Digital Studieren im Jahr 2026
Wir befinden uns im Jahr 2026. Systemtechnik-Studentin Lea hat ihr erstes Semester an der ZHAW School of Engineering absolviert. Die digitale Transformation hat vieles verändert. E-Assessments, Virtual Reality, Lernplattformen und interaktive Apps gehören nun zum Studienalltag. Ein fiktiver Ausblick.

«Puh, geschafft!», schnauft Lea in die Winterluft. Es ist ein kalter Januartag im Jahr 2026, und die Systemtechnik-Studentin hat soeben im Fach Materialtechnologie die letzte Semesterprüfung hinter sich gebracht. Es war ihr erstes Studienjahr an der ZHAW School of Engineering. Die Prüfung hat sie online geschrieben, auch wenn sie dafür im Klassenzimmer sass. Vorbereitet hat sie sich unter anderem über eine eLearning-Plattform, über die sie sich mit Kommilitonen austauschen, Aufgaben bearbeiten und Fragen an ihre Dozenten stellen kann.
Die letzten Monate waren spannend und voller neuer Eindrücke für die Studienanfängerin. Nach ihrer Ausbildung zur Mechatronikerin in einem Unternehmen für Versorgungssysteme wollte sich Lea weiterentwickeln. Also besuchte sie zunächst den Infotag an der ZHAW School of Engineering und entschloss sich dann, ein Ingenieurstudium zu beginnen. Die Systemtechnik interessierte sie besonders und so schrieb sie sich für diesen Studiengang ein.
Schon die Einführungstage verliefen intensiv. Gemeinsam mit den anderen Studienanfängerinnen und -anfängern bereitete sich Lea auf den Studienstart vor. Sie absolvierte mehrere Online-Tests, in denen ihre Vorkenntnisse geprüft wurden. Der neue Laptop musste mit allen fürs Studium wichtigen Programmen versehen werden. Und dann war da noch die neue CampusCard-App. «So ein Mist», ging es Lea durch den Kopf bei den ersten paar Versuchen, ein Guthaben auf die App zu laden. «Vielleicht wäre eine Plastikkarte besser gewesen.» Die CampusCard-App war auf das Herbstsemester 2025 neu eingeführt worden und es dauerte eine Weile, bis alle Services einwandfrei funktionierten. Jetzt, nach dem Semester, möchte Lea allerdings nicht mehr auf die App verzichten. Ob Guthaben für die Mensa oder Ticket für den öffentlichen Verkehr. Ob Stunden- und Raumpläne oder Veranstaltungen des aktuellen Semesters – alles ist jederzeit abrufbar. Und sie hat alle individuellen Daten zu ihrem Studium einfach zur Hand. So sendet ihr die App zum Beispiel eine Benachrichtigung, wenn ihre Noten bekannt sind oder eine Prüfungserinnerung.
Während des Semesters konnte Lea mit der App ihr Leistungsniveau nachverfolgen – und das ihrer Kommilitonen. Die sogenannte Gamification-Funktion spornte sie an und erinnerte sie, welche Aufgaben sie noch zu erledigen hatte. Denn die eigentliche Lernarbeit hat Lea im Selbststudium geleistet. So vertiefte sie im Modul Physik nach den Vorlesungen ihr Wissen mit der von den Dozierenden auf der eLearning-Plattform zur Verfügung gestellten Literatur oder sogenannten Open Educational Resources. Manchmal waren dies Videos, ein andermal Lektionen von Experten, die Partnerinstitutionen zur Verfügung stellen oder interaktive Simulationen. In den darauffolgenden Übungen erarbeiteten die Dozierenden und Studierenden Beispielaufgaben, um das Erlernte praktisch anzuwenden. Ob zu Hause oder in der Hochschulbibliothek, in weiteren Aufgaben musste Lea Lösungswege für sich selber erarbeiten. Falls sie einmal stecken blieb, schaute sie sich im Online-Lernforum an, wie ihre Mitstudierenden die Aufgaben angegangen waren. Ihre Ergebnisse leitete sie anschliessend via eLearning-Plattform an die Dozierenden weiter. Diese konnten ihr darauf ein direktes Feedback geben und Leas individuellen Lernfortschritt nachvollziehen.
So spannend die Module auch sind, so anstrengend sind sie auch. Fast schon wie ein Ausgleich kam Lea das Modul Communication Competence vor. Nicht nur, dass sie dort ihr Englisch verbessern konnte. Anstatt wie früher in der Schule in Rollenspielen mit Mitschülern zu üben, konnte Lea mit einer Virtual Reality Brille direkt in ein fiktives Gespräch eintauchen. Darauf freut sie sich auch schon im nächsten Semester.
Dieses geht in ein paar Wochen los. Was wird Lea dort erwarten: Wird sie virtuelle Leiterplatten löten? Was wird sie programmieren? Und funktioniert das Aufladen der Campus-Card-App diesmal beim ersten Versuch?