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Elektromobilität: Das Kundenwissen muss ausgebaut werden

In der aktuellen Energiediskussion rücken auch die Elektrofahrzeuge immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Aber wie steht es um das Wissen der Schweizer:innen rund um dieses Thema? Klar ist, dass die Nachfrage nach Steckerfahrzeugen immer weiter steigt. Doch eine Studie der ZHAW School of Management and Law zeigt, dass trotz dieser Nachfrage noch ein hoher Aufklärungsbedarf beim Thema Elektromobilität vorhanden ist.

Elektromobilität ist aktuell einer der zentralen Taktgeber in der Automobilbranche. Alle relevanten Marken arbeiten mit Hochdruck an der Elektrifizierung ihrer Angebotspalette und bis Ende 2035 will ein Grossteil der Marken gänzlich auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verzichten. Auch kundenseitig nimmt die Elektromobilität kontinuierlich Fahrt auf: Per Ende Oktober 2022 betrug der Anteil Steckerfahrzeuge (Elektrofahrzeuge bzw. Plug-In Fahrzeuge) bereits 24,4 Prozent an allen Neuimmatrikulationen.

Eine der zentralen Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität ist das (noch) ungenügende Know-how auf Seiten der Konsument:innen. Hierbei sind nicht nur Importeure und Garagen gefordert, sondern auch Konsument:innen müssen das notwendige Wissen aufbauen. Um ein klares Bild aus der Perspektive der Konsument:innen über deren Wissen betreffend Elektromobilität und die relevanten Kaufentscheidungskriterien zu gewinnen, führte das Institut für Wirtschaftsinformatik der School of Management and Law eine Umfrage in der Schweiz durch. Unter der Leitung von Dr. Andreas Block in Zusammenarbeit mit AGVS wurden im Juli 2022 insgesamt 383 Personen schriftlich befragt.

Ausbaufähiges Konsument:innenwissen

Einleitend nahmen die Befragten eine Selbsteinschätzung zum eigenen Wissensstand betreffend Elektromobilität vor: 26,6 Prozent stufen ihr Wissen als «hoch» bzw. «eher hoch» ein, weitere 39,7 Prozent als «durchschnittlich» und 33,7 Prozent als «eher niedrig» bzw. «niedrig». Interessant ist, dass Männer ihr Wissen deutlich höher einschätzten als Frauen: So beurteilen 37,8 Prozent ihr Wissen als «hoch» bzw. «eher hoch», während der entsprechende Wert bei den Frauen bei 16,2 Prozent liegt.

Rationalität vor Emotionalität

In der Studie wird ebenfalls beleuchtet, welches die entscheidenden Kriterien für den Kauf eines Elektrofahrzeuges sind. Dr. Andreas Block sagt dazu: «Auffallend ist hierbei, dass die rationalen Aspekte tendenziell höher gewichtet werden. So sind die drei wichtigsten Entscheidungskriterien die Lebenserwartung der Batterie, die Lebensdauer des Fahrzeugs und die Fahrzeugqualität». Die emotionalen Kriterien wie, die Markeneigenschaften und das Prestige tragen weit weniger als gedacht zur Kaufentscheidung eines Elektrofahrzeugs bei.

Aufklärung gefordert

Die Autohersteller sind gefordert, durch gezielte Kommunikation den tatsächlichen Preisspiegel der Fahrzeugpalette im Bewusstsein der Konsument:innen zu verankern. Neben den reinen Produktinformationen helfen klare Beispielrechnungen zu den Ladekosten und -zeiten. Für eine umfassende Beratung in der Garage benötigt das Verkaufspersonal zwingend selbst zuerst das benötigte Wissen. Der AGVS kann beim Wissensaufbau unterstützen, indem z.B. zusätzliche Kurse rund um die Elektromobilität für Mitarbeitende von Garagen oder angrenzenden Dienstleistern angeboten werden. «Auch der Staat sollte proaktiv auf verschiedensten Kommunikationskanälen konsequenter über die öffentliche Ladeinfrastruktur und deren Auslastungsquoten informieren», so das abschliessende Fazit von Dr. Andreas Block.