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School of Management and Law

The Global Pulse: Silvia Gönner

Silvia Gönner hat an der ZHAW International Management und Marketing studiert. Heute arbeitet sie als Senior Managerin bei Salesforce. Im Gespräch erzählt sie, warum sie sich für die ZHAW entschieden hat, wie sie vom Studium profitiert und weshalb Praxiserfahrung, Flexibilität und Business-Englisch für ihre Laufbahn so wichtig waren.

Silvia, kannst du dich kurz vorstellen? 

Ich komme ursprünglich aus Deutschland und bin in Ingolstadt aufgewachsen. Nach meinem Abitur hat es mich mehr durch Zufall als durch Planung in die Schweiz verschlagen und nun lebe ich bereits seit 14 Jahren hier im Raum Zürich. 2011 habe ich mein Bachelorstudium in International Management an der ZHAW begonnen und direkt im Anschluss, also 2014, noch meinen Master in Marketing angehängt – ebenso an der ZHAW.

Weshalb hast du dich für ein Studium an der ZHAW entschieden?

Für mich war schon sehr früh klar, dass ich eine internationale Karriere anstreben wollte. Als es schliesslich an der Zeit war, mich für eine Uni zu entscheiden, fiel meine Wahl schnell auf die ZHAW. Ich wollte ein Studium, das nicht nur Theorie vermittelt, sondern auch echte Erfahrungen ermöglicht, wollte von Anfang an international arbeiten. Die ZHAW bot ein praxisnahes, vollständig englischsprachiges Studium mit integriertem Auslandsjahr – das hat mich überzeugt. Es war mir wichtig, dass das Studium nicht nur Theorie vermittelt, sondern den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet. Die klassischen BWL-Studiengänge haben mir insofern nie wirklich zugesagt, unabhängig von den häufig doch so renommierten Namen hier in der Schweiz.

Wie hast du das Studium inhaltlich erlebt?

Da muss ich erneut auf den Praxisbezug zu sprechen kommen, der mich besonders beeindruckt hat. Wir haben viel in Gruppenarbeiten mit Unternehmen zusammengearbeitet, Präsentationen vor Kollegen, aber auch vor Kunden gehalten und unsere Abschlussarbeiten in Kooperation mit Firmen geschrieben. Auch die Dozierenden hatten meist Berufserfahrung und konnten viel aus dem Berufsalltag einbringen.

Im Unterricht habe ich nicht nur Theorien und Modelle studiert, sondern gelernt, wie diese in der Realität angewendet werden können und wie Business wirklich funktioniert. Natürlich schaut man häufig erst im Nachgang wohlwollend auf diese Anstrengungen zurück – die durchgemachten Abende vor Abschlusspräsentationen, auch die Uneinigkeiten während Gruppenarbeiten und die Nervosität vor Präsentationen. Heute schaue ich all diesen Themen sehr entspannt entgegen.

Genauso wertvoll war für mich die Sprache des Studiums: Englisch – und zwar nicht Schulenglisch, sondern Business-Englisch. Ich habe die Sprache gelernt, die später im internationalen Business zählt. Begriffe, Formulierungen, der ganze Stil – das hat mir geholfen, später bei Bewerbungsgesprächen und Präsentationen von Anfang an professionell aufzutreten. Heute halte ich alle Meetings, Präsentationen und Kundengespräche auf Englisch. Die sprachliche Sicherheit, die ich mir während meiner Zeit an der ZHAW angeeignet habe, erleichterte mir später den Einstieg ins internationale Umfeld. Dies, zusammen mit den richtigen Präsentationsskills, ist für mich heute unabdingbar und ein Muss im internationalen Managementumfeld.

Im Unterricht habe ich nicht nur Theorien und Modelle studiert, sondern gelernt, wie diese in der Realität angewendet werden können und wie Business wirklich funktioniert.

Silvia Gönner

Ein zentrales Element des Studiums war das Auslandsjahr. Was konntest du daraus mitnehmen?

Ich habe mein Auslandsjahr in Hongkong verbracht. Die Zeit war sehr intensiv und lehrreich. Meiner Meinung nach sind 12 Monate die perfekte Zeitspanne für einen solchen Aufenthalt. Ein halbes Jahr ist Verliebtheitsphase – alles ist neu und aufregend. Im zweiten Halbjahr lernt man, wie man in einer anderen Kultur zurechtkommt und wie anpassungsfähig man wirklich ist. Es war eine wichtige Erfahrung in Sachen Selbstständigkeit und Belastbarkeit.

Wie verlief dein Berufseinstieg nach dem Studium?

Nach ersten Stationen bei Roche und Microsoft bin ich bei Salesforce eingestiegen, dem weltweit führenden Anbieter von CRM-Lösungen. Heute leite ich als Senior Manager Solution Engineering ein Team von neun Mitarbeitenden und betreue Kunden aus den Bereichen Einzelhandel, Konsumgüterindustrie und Luxusmarken. Im Studium habe ich gelernt, mich schnell in neue Themen einzuarbeiten und pragmatische Lösungen zu entwickeln – das ist im schnelllebigen Technologiebereich unerlässlich. Mit den rasanten Entwicklungen z.B. im Bereich künstlicher Intelligenz ist es wichtig, schnell einen Überblick zu erhalten und zu verstehen, welche Fähigkeiten für mich, meine Mitarbeitenden und unser Unternehmen essenziell sind.

Wie ist dir das soziale Umfeld in Erinnerung geblieben? Wie war der Umgang mit deinen Klassenkameraden und Dozenten?

Wir waren in der Klasse eine «wilde Einheit» mit enger Gemeinschaft und starkem Zusammenhalt. Durch das Vollzeitstudium vor Ort, also auf dem Campus, und die vergleichsweise kleinen Klassen hat man sich sehr gut kennengelernt. Viele Freundschaften sind bis heute erhalten geblieben.

Interessanterweise haben mittlerweile neun Personen aus meinem Studiengang bei Salesforce gearbeitet oder arbeiten dort – und es bewerben sich laufend mehr. Es ist immer schön, wenn sich die Wege wieder kreuzen.

Auch schätzte ich den persönlichen Austausch mit den Dozierenden sehr. Sie waren immer bereit für eine Unterhaltung oder oder auch mal eine konstruktive Auseinandersetzung, wenn man nicht einer Meinung war. Einer meiner Dozenten hat mich zudem bei der Wahl des ersten Jobs nach dem Studium beraten und mir geholfen, die richtigen Kriterien abzuwägen.

 

Welche Interessen oder Hobbies hast du ausserhalb deines beruflichen Alltags?

Ich fahre spasseshalber Rennen – mit eigenem Auto und offizieller Lizenz. Mehrmals im Jahr bin ich auf verschiedenen Rennstrecken in Italien, Frankreich oder Deutschland unterwegs. Das Fahren ist für mich ein perfekter Ausgleich. Auf der Strecke zählt nur das Hier und Jetzt, alles andere rückt in den Hintergrund, so auch Herkunft oder Vermögen. Man ist komplett auf sich selbst gestellt – auf seinen Körper und das eigene Reaktionsvermögen, die Fähigkeit, Gefahrensituationen richtig und proaktiv einzuschätzen. Überdenken ist gar nicht möglich, das führt zu Fahrfehlern. Wie erledigt man nach nur 25 Minuten ist, unterschätzen zudem die meisten!

Was kannst du künftigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Seid neugierig, bleibt flexibel – und nehmt jede Gelegenheit wahr, praktische Erfahrungen zu sammeln. Nicht alles läuft nach Plan – aber genau darin steckt oft die beste Lernchance.