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School of Engineering

Von Barcelona nach Winterthur – «Wie ein Auslandsemester meinen Blick aufs Leben verändert hat»

Alison Velez kam mit hohen Erwartungen aus Barcelona an die ZHAW School of Engineering – und wurde dennoch überrascht. In Winterthur entdeckte sie, wie lebendig und anwendungsorientiert ein Ingenieurstudium sein kann. Besonders gefielen ihr die Offenheit der Mitstudierenden und Dozierenden und die hochwertigen Labore an der ZHAW. Im Interview erzählt Alison, wie dieses Semester ihre persönlichen und beruflichen Ziele neu geformt hat – und warum man die Schweiz unbedingt einmal selbst erleben sollte.

Austauschstudentin: Alison Velez 

Wohnsitz: Barcelona, Spanien 

Heimathochschule: Polytechnic University of Catalonia, Barcelona 

Studiengang an der Heimatuniversität: Aerospace Systems Engineering

Studiengang an der ZHAW: Maschinentechnik

Alison, you studied at the ZHAW School of Engineering for a semester abroad. How was your experience?
I loved it. I'm truly grateful for the opportunity to explore part of my career from a different perspective and in a society different from the one I'm used to.

Why did you choose the ZHAW School of Engineering?
I chose Switzerland because it’s known for offering some of the best education in the world. ZHAW had a more practical and interesting program that could really contribute to my professional development, especially by letting me apply theoretical knowledge in real situations.

How did you find your way around the campus and into student life?
Getting around the buildings was easy once I got used to the layout. I really appreciated the introductory week’s tour – it helped me find my first classroom and made everything simpler on the first day. 

My classmates were very welcoming. I had two different groups: one where I studied with another exchange student I had already met during orientation, that was great. Our Swiss classmates were incredibly supportive – they shared tips on how to get the most out of Switzerland and made sure we felt included. They even added us to their WhatsApp group! Both the classmates and professors were very attentive, and I never felt out of place. 

I worked in a lab group with two students who explained things clearly and encouraged me to get more involved and learn more. I even got to celebrate the Frackwoche party with them, which I loved. It was special to share time with classmates outside of class in such a traditional Swiss celebration.

How was the exchange with the other international students?
It was an amazing experience. Sometimes we think we’re very different because we come from different countries, but in reality, we have a lot in common. And even our differences bring us closer when we take an interest in knowing each other.

Kindness, charisma, and a desire to live life that’s how I will describe the group of exchange students I met. We explored Switzerland together and bonded like a small family. The ESN group was really helpful in making those first connections, but it’s also important to be open and willing to meet new people.

«Besonders im Ingenieurwesen ist es wichtig, sich mit realen Situationen auseinanderzusetzen, um sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten.»

Was ist der grösste Unterschied zu Ihrer Heimatuniversität? 

Der grösste Unterschied lag in der praktischen Arbeit. An der ZHAW haben wir mit realen Experimenten gearbeitet, die uns geholfen haben zu verstehen, wie die Theorie in der Praxis angewendet wird. Die Materialien und Geräte waren von hoher Qualität, was uns beim Lernen sehr geholfen hat. Gerade im Ingenieurwesen ist es wichtig, sich mit realen Situationen auseinanderzusetzen, um sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Die kleineren Klassengrössen bedeuteten eine persönlichere Betreuung durch die Dozierenden, und die Klassenräume waren wirklich komfortabel, besonders während der langen Laborsitzungen.

Was war das Wertvollste, was du gelernt hast? 

Ich habe so viel gelernt, dass es schwer ist, nur eine Sache auszuwählen. Durch die Anwendung all dessen, was ich studiert hatte, wurde mir klar, wie interessant das Ingenieurwesen wirklich ist, und es hat meine Vorstellung von dem, was ich in diesem Bereich tun kann, erweitert. Diese Erfahrung hat mich motiviert, weiter zu lernen. Ich habe gesehen, wie engagiert sowohl die Studenten als auch die Professoren waren. Es ging nicht nur darum, Prüfungen zu bestehen, sondern tiefer in die Materie einzutauchen, damit wir sie im täglichen Leben wirklich anwenden können. 

«Das muss man mindestens einmal im Leben erleben.» 

Was hat Ihnen an der Schweiz und an Winterthur am besten gefallen?

Was mir an der Schweiz am besten gefallen hat, waren die Landschaften und die Menschen. Alle, die ich getroffen habe, waren freundlich und hilfsbereit, trotz der Sprachbarriere. Natürlich wusste ich, dass die Schweiz für ihre Landschaften berühmt ist, aber sie in echt zu sehen, ist etwas völlig anderes. Das muss man mindestens einmal im Leben erleben. 

Das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut und macht das Reisen im Land einfach. Ausserdem habe ich die Ruhe und Gelassenheit hier geschätzt – so eine Atmosphäre findet man nur selten.

Winterthur war ein toller Wohnort. Zwar ist es nicht Zürich, aber voller Leben. Durch die vielen Studierenden in der Stadt spürt man eine lebendige, junge Atmosphäre. Und weil die Stadt überschaubar ist, fühlt man sich schnell zu Hause.

Gab es etwas, das dich überrascht hat? 

Die hohen Transportkosten! Ich wusste, dass die Schweiz teuer ist, aber während Miete und Essen im Rahmen waren, fand ich die Preise für Bahn- und Busfahrten sehr hoch. Aber die Pünktlichkeit und Effizienz des öffentlichen Verkehrs sind schon beeindruckend.

Gab es besondere Highlights?

Es gibt viele Momente, die ich nie vergessen werde – mein erstes Mal auf Skiern, der erste Unterrichtstag, der Besuch im Einstein-Haus in Bern, Partys, Grillabende und Reisen. Eines der unvergesslichsten Erlebnisse war jedoch der Besuch im CERN. Ich hatte schon oft von Teilchenbeschleunigern und den wissenschaftlichen Fortschritten dort gehört, aber es persönlich zu sehen, war wie ein Traum, der in Erfüllung ging.

«Mir wurde bewusst, dass die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen in der Wissenschaft und im Leben wichtig ist.»

Besonders beeindruckt hat mich, wie Menschen aus verschiedenen Disziplinen und Ländern gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Dabei wurde mir bewusst, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen in der Wissenschaft und im Leben unerlässlich ist. 

Welchen Rat würdest du Studierenden geben, die über ein Auslandsemester nachdenken? Zögere nicht. Es ist eine Erfahrung, die dein Leben verändert, sowohl persönlich als auch akademisch. Zwei unterschiedliche Perspektiven zu erleben – die deiner Heimuniversität und die der ZHAW – lässt dich wachsen und bereitet dich auf eine vielfältige Welt vor.

Die Schweiz hat so viel zu bieten, ob Natur, Wissenschaft oder beides. Ja, die Lebenshaltungskosten sind höher, aber es ist machbar – und du wirst es nicht bereuen.

Danke, dass du das mit uns geteilt hast, Alison. Sehen wir uns bald wieder? 

Ich würde gerne nach meinem Abschluss für meinen Master zurückkehren. Dieses Semester hat mir geholfen zu erkennen, was ich im Leben machen möchte – und ich bin bereit, weiterzugehen.