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Nachgefragt bei Matthias Baer

Matthias Baer, Alumnus des CAS Corporate Responsibility 2020, ist Leiter Public Affairs bei der Zürcher Kantonalbank. In seiner Funktion ist er für die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und der Politik zuständig bzw. unterstützt Bankrat und Generaldirektion dabei.

Warum hast du dich für den Lehrgang CAS Corporate Responsibility an der ZHAW School of Management and Law entschieden?

Corporate Responsibility ist für ein öffentlich-rechtliches Unternehmen wie die Zürcher Kantonalbank von besonderer Bedeutung. Die politische Interessenvertretung muss im Einklang mit den Werten des Unternehmens, aber auch von Gesellschaft und Politik stehen. Dies hat mich für diesen Lehrgang motiviert sowie auch die immer grössere Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz für den Finanzplatz.

«Der Klimawandel und seine Folgen sind ein Thema, das mich selbst sehr beschäftigt. Persönlich und mit meiner Arbeit möchte ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, diese grosse gesellschaftliche Herausforderung zu meistern.»

Matthias Baer

Was zeichnet für dich den Nutzen des CAS Corporate Responsibility aus, wenn du an dein Tagesgeschäft denkst?

Wertvoll war für mich, dass der Lehrgang bewusst eine strategische Perspektive wählt – mit der Fragestellung, wie ein Unternehmen mit der Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft seine eigenen Unternehmensziele besser erreicht. Selbstverständlich ist die ethische Perspektive sehr wichtig und bei den Teilnehmenden wohl die grundlegende Motivation für die Weiterbildung. Um im eigenen Unternehmen in Belangen der Nachhaltigkeit besser überzeugen zu können, benötigt man aber auch strategische Argumente. Und hier hilft der Lehrgang. Zudem hatte ich die Chance, als Praxisarbeit einen Vorschlag zu erarbeiten, wie sich innerhalb der Zürcher Kantonalbank die politik- und gesellschaftsnahen Fachbereiche wie Corporate Responsibility, Corporate Citizenship, Corporate Governance, Public und Regulatory Affairs enger koordinieren können. Durch ein abgestimmtes Engagement dieser Bereiche erhoffe ich mir einen echten Mehrwert für die Bank, ihr Engagement und ihren Auftritt.

Was waren deine persönlichen Highlights während des Lehrgangs?

Da gab es sehr viele. Wenn ich ein Highlight herausgreifen müsste, waren es die Referate aus der Praxis. Hier erzählten Pionierinnen und Pioniere, wie sie ihr Geschäft nachhaltig umgestellt haben: ein Drucker, der als einer der ersten weltweit zu 100 Prozent das Prinzip der Kreislaufwirtschaft anwendet – seine Produkte werden nie zu Abfall, sondern können endlos wiederverwendet werden. Die Managerin eines Lederaccessoires-Labels, die auf sozial und ökologisch verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten setzt – das Unternehmen weiss, woher die Rohmaterialien kommen, mit welchen Prozessen sie verarbeitet werden und wer dahintersteht. Und die Geschäftsführerin eines Produzenten von Bio-Baumwoll-Textilien, die von der Ernte der Baumwolle bis zum fertigen Shirt für faire und transparente Prozesse sorgt.

«Geblieben sind mir insbesondere zwei Sachen: Man muss in seiner Branche jeden Stein umdrehen und jeden kleinsten Prozess genau anschauen, um wirklich nachhaltig zu sein. Und das Zweite: Wenn man will, geht es. Und man hat sogar Erfolg damit.»

Matthias Baer

Wie hast du die Klasse erlebt?

Ich habe mich auf die Unterrichtstage immer gefreut, was auch mit der sehr vielfältig zusammengesetzten Klasse zu tun hatte. Menschen am Anfang ihrer Berufskarriere, Menschen, die nochmals eine neue berufliche Herausforderung suchen, aus den verschiedensten Branchen – mit viel oder noch wenig Erfahrung in Fragestellungen der Corporate Responsibility. Es entwickelten sich stets spannende Diskussionen – im Unterricht und in den Pausen. Je nach Thema konnten Kursteilnehmende jeweils ihr Fachwissen einbringen: beispielsweise die Nachhaltigkeitsverantwortliche Früchte und Gemüse eines Grossverteilers oder die Führungskraft eines KMU, das gerade daran ist, die Produktion nachhaltig umzustellen.

Was hast du an den Dozierenden geschätzt?

Sie waren durchwegs überzeugend mit ihrem Fachwissen, der Art, wie sie dieses herüberbrachten, und auch dem breiten Setting an Partizipationsmöglichkeiten für die Studierenden. Das funktionierte auch, als der Unterricht aufgrund der Corona-Pandemie auf Homeschooling umgestellt werden musste. Man fand sich in Breakout-Sessions von Zoom wieder und machte die Gruppenaufgaben einfach da. Dieser Lehrgang wird nicht einfach verwaltet, sondern von den Verantwortlichen der ZHAW engagiert gestaltet und begleitet.

Würdest du dich rückblickend noch einmal für den gewählten Weiterbildungslehrgang entscheiden?

Auf jeden Fall. Die Frage, wie Unternehmen gesellschaftliche und politische Verantwortung übernehmen können und damit zu ihrem Erfolg beitragen, wird nicht mehr verschwinden, sondern im Gegenteil an Gewicht gewinnen. Nicht nur aufgrund des Klimawandels, sondern weil die Sensibilität für soziale und ökologische Fragen insgesamt wächst. Der Lehrgang vermittelt dazu ein solides Fundament, welches einem in den verschiedensten beruflichen Zusammenhängen und Aufgaben dient.

CAS Corporate Responsibility

Der Weiterbildungslehrgang CAS Corporate Responsibility vermittelt Teilnehmenden das notwendige Handwerkszeug, um in Unternehmen Corporate Responsibility und Nachhaltigkeitsmanagement strategisch zu verankern und so einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Die Kursinhalte werden von Expertinnen und Experten mit einer ausgewogenen Mischung aus aktuellen Konzepten und Instrumenten sowie Anwendungsbeispielen aus der Praxis vermittelt.