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School of Engineering

Vom Geomatiker zum Leiter Cyber Versicherung – Mino Müller im Porträt

Der Wirtschaftsingenieur Mino Müller kombiniert technisches Verständnis mit unternehmerischem Denken. Nach dem Bachelorabschluss an der ZHAW School of Engineering und einem Master mit Vertiefung in Data Science führte ihn sein Weg über das Aktuariat der AXA bis ins Senior Management. Heute leitet er die Cyber Versicherung der AXA Schweiz – und blickt mit einem Schmunzeln auf Running Gags aus dem Basisjahr zurück.

Mino, wie kam es, dass du dich für das Studium Wirtschaftsingenieurwesen entschieden hast?
Nach meiner Lehre als Geomatiker wollte ich mein technisches Wissen mit wirtschaftlichen Kompetenzen verknüpfen. Besonders interessiert hat mich dabei die Verbindung von Mathematik mit der Finanzwelt – und genau das bietet der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der ZHAW in einzigartiger Weise an. Kein anderes Studium verbindet analytisches Denken und wirtschaftliche Zusammenhänge so konsequent – deshalb war es auch das Richtige für mich.

Kannst du das noch etwas genauer erklären, was hast du inhaltlich am Studium denn besonders geschätzt?
Die Statistikfächer und die datenbasierte Modellierung haben mich stark fasziniert. Ich mochte es, mit Zahlen zu arbeiten und daraus Entscheidungsgrundlagen abzuleiten. Das ist etwas, das ich heute auch in meinem Job tagtäglich brauche.

Und was ist dir aus der Studienzeit sonst noch gut in Erinnerung geblieben?
Ein Highlight war sicherlich die traditionelle Frackwoche, die ich im Abschlussjahr mitorganisieren durfte. Abgesehen davon habe ich auch die Zeit sehr geschätzt, in der ich damals einfach nur Neues lernen konnte – ganz ohne ständigen Termindruck und Meetings. Zudem erinnere ich mich gerne an die zahlreichen Projekte, bei denen wir das Gelernte direkt anwenden konnten, aber auch an den persönlichen Austausch mit Dozierenden und Mitstudierenden. 

Erzählst du uns eine persönliche Anekdote dazu?
Im ersten Jahr war mir noch nicht ganz klar, dass die meisten Modelle auf Annahmen basieren und unterschiedlich hergeleitet werden sowie zu unterschiedlichen Resultaten führen können. In einem Fall kam ich zu einem anderen Resultat als meine Kollegen – worauf ich selbstbewusst verkündete: «Miis Resultat isch richtiger!» Das sorgte für einige Lacher und wurde schliesslich zu einem Running Gag im Studium.

Gab es für dich auch Herausforderungen?
Die Kommunikationsfächer lagen mir damals weniger – heute sehe ich allerdings, wie wichtig sie im Berufsalltag sind. Wenn ich das dort schon gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich besser aufgepasst. (lacht)

Wie verlief dein beruflicher Weg nach dem Studium?
Ich habe direkt nach dem Bachelor ein MSE-Studium (Master of Science in Engineering) mit Vertiefung in Data Science begonnen und parallel dazu als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Datenanalyse und Prozessdesign gearbeitet. Im Rahmen meiner Vertiefungsarbeiten entstand der Kontakt zur AXA – bis ich dort schliesslich ins Aktuariat wechselte. Neben meiner Tätigkeit absolvierte ich auch die Ausbildung zum Aktuar SAV an der ETH. Nach fünf Jahren im Risk Management & Actuarial folgte dann der Schritt ins Senior Management, wo ich nun seit 2025 die Cyber Versicherung der AXA Schweiz leite. 

Das ist wirklich ein spannender Weg. Was hilft dir denn aus dem Studium heute besonders weiter?
Die analytische Denkweise, das vernetzte Verständnis von Daten und deren Modellierung sowie das Wissen über Unternehmenssteuerung sind essenziell. Sie ermöglichen es mir, komplexe Fragestellungen auf Managementebene mit technischem Tiefgang zu bearbeiten – genau die Schnittstelle, an der ich mich wohlfühle.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Erstmal möchte ich mich in meiner neuen Rolle etablieren. Fachlich plane ich ein CAS in Cyber Security, um mein Wissen in diesem Bereich noch weiter zu vertiefen. Mittelfristig könnte aber auch ein MBA interessant werden – je nachdem, in welche Richtung sich meine Rolle weiterentwickelt.

Wie siehst du die Jobchancen für Wirtschaftsingenieur:innen?
Sehr gut. Besonders in Kombination mit der Ausbildung zum Aktuar SAV sind WI-Absolvent:innen stark gefragt. Die AXA ist einer der grössten Arbeitgeber für WI-Abgänger, und wir haben mittlerweile ein starkes Netzwerk im Unternehmen. Wer analytisch denkt und wirtschaftlich handeln kann, bringt die perfekte Kombination für die Herausforderungen von morgen mit.

Zum Abschluss noch die Frage: Wem würdest du dein Studium heute weiterempfehlen?
Das Studium empfehlen würde ich allen mit technischem Background, die sich gerne noch breiter aufstellen wollen. Wer ins (Projekt-)Management will oder eine transversale Rolle im Unternehmen anstrebt, ist hier genau richtig. Aber auch technikaffinen Personen mit Interesse an Mathematik und Wirtschaft bietet das Studium dann später viele Möglichkeiten.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Mino.