Swiss Payment Monitor – Wachstum des mobilen Bezahlens verlangsamt sich
Mobiles Bezahlen baut seine Spitzenposition aller Zahlungsmittel in der Schweiz weiter aus, wächst gemessen an der Anzahl aller Transaktionen aber weniger stark als zuvor, so der aktuelle «Swiss Payment Monitor» der Universität St.Gallen und der ZHAW.

In der Schweiz wird am häufigsten mit mobilen Geräten wie Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch bezahlt. Mit Blick auf die Gesamtzahl aller Transaktionen bedeutet das im Vergleich zur Erhebung vor sechs Monaten:
1. Mobile Geräte: 31,3% (+0,6 Prozentpunkte)
2. Debitkarte (nicht-mobile Nutzung): 24,4% (unverändert)
3. Barzahlung: 24,4% (+0,2 Prozentpunkte)
Das zeigt der 13. Swiss Payment Monitor des Center for Financial Services Innovation der Universität St.Gallen und der ZHAW School of Management and Law. Dafür wurden im April und Mai 2025 1'653 Personen in der ganzen Schweiz befragt.
Im Laden wird am häufigsten bar bezahlt
Werden nur die Zahlungen vor Ort, also im Laden, betrachtet, bleibt Bargeld knapp vor der Debitkarte das häufigste Zahlungsmittel:
1. Bargeld: 28,1% (-0,1 Prozentpunkte)
2. Debitkarte (nicht-mobile Nutzung): 27,8% (-0,2 Prozentpunkte)
3. Mobile Geräte: 25,2% (+0,8 Prozentpunkte)
Bei Letzteren werden neben Twint-Zahlungen, die meist direkt vom Konto verbucht werden, auch Zahlungen mit Mobile Wallets wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay, bei denen eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt ist, mitgezählt. Die Nut-zung der physischen Kreditkarte macht vor Ort einen Anteil von 14,9% (-1,2 Prozent-punkte) der Zahlungen aus.
Bei der Kreditkarte ändert primär die Art der Nutzung
Wird weiter nach dem Abrechnungsprodukt einer Zahlung vor Ort aufgeschlüsselt, ergibt sich folgende Unterscheidung: Nach Debitkarte mit 33,3% (-0,4 Prozent-punkte) und Bargeld mit 28,1% (-0,1 Prozentpunkte) liegt die Kreditkarte mit 22,4% (unverändert) auf dem dritten Platz. Mobile Anwendungen wie Twint, die dem Konto direkt belastet werden, liegen mit 11,3% (-0,3 Prozentpunkte) auf dem vierten Platz.
Bei Zahlungen vor Ort hat die nicht-mobile Nutzung der Kreditkarte an Anteilen verloren, die Anteile der Kreditkarte als Abrechnungsprodukt blieben hingegen unverändert. «Das deutet auf eine Verhaltensänderung hin – weg von der physischen Kreditkarte, hin zu vermehrten Zahlungen mit Mobile Wallets, in denen die Kreditkarte hinterlegt ist», sagt ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann.
Jede sechste Person hat kein Bargeld dabei
Mit 16,9% hat der Anteil der Befragten, der üblicherweise kein Bargeld im Portemon-naie mit sich führt, seit Erhebungsbeginn 2018 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig erreicht der Anteil der Bevölkerung, der einer Abschaffung von Bargeld gegenüber kritisch eingestellt ist, mit 70,9% ebenfalls einen neuen Höchststand. «Das zeigt, dass Bargeld für einen wachsenden Teil der Bevölkerung als alltägliches Zahlungsmittel an Bedeutung verliert, jedoch weiterhin als verfügbare Alternative und zur Wertaufbewahrung geschätzt wird», erklärt Tobias Trütsch, Zahlungsökonom der Universität St.Gallen.
Swiss Payment Monitor
Der Swiss Payment Monitor erscheint halbjährlich, um die Entwicklungen im Zah-lungsverhalten der Schweizer Bevölkerung zeitnah abzubilden. Er wurde im Jahr 2018 erstmals veröffentlicht und basiert einerseits auf repräsentativen Umfragedaten einer Online- und Tagebucherhebung sowie anderseits auf öffentlichen Daten der Schweizerischen Nationalbank. Von Ende April bis Mitte Mai 2025 wurden 1653 Per-sonen ab 18 Jahren aus allen drei Landesteilen zu ihren Zahlungsgewohnheiten und Einstellungen gegenüber neuen Zahlungsmitteln repräsentativ befragt. Der Swiss Payment Monitor wird vom Swiss Payment Behaviour Lab der Universität St.Gallen und dem Swiss Payment Research Center der ZHAW School of Management and Law herausgegeben. Die Studie wird finanziert durch die beiden Forschungsinstituti-onen, die Swiss Payment Association (Branchenorganisation aller grossen Schwei-zer Herausgeber von Kreditkarten der internationalen Kartenorganisationen) sowie die Industriepartner Nexi und Worldline.
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Kontakt
- Dr. Tobias Trütsch, Managing Director, Center for Financial Services Innovation, Universität St.Gallen, +41 71 224 71 55, tobias.truetsch@unisg.ch
- Dr. Marcel Stadelmann, Senior Researcher, ZHAW School of Management and Law, +41 58 934 46 46, marcel.stadelmann@zhaw.ch