erheben können, und sie analysieren Proben mit biologischen, chemischen und physikalischen Methoden. Die Projektwoche ermöglicht das Üben in der Praxis sowie das Schreiben eines Berichtes im Bereich Naturwissenschaften.
Umweltchemie
Schadstoffe kommen in Luft, Wasser, Boden, aber auch in Lebensmitteln vor. Das Modul Umweltchemie und Analytik gibt einen Überblick über die wichtigsten Klassen umweltrelevanter Verbindungen, deren Verteilung und Reaktivität. Quantitative und qualitative analytische Verfahren werden vorgestellt und in praktischen Übungen angewendet. Im Weiteren erhalten die Studierenden einen Einblick in die Funktionsweise wichtiger technischer Verfahren wie Abwasserreinigung oder Kehrrichtverbrennung.
Modul Bodenschutz und Altlasten
Bautätigkeiten, intensive landwirtschaftliche Nutzung sowie die Ablagerung von Abfällen gefährden die wertvolle Ressource Boden. In diesem Modul erlernen die Studierenden eine korrekte Bodenansprache sowie die Bewertung von Böden. Sie erhalten Einblick in stoffliche und physikalische Bodengefährdungen und deren Ausmass. Nach Modulabschluss sind die Studierenden in der Lage, potenzielle Belastungen zu erkennen, zu verhindern und Analysemethoden sowie gesetzliche Rahmenbedingungen korrekt anzuwenden.
Masterarbeiten
Die Wahl von Themen für Masterarbeiten wird anhand der Interessen der Studierenden, sowie der Projekte und Kompetenz der Forschungsgruppe getroffen. Hier Beispiele für Masterarbeiten im Bereich Bodenökologie
- Renaturierung von alpinem Grasland : Unterschiede der Vegetationszusammensetzung, Bakteriengemeinschaft und Bodeneigenschaften sowie Auswirkung arbuskulärer Mykorrhizapilze in Wiederbegrünungen (Blank, 2022)
- Modellierung und Prognose der Bodenfeuchtigkeit mithilfe von Boden und Meteodaten am Beispiel einer Lysimeteranlage (Volpe, 2019)
Bachelorarbeiten
Im Themenbereich der Forschungsgruppe Bodenökologie werden laufend Bachelorarbeiten zu spannenden Themen abgeschlossen. Hier eine kleine Auswahl kürzlich abgeschlossener Arbeiten:
- Effekt einer Bedeckung mit Textilgeweben auf Böden im Schweizer Mittelland (Heiniger, 2022)
- Entwicklung eines Beimpfungsverfahrens für Pflanzenkohle mit Bacillus subtilis (Gognat, 2022)
- Use of HTC hydrochar for water treatment in less developed countries (Schönenberger, 2022)
- 10 Jahre Bio : Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit nach 10 Jahren Verzicht auf chemisch synthetische Hilfsstoffe (Peyer, 2022)
- Motivation und Bereitschaft zur Anwendung von Humus-aufbauenden Massnahmen bei Schweizer Landwirt*innen (Kronbacher, 2022)
- Biologisch abbaubare Werkstoffe im Boden : Entwicklung einer Messmethode (Hammer, 2022)
Weiterbildung
Zertifikatslehrgänge (CAS)
Bodenkarten sind die Grundlage für einen wirkungsvollen Schutz der nicht erneuerbaren Ressource Boden. Dieser CAS vermittelt vertiefte Kenntnisse, um Böden nach den einheitlich definierten Rahmenbedingungen zu kartieren. Bei der Profilansprache kommen nebst konventionellen auch digitale Hilfsmittel zum Einsatz. Die Auswertung von Luftbildern ist ebenfalls Teil des CAS Bodenkartierung.
Belastete Standorte sind ein Erbe unserer industriellen Vergangenheit. Deren Aufarbeitung erfordert die Beurteilung durch Fachleute sowie die Information und Beratung der betroffenen Gemeinden und Entscheidungsträger. Die mit Altlasten verbundenen Risiken für Gesundheit und Umwelt lassen sich dadurch vermindern. Dieser CAS deckt die wissenschaftlichen, technischen und gesetzlichen Aspekte der Altlastenbearbeitung ab.
Weitere Weiterbildungsangebote
Mitglieder unserer Forschungsgruppe sind an folgenden Kursen beteiligt:
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