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Zoom In: Dong Yang Meier

Dong Yang Meier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW School of Management and Law, wo sie als Projektmanagerin im Center for Asia Business Projekte im Bereich interkulturelles Management und International Business leitet.

Januar 2020

Wir stellen Dong Yang Meier einige Fragen zum kürzlichen Treffen mit einer chinesischen Delegation aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao, bestehend aus dem Vize-Bürgermeister sowie dem Direktor und Vertretern aus dem Amt für Bildung.

Das Center for Asia Business mit dir als Repräsentantin hat die Besucher aus China letzte Woche zu einem Austausch getroffen. Wofür hat sich die Delegation interessiert?
Die Delegation interessierte sich für unser Bildungssystem und für uns als Hochschule für Angewandte Wissenschaften, mit Betonung auf angewandt – das ist etwas Spezielles in China. Denn in China gibt es bis anhin nur Universitäten und keine Fachhochschulen. Es sind Bestrebungen im Gange, gewisse Colleges zu Fachhochschulen zu transformieren. In Qingdao möchte die Regierung eine Fachhochschule mit Fokus auf integrierte Rehabilitation aufbauen.

Dies bedeutet, dass sie sehr interessiert waren, unsere Organisation und Curricula unserer Studiengänge im Bereich Gesundheit kennenzulernen, um mehr über deren Inhalte und den praxisorientierten Aufbau der Studiengänge zu erfahren.

Dank dem Treffen mit der ZHAW konnten sie eine Verbindung zu einer Fachhochschule mit grossem Know-How in der Gestaltung der Studiengänge und mit hoher Praxisorientierung herstellen.

Was war das Ziel des Centers for Asia Business?
Zuerst war es unser Ziel, eine gute Verbindung zur chinesischen Behörde herzustellen. So sind wir in einem zweiten Schritt in der Lage, eine Kooperation aufzubauen. In China ist es sehr wichtig, dass die Behörden uns gegenüber wohlwollend eingestellt sind, da viele Projekte durch sie bewilligt werden müssen.

Ausserdem sind wir dank unserem Fachwissen im Bereich des interkulturellen Managements und «Doing Business with China» als Vermittler gefragt, in diesem Fall zwischen den Vertreterinnen des Departements Gesundheit und der chinesischen Delegation. So konnten wir intern anderen mit unseren Kenntnissen helfen.

Konntest du während des Treffens ein typisch chinesisches Geschäftsverhalten erkennen? Wenn ja, was war es?
In erster Linie ist mir die starke Einhaltung der Hierarchie aufgefallen. Während des Treffens mit der fünfköpfigen chinesischen Delegation hat vor allem der Vize-Bürgermeister gesprochen. Nur ganz selten ist der Leiter des Qingdao Education Bureau zu Wort gekommen. In China werden jeweils schon bei der Begrüssung die Visitenkarten ausgetauscht - die Karte mit beiden Händen und natürlich zuerst dem höchstrangigen Vertreter überreichend - was auch bei unserer Begegnung so ablief. An der Sitzung hat mehrheitlich höflicher Informationsaustausch stattgefunden, jedoch wurden keine Entscheidungen getroffen.

Ein atypisches Verhalten konnte jedoch in der Pause beobachtet werden: Die chinesischen Gäste wollten in der Pause einen Kaffee trinken! Gemäss Tradition trinken sie warmes Wasser oder Tee. Offensichtlich sind nun auch in vielen Städten Chinas westliche Eigenheiten im Trend. Zwei Ursachen liegen dem zugrunde: Einerseits interessieren sich die Chinesen für westliche Geschmacksrichtungen und Produkte, die als modern gelten. Andererseits wird das, was viel kostet (in China sind westliche Produkte wie Kaffee relativ teuer), als Statussymbol gesehen.

Ein paar persönliche Fragen an Dong Yang Meier

Was bereitet dir an deiner Arbeit an der ZHAW besonders Freude?
Besonders schätze ich an meiner Arbeit die Beschäftigung mit stets neuen Themen und Branchen sowie die damit verbundene Herausforderung, sich in kurzer Zeit einen Überblick zu verschaffen. Ausserdem betreue ich Studierende bei Projekten mit Unternehmen und unterrichte in drei verschiedenen Kursen, was mir beides sehr gefällt.

Auch die Arbeit an Projekten, die sich auf eine Art und Weise mit China beschäftigen, ist sehr spannend – ich bin aus China. Daher liegt mir dies am Herzen. Die ZHAW bietet viel Flexibilität, sodass ich meine Arbeitszeit grösstenteils frei einteilen kann und meine Arbeit, was meine Schwerpunktsetzung angeht, selbst gestalten kann. Dies motiviert mich natürlich!

Welche Fächer unterrichtest du?
Ich unterrichte einerseits «Interkulturelles Management», andererseits auch «China Business and Culture» sowie «Einführung in die Betriebswirtschaftslehre». Dank meiner bisherigen Arbeitstätigkeit in der Industrie kann ich den Bezug zur Praxis gut herstellen. Das schätzen die Studierenden sehr.

Wie vereinbarst du Beruf und Familie?
Ich habe zwei kleine Kinder und arbeite nicht mit einem vollen Pensum. Auch mit einer Teilzeitstelle habe ich an der ZHAW interessante und herausfordernde Aufgaben. Da die ZHAW als Arbeitgeberin es mir ermöglicht, meine Arbeit selbständig und flexibel zu gestalten, kann ich gewisse Aufgaben auch von zuhause aus problemlos erledigen. Die ZHAW bietet ein gutes Umfeld, um Beruf und Familie zu vereinbaren.

Hast du einen Lieblingsplatz in Winterthur?
Ich kenne Winterthur nicht so gut – die Marktgasse, den Manor, das Sulzerareal und das Volkartgebäude sind mir wenigstens ein Begriff (lacht).

Vielen Dank für dieses Interview, Dong!