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Mit der Schwammstadt gegen die Hitze

Hitze ist ein grosses Problem für Städte. An der Fachtagung Pflanzensysteme 2023 der ZHAW diskutierten Fachleute, wie Vegetationssysteme in der sogenannten Schwammstadt zu kühleren Plätzen und Quartieren in den Städten führen können. Das dies gelingen kann, zeigten Projekte aus der Schweiz und aus dem europäischen Ausland.

Im Zentrum der Fachtagung Pflanzensysteme 2023 standen Massnahmen der Schwammstadt zur Hitzeminderung in den Städten. Das Bild zeigt den Turbinenplatz in Zürich. Mittels speziellen Substrataufbau und einer umfassenden Pflanzenkenntnis konnten die wechselfeuchten Bepflanzungen dauerhaft und ästhetisch hochwertig begrünt werden.

Die Forschungsgruppe Pflanzenverwendung hatte am 7. September 2023 zur Fachtagung «Vegetationssysteme in der Schwammstadt» eingeladen. Unter den über 230 Teilnehmenden waren zahlreiche Vertretungen aus Städten, Gemeinden, Gartenbauunternehmen und Produktlieferanten sowie Planer:innen, Landschaftsarchitekt:innen und weitere Interessierte. ZHAW-Forscher Stefan Stevanovic führte in die Thematik der Tagung ein, wie Klimaänderung und die damit verbunden Auswirkungen auf das städtische Leben sowie die grüne und blaue Infrastruktur.

Projekte aus den Städten Zürich und Bern für mehr Grün
Martina Voser vom Landschaftsarchitekturbüro mavo GmbH stellte in ihrem Vortrag das Projekt «Wolkenwerk» im Zürcher Quartier Oerlikon vor. In diesem ästhetisch ansprechenden Projekt wird alles auf der Parzelle anfallende Meteorwasser unter- und oberirdisch gespeichert, um der üppigen Bepflanzung genügend Wasser bereitzustellen. Damit ein solches Projekt auch langfristig funktionieren kann, braucht es einen frühzeitig aufgegleisten Pflegeleitfaden, der alle Belange abdecken sollte. Glenn Fischer von Stadtgrün Bern berichtete über ein Versuchsprojekt mit einem Baumlabor, das auf der stark verdichteten Schützenmatte unweit des Berner Bahnhofs gepflanzt wurde und über einen Zeithorizont von zehn Jahren auf dessen Hitze- sowie Trockenheitsresistenz geprüft wird. Ziel des Projekts ist herauszufinden, welche Baumarten in Kombination mit welchem Baumsubstrat die zukünftige Begrünung der Stadtberner Strassen aufwerten sollen.

Das richtige Substrat und die richtigen Pflanzen wählen
Peter Steiger vom Landschaftsarchitekturbüro pulsatilla stellte seine Erfahrungen mit Wildstaudenbepflanzungen vor. Mit einer fachmännisch geplanten Wildstaudenpflanzung kann eine Blütezeit von bis zu neun Monaten herbeigeführt werden. Axel Heinrich von der ZHAW-Forschungsgruppe Pflanzenverwendung referierte zu einem Projekt am Turbinenplatz in Zürich. Mittels speziellen Substrataufbau und einer umfassenden Pflanzenkenntnis konnten die wechselfeuchten Bepflanzungen dauerhaft und ästhetisch hochwertig begrünt werden. Weiter gab er einen kurzen Abriss über Repositionspflanzungen, also Pflanzungen zur Rekultivierung und Renaturierung, die gerade bei der Thematik Schwammstadt einen wichtigen Punkt ausmachen können.

Mit Regenwassermanagement die blauen und grünen Infrastrukturen stärken
Sebastian Wolter von der HTW Dresden berichtete über das Regenwassermanagement der Stadt Dresden. Mit der Forschung an seiner Hochschule und anderen am Projekt beteiligten Unternehmen wird an einem 3D-druckbaren Wasserspeichervolumen geforscht. Rosemarie Stangl präsentierte in ihrem Vortrag die aktuellen Forschungen am Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien. Mittels neuer Ansätze im Regenwassermanagement gilt es die blaue und grüne Infrastruktur zu stärken und Städte fit für den Klimawandel zu machen. Mit Massnahmen, welche die Natur bereits in einem anderen Kontext bereitstellt, sollen Lösungen für die Begrünung von Städten herbeigezogen werden, mit dem Ziel sich selbst erhaltende Systeme und Prozesse etablieren zu können.

Oberflächenwasser versickern lassen und pflanzenverfügbar halten
Daniel Zimmermann vom Landschaftsarchitekturbüro 3:0 aus Wien zeigte seine Erfahrungen mit der klimaangepassten Gestaltung in urbanen Räumen auf. An einem von ihm geplanten Dorfplatz erklärt er, welches Substrat in welchem Aufbau optimal funktioniert und mit welchem neu entwickelten Entwässerungsschacht ein Optimum für das Wiederverwenden des Meteorwasser geschaffen werden kann. Swantje Duthweiler von der HSWT Weihenstephan berichtete über die aktuell laufende Forschung zu den multifunktionalen Versickerungsmulden. Es wird ein Substrat entwickelt, das sowohl eine gute Versickerung ermöglicht als auch das Wasser pflanzenverfügbar hält. Die Forschungsergebnisse sollen demnächst veröffentlicht werden.

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Fachkontakt

  • Stefan Stevanovic, Forschungsgruppe Pflanzenverwendung, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Departement Life Sciences und Facility Management, ZHAW Wädenswil, +41 58 934 59 38, stefan.stevanovic@zhaw.ch

Medienkontakt

  • Beatrice Huber, Media Relations ZHAW-Departement Life Sciences und Facility Management, +41 58 934 53 66, beatrice.huber@zhaw.ch