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School of Management and Law

Dominique Ursprung über US-Zölle: ZHAW-Experte kommentiert die Folgen auf Nau.ch

Seit dem 7. August sind Schweizer Unternehmen mit US-Einfuhrzöllen in Höhe von 39 Prozent konfrontiert. Dominique Ursprung vom ZHAW Center for Geopolitics and Competitiveness ordnet das Geschehen in drei Artikeln für Nau.ch ein. Bereits vor dem Zollentscheid hat die ZHAW mit der Swiss Managers Survey 2025 und einer Studie zur USA-China-Entkopplung relevante Hintergründe zur Problematik geliefert.

Schlag Mitternacht am 7. August sauste der Zoll-Hammer auf die Schweiz herab. Der Bundesrat konnte die US-Zölle in Höhe von 39 Prozent nicht mehr abwehren. Hat er in den Verhandlungen Fehler gemacht? “Nein”, sagt ZHAW-Experte Dominique Ursprung vom Center for Geopolitics and Competitiveness und erklärt im Interview mit Nau.ch, weshalb er die Schweiz für ein Zufallsopfer von Trumps ökonomischer Willkürpolitik hält.

Zugleich warnt Ursprung Schweizer Unternehmen in einem weiteren Artikel davor, eine Strategie des “Transshipment” in Betracht zu ziehen, also die hohen Zölle via Umleitung der Waren durch Nachbarländer wie Liechtenstein zu umgehen, die mit geringeren Zöllen belegt wurden: “Für Firmen ist ein solches Vorgehen klar nicht empfehlenswert, da es sich um eine Hochrisikostrategie handeln würde” – denn fliegt die Praxis auf, drohen noch höhere Strafzölle.

In einem dritten Artikel zitiert Nau.ch Ursprungs Skepsis hinsichtlich des ökonomischen Sinns der Zölle aus Sicht der US-Wirtschaft, auch wenn Präsident Trump die Massnahme feiert: “Trump wurde gewählt, weil viele Menschen mit der Wirtschaft unzufrieden waren. Nun ist er auf dem besten Weg, diesen Wählern erhebliche zusätzliche Kosten in ihrem Alltag aufzubürden.”

Bereits einige Wochen vor dem US-Zollentscheid hatte die vom ZHAW Center for Geopolitics and Competitiveness in Zusammenarbeit mit SUPSI und HE-Arc durchgeführte Swiss Managers Survey 2025 bemerkenswerte Ergebnisse geliefert: Schweizer Führungskräfte distanzieren sich zunehmend von den USA und öffnen sich strategisch gegenüber der EU und Asien. Die repräsentative Umfrage legt erstmals offen, wie deutlich sich die geopolitischen Einschätzungen und wirtschaftlichen Ausrichtungen Schweizer Unternehmen verschieben.

Ausserdem hat das ZHAW Center for Geopolitics and Competitiveness anlässlich des Aussenwirtschaftsforums 2025 in Basel ein Innosuisse-Forschungsprojekt präsentiert, das sechs Szenarien hinsichtlich der möglichen zukünftigen Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und China skizziert. Schweizer Unternehmen, die das ökonomische “Decoupling” der Staaten vor Herausforderungen stellt, profitieren von einem aus der Studie entwickelten, kostenlosen Stresstest.